Baseler Friede
Der Baseler Friede (oder Basler Friede; auch Friede von Basel), bezeichnet den am 5. April 1795 in Basel abgeschlossenen Friedensvertrag zwischen Preußen und Frankreich; er beendete für Preußen den von Frankreich am 20. April 1792 begonnenen ersten Koalitionskrieg. Dem Vertrag schlossen sich am 22. Juli Spanien (diese anschließende Vereinbarung wird gelegentlich auch als Zweiter Friede von Basel benannt) und am 28. August die Landgrafschaft Hessen-Kassel an.
Inhaltsverzeichnis
Vertrag mit Preußen
Die Unterhandlungen, die schon im Dezember 1794 aufgenommen worden waren, wurden preußischerseits durch den Grafen Wilhelm Bernhard von der Goltz, nach dessen Tode durch den Minister Karl August von Hardenberg, französischerseits durch den Gesandten François de Barthélemy geführt. Preußen, durch die feindselige Haltung Russlands und Österreichs bedroht, die sich am 3. Januar 1795 zu einem wenn nötig mit Waffengewalt zu erzwingenden Ausschluß Preußens von der geplanten polnischen Teilung vereinigt hatten, trat von der Koalition gegen Frankreich zurück und sagte sich auch als deutscher Reichsstand vom Reichskrieg los.
Preußen nahm alle norddeutschen Reichsstände, die sich ihm innerhalb dreier Monate anschließen würden, in seinen Schutz und übergab seine linksrheinischen Besitzungen, vorbehaltlich einer endgültigen Übereinkunft im Reichsfrieden, der französischen Republik. Durch eine Konvention vom 17. Mai wurde die Demarkationslinie festgestellt, wodurch der größere Teil von Norddeutschland sowie Franken als neutral dem Bereich des Krieges entzogen wurden. Ein geheimer Artikel verhieß für Preußen, falls beim allgemeinen Friedensschluss das linke Rheinufer bei Frankreich verbleibe, eine entsprechende Entschädigung. Wenn auch durch die Haltung Rußlands und Österreichs die Wendung der preußischen Politik teilweise entschuldigt werden kann, so war der Baseler Friede dennoch einer der schwersten politischen Fehler Preußens.
Vertrag mit Spanien („Zweiter Friede von Basel“)
In der nachfolgenden Vereinbarung vom 22. Juli zwischen Spanien und Frankreich wurde der Krieg zwischen diesen beiden Mächten beendet; Spanien musste hierbei auf seinen etwa Zweidrittel umfassenden Anteil an der Insel Santo Domingo (Hispaniola) verzichten.
Vertrag mit der Landgrafschaft Hessen-Kassel
Schließlich kam es am 28. August 1795 noch zum Friedensschluss zwischen Frankreich und der Landgrafschaft Hessen-Kassel, indem Landgraf Wilhelm IX. allen Subsidienverträge mit Großbritannien kündigte, volle Neutralität versprach und den Franzosen gestattete, nach wie vor sein links des Rheins liegendes Gebiet besetzt zu halten. Freiherr von Hardenberg vermittelte im Namen Preußens den Frieden, der alle Bestimmungen des preußisch-französischen Demarkationsvertrags vom 17. Mai desselben Jahres auf Hessen-Kassel übertrug.
Zitate zum Baseler Frieden
- „...eine Untreue gegen sich selber, die durch zwei Jahrzehnte der Entehrung und der Not, durch beispiellose Opfer und Kämpfe gebüßt ward“ - Heinrich von Treitschke
Verweise
- Baseler Friede (Lexikus.de)