Fram

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Die „Fram“ auf einem Gemälde des deutschen Marinemalers Christopher Rave

Die [der] Fram (norwegisch für Vorwärts) war ein hölzerner Dreimastschoner für 16 Mann Besatzung, der im Auftrag von Fridtjof Nansen 1892 durch den schottischen Schiffbauer Colin Archer gebaut wurde, um das gefürchtete Einfrieren zu verhindern, indem das Schiff durch das Packeis angehoben anstatt zerdrückt wird. Der Rumpf wurde dafür entsprechend flach gestaltet. Nachteilig war, daß bedingt durch den flachen Rumpf das Schiff bereits bei kleinen Wellenbewegungen ins schlingern geriet und somit die Fahrt bis zur Eisgrenze für die Mannschaft zur Tortur wurde.

Im Juni 1893 brach Nansen mit dem Schiff von Norwegen in Richtung Sibiriens Nordküste auf. Im September fror das Schiff ein. Während der Polarnacht im Februar 1894 erreichte das Schiff vom Eis mitgeschoben dann zum ersten Mal 80 Grad nördliche Breite. Nansen und sein Kamerad Hjalmar Johansen hatten die „Fram“ bereits am 14. März 1895 bei einer Breite von 84° 4′N verlassen und vergeblich versucht, den Nordpol über das Eis zu erreichen. Sie waren nur noch 660 Kilometer entfernt. Das Eis unter ihren Füßen trieb jedoch schneller zurück nach Süden, als sie mit ihren Schneeschuhen in die entgegengesetzte Richtung nach Norden laufen konnten, zumal das Packeis übersät war mit riesigen Eisblöcken, die es jedesmal mühselig zu überwinden galt. Am 16. Oktober 1895 erreichte das Schiff bei 85° 57’N seinen nördlichsten Punkt und kam am 13. August 1896 nördlich von Spitzbergen aus dem Eis wieder frei. Am selben Tag erreichte auch Nansen, der den Marsch zum Nordpol abgebrochen hatte, wieder Norwegen. Eine Woche darauf, am 20. August, kehrte auch die „Fram“ wieder zurück in die Heimat. Kein aus Holz gebautes oder konventionelles Schiff erreichte jemals höhere Breiten.

Von 1898 bis 1902 unternahm das Schiff dann eine zweite Reise unter Nansen, diesmal nach Grönland und von 1910 bis 1914 in die Südpolarregion, um dort Roald Amundsen mit dessen vier Kameraden abzusetzen. Nachdem die Mannschaft als erste den Südpol erreicht hatte, wurden die Männer von der „Fram“ wieder aufgenommen und in die Heimat zurückgebracht.

Heute liegt die „Fram“ als Museumsschiff in einem eigens zu diesem Zweck errichteten Gebäude in Oslo.

Technische Daten
  • Verdrängung: 800 t
  • Länge: 39,0 m über Deck
  • Breite: 11,0 m
  • Tiefgang: 4,75 m voll beladen
  • Geschwindigkeit: 7 kn max.
  • Segelfläche: 602 qm
  • Hilfsantrieb: 1 x 220 PS Dreifach-Expansions-Dampfmaschine, auf eine Schraube wirkend

Das Prinzip dieses Schiffsrumpfes wurde später auch beim deutschen Forschungsschiff „Gauß“ übernommen, mit dem Erich von Drygalski von 1901 bis 1903 nach Eduard Dallmann die zweite deutsche Südpolarexpedition durchführte.

Literatur

Verweise