Feldman, Marty

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Marty Feldman

Marty Feldman, eigentlich Martin Alan Feldman (geb. 8. Juli 1934 in London; gest. 2. Dezember 1982 in Mexiko-Stadt), war ein jüdischer Komiker, Autor, Schauspieler und Regisseur in Großbritannien, mit VS-amerikanischer Staatsbürgerschaft.

Der Film- und Fernsehkomiker Marty Feldman, der – je nach Quelle – 1933, 1934 oder 1938 als Sproß jüdischer Einwanderer aus Kiew zur Welt kam und im Londoner East End heranwuchs, hatte infolge einer Schilddrüsenerkrankung stark hervorgetretene Augen, die sein „Markenzeichen“ wurden.[1]

Werdegang

Marty Feldman wurde als Sohn des jüdischen Schneiders Myer Feldman aus Islington und seiner Frau Cecilia „Cissie“ (geb. Crook) im Londoner University College Hospital geboren. Sein Großvater Hyman Bondor war aus Rußland (Kiew) nach England eingewandert und hatte den Familiennamen in Feldman geändert. Er verließ die Schule im Alter von 15 Jahren, um Jazztrompeter zu werden, entdeckte jedoch bald seine Leidenschaft für die Komödie.

Einen ersten Auftritt hatte Feldman mit zwei Freunden in „Morris, Marty und Mitch“, einer durch die Marx Brothers beeinflußten Komödie. 1954 traf er mit Barry Took einen Gleichgesinnten, mit dem er Texte für Radioproduktionen, so z. B. „Educating Archie“, „We’re in Business“ und „The Army Game“, verfaßte. Die Fernsehsendung „Bootsie and Snudge“, an der Feldman als Chefautor mitwirkte, wurde zur meistgesehenen im britischen Fernsehen.

„Er spielt böse, tückische Kerle, die draufhaun und sich wohl fühlen, rebellisch kläffende Underdogs und impertinente Störenfriede“, schrieb der Publizist Fritz Rumler. Feldman nannte die jüdische Komikergruppe „Marx Brothers“ als sein Vorbild und Jack the Ripper, Lucrezia Borgia und Peter Lorre als seine Idole. Daß er mit seiner „anarchischen, bizarren Destruktions-Wut“ (Rumler) in Deutschland Erfolg hatte, machte ihn nach eigenem Bekunden „ganz perplex“.[1]

Im Sommer 1961 wurde bei Marty Feldman eine starke Hyperthyreose diagnostiziert, die sein Aussehen bleibend verändern sollte und zu dem Erscheinungsbild führte, unter dem er noch heute in Erinnerung ist.

In den 1960er Jahren arbeitete er für mehrere Fernsehproduktionen der BBC und hatte besonders mit „Round the Horne“ großen Erfolg. 1966 wurde Feldman Chefautor für die Fernsehserie „The Frost Report“, die die Zukunft der britischen „Comedy“ nachhaltig beeinflussen sollte – zahlreiche bekannte Autoren und Schauspieler, wie Barry Cryer, Michael Palin, Terry Jones und John Cleese von Monty Python, hatten hier ihr Debüt. Eine weitere bekannte „Show“ unter Feldmans Mitarbeit war „At Last! The 1948 Show“.

In „At Last The 1948 Show“ trat er schließlich auch vor die Kamera; und der durch ihn verkörperte Charakter des „merkwürdigen kleinen Mannes“ war ein großer Erfolg und brachte ihm eine eigene Comedysendung auf BBC 2 ein.

Ende der 1960er Jahre wechselte Feldman zum VS-amerikanischen Fernsehen, wo er in Sketchen der legendären „Dean Martin Show“ auftrat. Ab 1970 übernahm er deren komplette Sommervertretung („The Gold Diggers of London“). Im gleichen Jahr startete eine eigene Show, die „The Marty Feldman Comedy Machine“.

Durch Mel Brooks erhielt er 1974 Kontakt zu Kinoproduktionen, als er für Gene Wilders „Frankenstein Junior“ als Igor ausgewählt wurde. Der Film war sehr erfolgreich und hatte großen Einfluß auf Feldman. Weiterhin spielte er 1976 in „Sherlock Holmes’ cleverer Bruder“ und in „Mel Brooks’ letzte Verrücktheit: Silent Movie“ – einem weiteren Film von Mel Brooks – mit.

Wegen des durchschlagenden Erfolges wagte er sich danach auch an eigene Filme; seine erste Regiearbeit war die Komödie „Drei Fremdenlegionäre“, in der er auch mitspielte. Weiterhin entstand unter seiner Leitung „Dreist und gottesfürchtig“. Schließlich zog es ihn jedoch wieder zurück zur Schauspielerei.

Während der Dreharbeiten zur Piraten-Persiflage „Dotterbart“ starb Marty Feldman – 48jährig – an Herzversagen, das durch eine akute Lebensmittelvergiftung ausgelöst wurde, in einem Hotel in Mexiko-Stadt. Er wurde auf dem Forest-Lawn-Friedhof (Hollywood Hills) in Los Angeles (Kalifornien) nahe seinem Idol Buster Keaton im Garden of Heritage beigesetzt.

