Niederdeutschland

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Pfeil 1 start metapedia.png Der Begriff Niederdeutschland hat ein vielfältiges Bedeutungsfeld. Weitere Bedeutungen sind unter Niederdeutsche aufgeführt.
Das Rathaus von Frankfurt an der Oder, Wahrzeichen der stolzen niederdeutschen Vergangenheit dieser Hansestadt

Niederdeutschland umfaßt die vornehmlich am Deutschen Meer und Baltischen Meer gelegenen deutschen Gebiete nördlich der ungefähren Linie Kalen, Lützelburg, Göttingen, Jüterbog, Frankfurt an der Oder, Thorn und Strasburg an der Drewenz.

Geschichte

Bereits im 12. Jahrhundert wurden von dem niederdeutschen Dichter Heinrich von Veldeke mehrere Dichtungen, wahrscheinlich auf Mittelniederfränkisch, verfaßt. Innerhalb Niederdeutschlands dehnen sich die niedersächsischen Gebiete ungefähr von Deventer bis Bremen und Hannover aus. In Berlin weisen die Niederdeutschen Verse in der Marienkirche die sprachliche Zugehörigkeit zur Niederdeutschen Sprache aus. Niederdeutsch war zudem die Sprache der Hanse. Mit der Bibelübersetzung Martin Luthers im Jahre 1523 wurde jedoch der sprachliche Schwerpunkt innerhalb des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation auf das Hochdeutsche, bzw. das Hochsächsische verlegt.[1]

Fremdverwaltete niederdeutsche Gebiete nach 1945

Infolge alliierter Maßnahmen, z. B. in Versailles im Jahre 1919 und in Potsdam im Jahre 1945 fielen umfangreiche Gebietsteile vom Deutschen Reiche ab. Die sich zu Beginn des 21. Jahrhunderts auf restdeutschem Boden befindliche Bundesrepublik Deutschland wird im Nordwesten von den staatlichen Kunstgebilden Niederlande (dieses Gebiet wurde schon 1648 und 1815 abgespaltet), Belgien und Luxemburg (beide 1815 abgespaltet), und im Nordosten von Polen (in den Grenzen von 1945) begrenzt. Um das Memelland zu Beginn des 21. Jahrhunderts zu erreichen, muß eine Reise von der Oder-Neiße-Linie über Hinterpommern, Westpreußen und Ostpreußen (dann teilweise russisch verwaltet) nach Litauen unternommen werden, da sich das genannte niederdeutsche Gebiet zu dieser Zeit unter litauischer Verwaltung befindet. Während die Bevölkerung der drei Beneluxländer von Bevölkerungsaustausch, Dissimilierung oder sogar Antigermanismus betroffen ist, gibt es infolge der Ostvertreibung östlich der Oder-Neiße-Linie kaum oder gar keine (zum Teil auch nieder)deutschen Einheimischen mehr; sie wurden direkt nach dem Zweiten Weltkrieg von Polen und Soldaten der Roten Armee ermordet oder in die Sowjetische Besatzungszone zwangsausgesiedelt.

Von den Städten Kalen, Toerkonje u. a. in Flandern gilt, daß sie schon seit dem 17. bis 18. Jahrhundert von Frankreich verwaltet werden, dabei jedoch weniger verwelscht worden sind als die Städte Walloniens. Nur in Aarlen wird zur Nachkriegszeit noch überwiegend Deutsch und Niederländisch geredet.

Siehe auch

Fußnoten

  1. Eine niederdeutsche Übersetzung der Lutherbibel soll allerdings bereits im Jahre 1525 in Antorf gedruckt worden sein.