Stieve, Friedrich

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Dr. phil. Friedrich Stieve mit der Nichte seiner Frau in Saltsjöbaden, Stockholm 1906

Friedrich Stieve (Lebensrune.png 14. Oktober 1884 in München; Todesrune.png 3. Januar 1966 in ebenda) war ein deutscher Schriftsteller, Historiker und Diplomat.

Wirken

Stieve verteidigte den Austritt des Deutschen Reiches aus dem Völkerbund. Auch rechtfertigte er den Hitler-Stalin-Pakt als notwendige Realpolitik. Die Schwierigkeit bestand darin, daß Adolf Hitler den Bolschewismus immer als Todfeind des Nationalsozialismus bezeichnet hatte und eine Kooperation der beiden Weltanschauungen daher eigentlich unmöglich war. Stieve zeichnete daher ein Bild von Josef Stalin im Gegensatz z. B. zu Leo Trotzki als nationalistischer russischer Politiker, mit dem eine Zusammenarbeit auf Zeit möglich sei.

Schriften

  • Schwedische Stimmen zum Weltkrieg, 1916
  • Die politischen Probleme des Weltkrieges (mit Rudolf Kjellén), 1916 (PDF-Datei)
  • Studien zur Weltkrise (mit Rudolf Kjellén), 1918 (PDF-Datei)
  • Gedanken über Deutschland, 1919 (PDF-Datei)
  • Iswolski und der Weltkrieg, 1924
  • Deutschland und Europa. 1890-1914, 1926
  • Geschichte des deutschen Volkes, 1934
  • Abriß der deutschen Geschichte 1792-1942, 1943 (Netzbuch)
  • Neues Deutschland, 1939
  • Politische Gespräche, 1940
  • Was die Welt nicht wollte: Hitlers Friedensangebote 1933-1939, 1940 (PDF-Datei)[1]
  • Wendepunkte europäischer Geschichte vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart, 1941
  • Deutschlands europäische Sendung im Laufe der Jahrhunderte, 1942
  • Deutsche Tat für Europa, 1943
  • Elfhundert Jahre Vertrag von Verdun. Vortrag in der Preußischen Akademie der Wissenschaften am 28. Januar, 1943

Literatur

  • Das Deutsche Führerlexikon, Otto Stollberg G.m.b.H., Berlin 1934
  • Herrmann A. L. Degener (Hg.): Wer ist wer?, Band X. Ausgabe, Verlag Herrmann Degener, Berlin 1935

Siehe auch

Fußnoten

  1. Die Authentizität des Textes der aufgeführten PDF-Datei kann nicht bestätigt werden. Die Schrift erschien laut Deckblatt 1940. Im vorletzten Satz enthält sie die Wendung: „den Völkern Blut, Tränen und Schweiß im Uebermaß zu ersparen“ und spielt damit offenbar auf die „Blut, Schweiß, Tränen“-Rede des britischen Kriegspremiers Winston Churchill an. Dieser hielt die Rede erst am 13. Mai 1940 vor dem britischen Unterhaus, so daß der Verlag mit der Herausgabe der Schrift im gleichen Jahr (Kriegsjahr) sehr schnell gewesen sein müßte. Die Schrift war vermutlich in Frakturschrift gesetzt, denn erst am 1. September 1941 wurde die Verwendung der Fraktur als Allgemeinschrift amtlich abgeschafft (→ Frakturschrift), die Bezeichnung der vorliegenden PDF-Datei enthält sogar das Wort „Fraktur“, der wiedergegebene Wortlaut ist aber in Antiquaschrift gehalten.