Frija

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Frija (Frigg) mit einer ihrer Dienerinnen (vermutlich Fulla), Zeichnung von 1865.

Frija (altnord. Frigg oder Frigga; niederdt. Fria, Fricke, Frecke oder Frick; dazu möglicherweise ahd. Frîja, langobardisch: Frea) ist in der germanischen Mythologie eine Göttin und die Gemahlin Wodans (bzw. nordgerm. Odin) und angesehene Asengöttin; sie heißt in Deutschland sowohl Frija als auch Fria. Der Freitag soll nach ihr, anderen Vermutungen zufolge nach Freya benannt sein.

Erläuterung

Frija ist die Schutzherrin der Ehe und Mutterschaft und wird heute häufig verwechselt, aber auch bewußt gleichgesetzt mit der ursprünglich aus dem Göttergeschlecht der Wanen stammenden Freya, der Göttin der Liebe und der Fruchtbarkeit. Aus Frijas Ehe mit Wodan gingen Balder, Hödur, Hermor und Bragi hervor.

Frija teilt die Herrschaft ihres Gemahls über Himmel und Luft, und wie dieser hat sie ihren Anteil an den im Kampfe Gefallenen. Sie ist überhaupt Todesgöttin, und unkriegerische Feinde werden ihr zum Opfer gebracht, indem man dieselben in die Sümpfe wirft. Mit ihrem Pferd Hófvarpnir durchsaust sie wie ihr Gemahl Wodan die Luft, und noch heut lebt sie in der Volkssage in Niederdeutschland als Fru Frien (Freen, Frik, Fuik), in Oberdeutschland als Frau Holle als wilde Jägerin, d. h. als Sturmgöttin fort.

Als Göttermutter und Gemahlin des einstigen Sonnengottes spendet sie Fülle in Hof und Feld (ein anderer Name für sie ist Fulla) und ehelichen Segen. Sie kennt das Schicksal der Menschen, verschweigt es ihnen aber; nach langobardischer Sage vermittelt sie sogar zwischen dem höchsten Gott und den Wünschen der Menschen. Ihre Wohnung ist Fensalir, d. h. Sumpfsäle, weil ihr die Opfer in Sümpfen und Teichen gebracht werden.

Etymologie

Die Wurzel des Namens Frigg entstammt wie altsächs. frī und altengl. frēo dem gemeingermanischen frijō, 'Frau' und ist verwandt mit dem altind. prīyā, 'Geliebte'.[1]

Mythologie

Als Frea tritt sie uns in der Historia gentis Langobardorum des Paul Warnefried entgegen, die gegen Ende des 8. Jahrhunderts verfaßt wurde. Dort verhilft sie ihren Schützlingen, den Winnilen, durch eine List zum Sieg über die Vandalen, indem sie Wodan dazu bringt, ihnen einen Namen zu geben. Auch in der Grímnismál verschafft sich Frigg durch List einen Vorteil.[2]

Im Zweiten Merseburger Zauberspruch wird uns der Name Frîja überliefert. Eine entscheidende Rolle spielt Frigg bei den Geschehnissen um den Tod ihres Sohnes Balder.[3] In der Völsunga Saga wird berichtet, wie König Rerir um Kinder für sich und seine Frau bittet. Frija erhört ihn und bittet Wodan um Hilfe, der Rerir einen Apfel bringen läßt, durch dessen Genuß Rerirs Frau schwanger wird.[4] Snorri Sturluson schreibt in der Ynglinga Saga, daß Frija in Wodans Abwesenheit mit seinen Brüdern Vili und Ve schläft.[5] Über Frijas Untreue gegenüber Wodan spottet auch Loki. [6]

Verbindung zu anderen Göttinnen

Durch die Namensähnlichkeit der althochdeutschen Frîja mit der Vanengöttin Freyja wurde sie mit dieser häufig in Verbindung gebracht oder identifiziert. Tatsächlich haben Frija und Freyja einige Gemeinsamkeiten. So besitzen beide eine Falkengewand[7] und stehen in enger Beziehung zu Wodan, wobei Frigg Wodans Ehefrau ist, Freyja diesen offiziellen Status allerdings nicht innehat. Beide Göttinnen werden bei der Geburt um Hilfe gebeten.[8]

Rudolf Simek schreibt, „daß sich Freyja erst in der Wikingerzeit als eigenständige Göttin aus einem Aspekt der Frigg losgelöst und dann vorwiegend literarisch weiterentwickelt hat. Dies würde auch das völlige Fehlen der Freyja in südgermanischen Quellen erklären“.[9] Lynda C. Welch vermutet, daß Frigg und Freyja zwei Aspekte einer Göttinnentriade sind (Freyja: Jungfrau, Frigg: Mutter), deren dritter Aspekt möglicherweise Fjörgyn als Großmutter ist.[10] Diese Triade verkörpert laut Welch eine 'Große Göttin des Nordens'. Bei dieser Theorie ist aber zu beachten, daß Fjörgynn als Maskulinum auch als Vater Frijas genannt wird, und etymologisch zum indogermanischen Gewittergott Perkwunos gehört.

Siehe auch

Literatur

  • Schwartz: Der heutige Volksglaube und das alte Heidentum. Berlin 1850.
  • Jacob Grimm: Deutsche Mythologie K. W. Schütz- Verlag. Coburg, ISBN 3-87725-133-1 (Überarbeiteter Nachdruck der Originalausgabe von 1943 nach dem Exemplar des Verlagsarchives)

Netzverweise

Fußnoten

  1. Rudolf Simek, a.a.O.
  2. Grímnismál, Prosa-Einleitung
  3. Gylfaginning 49
  4. Völsunga Saga Kap. 2
  5. Ynglinga Saga 3
  6. Lokasenna 26
  7. Rudolf Simek, a.a.O.
  8. Oddrúnargrátr 9
  9. Rudolf Simek: Religion und Mythologie der Germanen, Stuttgart 2003, Seite 159
  10. Welch, Lynda C.: Goddess of the North, Newburyport 2003, S. 170ff.