Fechenbach, Georg Karl von
Georg Karl Ignaz Freiherr von Fechenbach zu Laudenbach[1] ( 20. Februar 1749 in Mainz; 9. April 1808 in Bamberg) war ab 1805 Bischof von Bamberg und ab 1795 der letzte Fürstbischof von Würzburg.
Leben
Am 20. Februar 1749 erblickte Georg Karl als Sohn des kurmainzischen Regierungsrates und Oberamtmannes zu Miltenberg und Steinheim Christoph Hartmann von Fechenbach zu Laudenbach und Sophie Leopoldine von Buseck in Mainz das Licht der Welt. Sophie Leopoldine brachte außer Georg Karl noch 16 weitere Kinder zur Welt.
Georg Karl besuchte in Mainz das Gymnasium und studierte Kirchenrecht und Theologie in Straßburg und Rom, wo er in beiden Fächern promovierte. 1758 wurde er Domizellar in Würzburg, 1780 wurde er zum Domkapitel zugelassen. Weitere Domherrenstellen erwarb er zu Trier und Bamberg, in Mainz wurde er 1779 Domdekan. Im Jahre 1787 amtierte er als Rektor der Würzburger Universität. 1795 wurde Georg Karl von Fechenbach zum Fürstbischof von Würzburg berufen. Die Bamberger Domkapitulare wählten Fechenbach 1800 außerdem zum Koadjutor seines altersschwachen Oheims Christoph Franz von Buseck, der seit 1795 Fürstbischof von Bamberg war. Als dieser 1805 verstarb, vereinte Fechenbach als letzter Würzburger Bischof des alten Reiches beide fränkischen Bischofsstühle miteinander.
1796 bezeichnete Fechenbach in einem Hirtenbrief die Fastenzeit als „Tage der Selbstverläugnung [sic!], der Buße, des stillen Nachdenkens über sich selbst und der Sinnes- und Herzensänderung“ und betonte eine gute, verantwortliche Kindererziehung im christlichen Geist und die Hilfsbereitschaft gegenüber den Bedürftigen. Die durch französische Truppen entweihte Würzburger Universitätskirche ließ er restaurieren.
Am 3. September 1802 okkupierten kurbayerische Truppen das Hochstift Würzburg. Im darauffolgenden November erließ Fechenbach eine Proklamation, in der er die Niederlage seiner weltlichen Herrschaft anzeigte. In einem Hirtenbrief vom 9. März 1803 betonte er jedoch, daß er sein geistliches Amt als Bischof weiterhin ausüben werde. All seine Kräfte widmete er der Auseinandersetzung mit der neuen bayerischen Regierung, in der es um die rechtliche Abgrenzung der geistlichen und weltlichen Gewalten voneinander ging. Fechenbach bemühte sich vergeblich, ein einmütiges Vorgehen der Bischöfe im Reich herbeizuführen, um bei den geplanten Konkordatsverhandlungen eine gemeinsame kirchliche Linie zu finden. Die unterschiedlichen Interessenlagen und die unruhige politische und militärische Entwicklung gestatteten dies nicht. Bis in die kleinsten administrativen und liturgischen Einzelheiten hinein griff die staatliche Verwaltung ein, um den Einfluß des Bischofs auf seine Diözesen weitestgehend auszuschalten.
Aufgerieben von den vielen Kämpfen erlag Georg Karl von Fechenbach am 9. April 1808 einem Schlaganfall. Der letzte Würzburger Fürstbischof wurde im Bamberger Dom bestattet.[2]
Literatur
- Peter Kolb / Ernst-Günter Krenig: Unterfränkische Geschichte – Vom Ende des Dreißigjährigen Krieges bis zur Eingliederung in das Königreich Bayern. Band 4/2, Echter Verlag, Würzburg 1989