Ramin, Günther
Günther Ramin ( 15. Oktober 1898 in Karlsruhe; 27. Februar 1956 in Leipzig) war ein deutscher Organist, Cembalist und Chorleiter. Vor allem wurde er als Thomaskantor bekannt.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Im Jahre 1910 trat Ramin dem Thomanerchor bei. Ab 1914 studierte er an der Leipziger Hochschule für Musik. Als Einjährig-Freiwilliger kam er 1917–1918 an der Front gegen Frankreich im Einsatz. 1920 wurde er Gewandhausorganist, drei Jahre später erfolgte seine Ernennung als Thomasorganist, an dieser Stelle folgte er Karl Straube nach.
Während der Zeit des Dritten Reiches war Ramin sowohl Thomaskantor (ab 1940), Chorleiter des Gewandhauschors (1933–1938) und des Berliner Philharmonischen Chors (1935–1943), als auch Leiter des Reichs-Brucknerchors (1942–1944). 1935 spielte er auf der Hochzeit Hermann und Emma Görings. Ein Jahr später weihte er die Walcker-Orgel auf dem Reichsparteitag in Nürnberg ein. Im März 1941 erfolgte die Einspielung der Matthäus-Passion mit dem Thomanerchor und dem Gewandhauschor und Orchester, sowie den Solisten Karl Erb, Gerhard Hüsch, Tiana Lemnitz, Friedel Beckmann und Siegfried Schulze. 1944 wurde er als einer von zwei Organisten in der Gottbegnadeten-Liste aufgeführt.
Zu DDR-Zeiten war Ramin Präsident des Bach-Ausschusses und Leiter der Leipziger Bachfeste der Jahren 1950, 1953 und 1955. 1950 wurde er ebenfalls mit einem Ehrendoktorat der Universtät Leipzig bedacht. Ramin wurde auf dem Leipziger Südfriedhof beerdigt, als Thomaskantor folgte ihm Kurt Thomas nach.
Schülerkreis (Auswahl)
Schallplattenverzeichnis
- Karl Erb (Evangelist), Gerhard Hüsch (Christus), Tiana Lemnitz, Friedel Beckmann, Siegfried Schulze, Thomanerchor Leipzig, Gewandhausorchester Leipzig, Leitung Günther Ramin. Aufgenommen im Jahre 1941. TIM The International Music Company AG, EAN 4 011222 207630