Torberg, Friedrich
Friedrich Torberg (* 16. September 1908 in Wien als Friedrich Ephraim Kantor; † 10. November 1979 ebenda) war ein jüdischer Schriftsteller, Journalist und Herausgeber.
Werdegang
„Ich wußte, daß ich Jude war. Ich habe Hitler dazu nicht gebraucht.“ Dieses Bekenntnis stammt vom Schriftsteller Friedrich Torberg, der eigentlich Kantor hieß.[1] Sein Pseudonym „Torberg“ bildete er um 1930 bei seinen ersten Veröffentlichungen aus der letzten Silbe seines Nachnamens „Kantor“ und dem Geburtsnamen seiner Mutter „Berg“.
Ab 1923 lebte er in Prag; er erwarb die CSR-Staatsbürgerschaft. Er schrieb als Theaterkritiker für linke und linksliberale Blätter.[1]
1938 ging er nach Frankreich, wo er sich zur tschechischen Exilarmee meldete. 1940 flüchtete er über Spanien und Portugal nach Amerika. Dort war er u. a. für Hollywood (Warner Brothers) tätig. 1951 kam er nach Wien. Dort leitete er die Kulturzeitschrift „Forum“.[1]
Torberg trat nach 1945 als Antikommunist auf, schrieb aber hauptsächlich über jüdische Themen. Sein „Mein ist die Rache“ (erschienen in Amerika 1943) gilt als einer der ersten Romane über NS-KZs. Unter dem Titel „Golems Wiederkehr“ erschienen Anekdoten aus seiner Feder. Er übersetzte jüdische Schriftsteller wie z. B. Kishon ins Deutsche.[1]
Fußnoten
- Jüdischer Schriftsteller
- Jüdischer Journalist
- Jüdischer Freimaurer
- Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes
- Träger des Großen Österreichischen Staatspreises für Literatur
- Träger des österreichischen Ehrenzeichens für Wissenschaft und Kunst
- Träger des österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
- Träger der Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold
- Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung
- Literatur
- Pseudonym
- Geboren 1908
- Gestorben 1979