Güssing
Staat: | Deutsches Reich |
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Einwohner (2012): | 3.798 |
Bevölkerungsdichte: | 77 Ew. p. km² |
Fläche: | 49,28 km² |
Höhe: | 229 m ü. NN |
Postleitzahl: | 7540, 7542 |
Telefon-Vorwahl: | 03322 |
Kfz-Kennzeichen: | GS |
Koordinaten: | 47° 4′ N, 16° 19′ O |
Güssing befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet. | |
Bürgermeister: | Peter Vadasz (ÖVP) |
Güssing ist eine deutsche Garnisonsstadt im südlichen Burgenland.
Geschichte
Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland als sogenanntes Deutsch-Westungarn bis 1920/21 zu Ungarn. Seit 1898 musste aufgrund der gezielten Verungarungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Németújvár (Deutsch - Neuburg) verwendet werden. Die Namen Güssings in den Sprachen der ansäßigen Minderheiten, deutsch Güssing und kroatisch Novigrad, wurden verboten. Nach Ende des ersten Weltkrieges wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Deutschösterreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland. 1973 wurde Güssing zur Stadt erhoben.
Güssing hatte früher einen Bahnanschluß. Das Bahnhofsgebäude wurde im Jahre 1899 errichtet. Heute erinnert fast nichts mehr an die Bahnlinie zwischen Güssing und Kirment, die vor allem dem Holztransporte diente. Nach dem Zweiten Weltkriege schien eine Aufrechterhaltung des Bahnbetrieb sinnlos, da der Verkehr nur nach Ungarn ausgerichtet war und dieses durch den „Eisernen Vorhang“ nun von der BRÖ getrennt war. Der Bahnverkehr wurde eingestellt, die Gleiskörper verrotteten. Heute führt die neue Bundesstraße 56 zwischen Güssing und Strem vor allem auf der Strecke des ehemaligen Bahnkörpers entlang. Das Bahnhofsgebäude in Güssing wurde erneuert und steht noch. Güssing gehört neben Oberpullendorf, Oberwart, Zwettl und Waidhofen an der Thaya zu den einzigen fünf Bezirkshauptstädten Deutschösterreichs ohne Anbindung an den öffentlichen Schienenpersonenverkehr.
Güssing unterhält eine Städtepartnerschaft mit dem flämischen Nijlen.
Sehenswürdigkeiten
- Hauptattraktion der Bezirksstadt ist die auf einem Vulkankegel gelegene Burg Güssing mit der Ausstellung 400 Jahre Kunstschaffen, der gotischen Burgkapelle (mit einem aus Holz geschnitzten, neugotischen Hauptaltar sowie einer sehr alten Handtruhenorgel und einem barocken Seitenaltar), dem Burgmuseum und dem Burgrestaurant.
- Stadtpfarrkirche: romanisch, um 1200 erbaut, befindet sich auf dem Gelände des Friedhofs
- Franziskanerkloster: Das Franziskanerkloster wurde 1648/49 von Ádám Graf Batthyány I. gestiftet; das Kloster war seinerzeit gleichzeitig eine Eckbastion der Stadtmauer
- Kirche Maria Heimsuchung: um 1638 erbaut; mit zahlreichen, baulichen Renaissance-Elementen. Bemerkenswert sind hierbei der Paramentenschrein in der Sakristei und eine wertvolle Bibliothek mit vielen Unikaten aus der Zeit des Protestantismus (ca. 3.500 Bücher). Unter der Kirche befindet sich die Familiengruft der Familie Batthyány. Sie ist die zweitgrößte ihrer Art in Österreich, mit einem Prunksarg von K. Moll. In der Kirche ist auch der Schrein des 2003 seliggesprochenen Ladislaus Batthyány-Strattmann zu finden.
- Arkadenbau: Im Orte befindet sich ein zweigeschoßiger, schlossähnlicher Arkadenbau mit schönen Stuckarbeiten.
- Schloß der Familie Drašković: Im Osten der Stadt steht das klassizistische Schloss der Familie Drašković mit Empire-Einrichtung und einem gotischen Flügelaltare von 1450 in der Schlosskapelle.
- Auswanderermuseum: Das Auswanderer Museum dokumentiert die Amerikawanderung der Burgenländer zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Güssing ist auch die Stadt der Auslandsburgenländer. (Mai-Ende Oktober Wochenende und Feiertage geöffnet)