Umber, Friedrich

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Friedrich Umber (* 19. Oktober 1871 in Halle/Saale; † Februar 1946 in Madrid) war ein deutscher Arzt.

Leben

Er studierte Medizin in München, Heidelberg und Straßburg und wurde 1896 promoviert. Seine schon in Straßburg begonnenen chemisch-physiologischen Studien vertiefte er in der Folgezeit in Berlin. Sie fanden ihren Niederschlag in einer Reihe wertvoller physiologisch-chemischer Arbeiten, vor allem über den intermediären Eiweißstoffwechsel. Nach weiterer klinischer Ausbildung als Oberarzt an der Charité übernahm der noch nicht 32jährige durch die Berufung zum ärztlichen Direktor der Medizinischen Abteilung des Städtischen Krankenhauses in Hamburg-Altona bereits seine eigene große klinische Arbeitsstätte und vollendete 1909 sein zunächst noch in Lehrbuchform gefaßtes Werk über Ernährung und Stoffwechselkrankheiten. In diesem Werk setzte er sich auf Grund sehr zahlreicher, überaus sorgfältiger Stoffwechselüberprüfungen an Diabetikern kritisch mit den verschiedenen damals vertretenen physiopathologischen Anschauungen über die Diabetes und den Problemen der Therapie auseinander und beschrieb erstmals die Gicht als Problem des Harnsäurespiegels.

Im Januar 1912 übernahm er eine Abteilung des Städtischen Krankenhauses Westend in Berlin und richtete innerhalb seiner Klinik eine besondere Stoffwechselabteilung ein, die von speziell geschulten Schwestern versorgt wurde. Nach dem Ersten Weltkrieg befaßte er sich erneut in besonders starkem Maße mit der Pathogenese und Therapie der Leber- und Gallenwegserkrankungen und erwarb sich auf diesem Gebiete der Inneren Medizin unvergängliche Verdienste. Er stellte fest, daß die Abmagerungen der deutschen Bevölkerung in den letzten Kriegsjahren auf Grund der Hungerblockade mit der dadurch bedingten Glykogenverarmung der Leberzellen in erster Linie für das in jener Zeit gehäufte Auftreten der Leberatrophien verantwortlich zu machen war. Auch auf dem Gebiete der Gelenkerkrankungen hat er Hervorragendes geleistet. 1923 begann er mit dem ersten Insulin seine klinischen Überprüfungen. Stets in vorderster Front in der Bekämpfung des Diabetes, in Wort und Schrift unermüdlich bemüht, die von ihm in sorgsamer klinischer Überprüfung herausgearbeiteten Richtlinien für die Insulinanwendung zum Wohle der Diabetiker Gemeingut der Ärzte werden zu lassen, hat er in diesen ersten Jahren der Insulineinführung wertvollste Pionierarbeit geleistet. Seit 1932 Vorsitzender des Deutschen Insulinkomitees und 1935 zum Vorsitzenden der Hufelandschen Gesellschaft gewählt, wurden ihm an äußeren akademischen Ehren zuteil: Die Ehrenmitgliedschaft der Medizinischen Akademie in Buenos Aires, der Nationalen Medizinischen Akademie in Rio de Janeiro sowie der Chirurgisch-Medizinischen Akademie in Bologna.

Professor Dr. Friedrich Umber, Ärztlicher Direktor im Städtischen Krankenhaus Berlin-Westend, erhielt 1941 für seine hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft.

Werke (Auswahl)

  • Lehrbuch der Ernährung und der Stoffwechselkrankheiten, 1909 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!

Literatur

  • F.K. Störring: Friedrich Umber zum 70. Geburtstag, in: „Deutsche Medizinische Wochenschrift“, 1941