Nansen, Fridtjof

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Fridtjof Nansen (mit Unterschrift).jpg

Fridtjof Wedel-Jarlsberg Nansen (Lebensrune.png 10. Oktober 1861 in Store Frøen bei Christiania; Todesrune.png 13. Mai 1930 in Lysaker bei Oslo) war ein norwegischer Polarforscher deutscher Herkunft[1], Politiker und Friedensnobelpreisträger.

Leben

Im Jahre 1922

Nach dem Studium der Zoologie fuhr er 1882 das erste Mal in die Arktis. Von 1882 bis 1886 arbeitete er als Kurator am Naturhistorischen Museum in Bergen. Im Juli 1888 brach er mit fünf Begleitern zu einer Grönlanddurchquerung auf und durchquerte die Insel in einer Breite von 560 km in 40 Tagen.

Als er hörte, daß Wrackteile der 1881 vor den Neusibirischen Inseln gesunkenen „Jeanette“ vor der Südwestküste Grönlands wieder aufgetaucht waren, beschloß er, sich mit einem Schiff vor Sibirien im Packeis einfrieren und durch die Eisdrift nach Norden tragen zu lassen, um möglichst den Nordpol zu überqueren. Er ließ ein eistaugliches Schiff bauen, die „Fram“ (Vorwärts), die auf Grund ihrer Bauart von den Eismassen beim Einfrieren nicht zerquetscht werden konnte. Im Juni 1893 brach er mit dem Schiff von Norwegen in Richtung Sibiriens Nordküste auf. Im September fror das Schiff ein. Während der Polarnacht im Februar 1894 erreichte das Schiff zum ersten Mal 80 Grad nördliche Breite. Im Juni 1894 waren die Norweger noch immer bei 81 Grad 52 Minuten. Es ging unerwartet langsam nach Norden, dafür stetig nach Westen. Der zweite Winter im Eis stand bevor. Nansen faßte daher den Plan, im Frühjahr zu Fuß zum Pol aufzubrechen. Am 14. März 1895 versuchte er gemeinsam mit einem Begleiter den Pol zu Fuß zu erreichen. Nur 368 Kilometer vom Pol entfernt, mußten sie aufgeben. Da die „Fram“ mittlerweile unerreichbar weitergedriftet ist, wandten sie sich nach Westsüdwest, wobei sie auf der letzten Hälfte ihres Weges alle drei Tage einen der Schlittenhunde töteten, um die verbleibenden Hunde damit zu ernähren. Knapp vier Monate später sichteten sie die Inseln von Franz-Joseph-Land. Nach der Überwinterung trafen sie im Mai 1896 am Südrand der Insel auf den englischen Polarforscher Frederick George Jackson. Auf seinem Dampfer erreichten Nansen und sein Begleiter Johansen am 13. August 1896 wieder Norwegen. Eine Woche später kehrte auch die „Fram“ zurück, die von der Drift nicht wie erhofft nach Osten, sondern wieder zurück nach Westen getrieben wurde.

Zwischen 1906 und 1908 war Fridtjof Nansen norwegischer Botschafter in London. Bei der ersten Zusammenkunft des sogenannten Völkerbundes im Jahre 1920 leitete Nansen die norwegische Delegation. Im selben Jahr wurde Nansen Hochkommissar des Völkerbundes für Flüchtlingsfragen. Anschließend organisierte er zusammen mit Vidkun Quisling eine Hungerhilfe für die bolschewistische Sowjetunion, nachdem der Völkerbund dafür die finanzielle Unterstützung verweigert hatte. Am 10. Dezember 1922 erhielt er den Friedensnobelpreis.

Werke (Auswahl)

Literatur

  • Waldemar Christopher Brøgger, Nordahl Rolfsen: „Fridtjof Nansen 1861-1893“, Berlin 1896 (PDF-Datei)
  • Eugen von Enzberg:
  • Johannes Paul: Abenteuerliche Lebensreise - Sieben biographische Essays (Seite 247 - 316: Fridtjof Nansen: In Nacht und Eis) - Wilhelm Köhler Verlag Minden 1954 (PDF-Datei)
  • Detlef Brennecke: Fridtjof Nansen - Auf Schneeschuhen durch Grönland (Bestellmöglichkeit)

Verweise

Fußnoten