Hartwig, Friederike Wilhelmine

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Friederike Wilhelmine Hartwig)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Friederike Wilhelmine Hartwig

Friederike Wilhelmine Hartwig (geb. 21. Juni 1774 in Leipzig; gest. 20. Januar 1849 in Dresden 1849) war eine deutsche Sängerin (Sopran), Schauspielerin und Tänzerin.

Leben

Friederike Wilhelmine Hartwig war die Tochter des Schauspielerpaares Worthon (oder Werthen). Noch nicht 14 Jahre alt, betrat sie zum ersten mal die Bühne, heiratete 1792 den Schauspieler Hartwig und kam 1796 zu Franz Seconda.

Sie spielte zuerst in Leipzig die Luise in „Kabale und Liebe“, in Dresden trat sie als Katinka im „Mädchen von Marienburg“ von Franz Kratter, einem damals viel gegebenen Stück, zuerst auf. Sie wurde dann die erste Darstellerin der Jungfrau in Leipzig und wurde von Schiller sehr gelobt. Sie war auch Maria Stuart, Thekla und Beatrice. Von ihrer Ophelia berichten die in Leipzig erschienenen „Streifereien im Gebiete der Dramaturgie“, sie verdiene eine stille Bewunderung ihres tief durchdachten Spiels. Nach dem ihre Erscheinung als Wahnsinnige beschrieben wird, heißt es: „jetzt hatte sie noch nicht gesprochen! Der Ton, mit welchem sie die zerrütteten Vorstellungen ihres enfflohenen Verstandes vortrug... jagte ein zweischneidiges Schwert durch unser Herz.“

Ebenso meisterhaft und erschütternd wie ihre Ophelia wurde ihre Marie in „Clavigo“ genannt. Die Wahrheit und Innigkeit ihrer Sprache im einfach bürgerlichen Stil wie im hochtragischen wurde gepriesen, doch sei ihr Ton zuweilen etwas gedehnt und ins Singende fallend; sie wollte jede Silbe deutlich und vernehmlich aussprechen.

Ihr schönes braunes Auge unterstützt ihr Mienenspiel. Als weibliche Schwäche war ihre Neigung zu auffälligem Putz an zusehen, auch daß sie grnm ihre Reize zur Schau stellte. Wie sie in Dresden einen seltenen Grad von Popularität erlangt hatte, beweist ein kleines Gespräch zweier Besucher der Vogelwiese. Der eine sagt: heute wird etwas Prachtvolles, Begeisterndes auf der Vogelwiese zu sehen sein! — Der andere darauf: das kann niemand anders sein als die Hartwig! — Sie spielte später Mutterrollen in scharfer Charakterzeichnung, doch mit künstlerischem Maßhalten.

Erst 1849 beendete der Tod ihre künstlerische Tätigkeit.

Literatur

  • Ernst Lewinger: Die Ahnengalerie im Staatlichen Schauspielhaus zu Dresden, C. Heinrich, Dresden 1933