Filmographie

als Schauspieler
  • 1967: At Last the 1948 Show (Fernsehserie)
  • 1968–69: Marty (Fernsehserie)
  • 1969: Comedy Playhouse (Fernsehserie)
  • 1969: Danach (The Bed-Sitting Room)
  • 1969: The Wednesday Play (Fernsehserie)
  • 1968–69: A Christmas Night with the Stars (Fernsehserie)
  • 1970: Marty Amok (Fernsehen)
  • 1970: Haferbrei macht sexy / Marty Feldman – ich kann alles (Every Home Should Have One)
  • 1970: Jumbo – Ein Elefantenleben (Fernsehen)
  • 1971: Marty Abroad (Fernsehen)
  • 1971: Die herrlichen sieben Todsünden (The Magnificent Seven Deadly Sins)
  • 1972: The Marty Feldman Show (Fernsehen)
  • 1971–72: The Marty Feldman Comedy Machine (Fernsehserie)
  • 1972: Sommer-Sprossen (Fernsehen)
  • 1972: The Sandy Duncan Show (Fernsehserie)
  • 1972: The Man Who Came to Dinner (Fernsehen)
  • 1972: Hallmark Hall of Fame (Fernsehserie)
  • 1974: Marty Back Together Again (Fernsehserie)
  • 1974: Frankenstein Junior (Young Frankenstein)
  • 1975: Karen (Fernsehserie)
  • 1975: Lights, Camera, Monty! (Fernsehen)
  • 1975: Sherlock Holmes cleverer Bruder (The Adventure of Sherlock Holmes' Smarter Brother)
  • 1976: Müssen Männer schön sein? (40 gradi all'ombra del lenzuolo)
  • 1976: Mel Brooks’ letzte Verrücktheit: Silent Movie
  • 1977: Drei Fremdenlegionäre (The Last Remake of Beau Geste)
  • 1980: Dreist und gottesfürchtig (In God We Tru$t)
  • 1981: Fridays (Fernsehserie)
  • 1981: Nachdenkliche Geschichten (Insight) - Fernsehserie
  • 1982: Slapstick (Slapstick of Another Kind)
  • 1983: Dotterbart (Yellowbeard)
als Regisseur
  • 1975: Robi Robi Robin Hood (When Things Were Rotten) – Fernsehserie
  • 1977: Drei Fremdenlegionäre (The Last Remake of Beau Geste)
  • 1980: Dreist und gottesfürchtig (In God We Tru$t)
als Drehbuchautor
  • 1957: The Army Game (Fernsehserie)
  • 1958: Educating Archie (Fernsehserie)
  • 1960: Bootsie and Snudge (Fernsehserie)
  • 1961: Colonel Trumper’s Private War (Fernsehserie)
  • 1963: Nicked at the Bottle
  • 1964: Good Luck Sir, You’ve Got a Lucky Face
  • 1964: Scott On ... (Fernsehserie)
  • 1965: The Walrus and the Carpenter (Fernsehserie)
  • 1965: Barnaby Spoot and the Exploding Whoopee Cushion
  • 1965: Memoirs of a Chaise Longue
  • 1965: Here I Come Whoever I Am
  • 1965: Barney Is My Darling (Fernsehserie)
  • 1966: The Frost Report (Fernsehserie)
  • 1966: Judgement Day for Elijah Jones
  • 1967: At Last the 1948 Show (Fernsehserie)
  • 1968: How to Irritate People (Fernsehen)
  • 1968: Horne A’Plenty (Fernsehserie)
  • 1968: According to Dora (Fernsehserie)
  • 1968: The Harry Secombe Show (Fernsehserie)
  • 1968: Broaden Your Mind (Fernsehserie)
  • 1969: Marty (Fernsehserie)
  • 1969: Tooth and Claw
  • 1969: The Making of Peregrine
  • 1963–69: Comedy Playhouse (Fernsehserie)
  • 1970: Marty Amok (Fernsehen)
  • 1970: Haferbrei macht sexy / Marty Feldman – Ich kann alles (Every Home Should Have One)
  • 1971: Marty Abroad (Fernsehen)
  • 1971: The Laughing Stock of Television (Fernsehen)
  • 1971: The Marty Feldman Comedy Machine (Fernsehserie)
  • 1971: Die herrlichen sieben Todsünden (The Magnificent Seven Deadly Sins)
  • 1972: The Marty Feldman Show (Fernsehen)
  • 1973: The Two Ronnies (Fernsehserie)
  • 1974: Marty Back Together Again (Fernsehserie)
  • 1976: Flannery and Quilt (Fernsehen)
  • 1977: Drei Fremdenlegionäre (The Last Remake of Beau Geste)
  • 1980: Dreist und gottesfürchtig (In God We Tru$t)
  • 1982: Monty Python Live at the Hollywood Bowl
  • 2001: Comedy Masterclass
  • 2001: We Know Where You Live (Fernsehen)

Sonstiges

In der deutschen Synchronisation lieh ihm Dieter Hallervorden seine Stimme.

Literatur

  • C. Magen: Marty Feldman, comedian and comedy writer. In: Annual Obituary (1982), 561–2
  • Barry Took: Feldman, Martin Alan [Marty] (1934–1982). In: Oxford Dictionary of National Biography, Oxford University Press, 2004 accessed 8 July 2005

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 David Korn: Wer ist wer im Judentum?, FZ-Verlag, ISBN 3-924309-63-9