Geier, Svetlana
Swetlana Geier (gebürtig: Swetlana Michailowna Iwanowa; 26. April 1923 in Kiew, heute Ukraine; 7. November 2010 in Freiburg im Breisgau) war eine Literaturübersetzerin, die aus dem Russischen, ihrer Muttersprache, ins Deutsche übersetzte.
Wirken
Swetlana Geier gehörte zu den bedeutendsten in Deutschland tätigen Übersetzern russischer Literatur in die deutsche Sprache. Sie übersetzte unter anderen Werke von Tolstoi, Bulgakow und Solschenizyn. Einer größeren Öffentlichkeit wurde sie durch die Neuübersetzung der großen Romane Fjodor Dostojewskis bekannt. Sie scheute sich nicht, altbekannte Titel neu zu formulieren. Dabei hat sie nach ihrer Aussage die Titel lediglich aus dem Russischen übersetzt. Aus Schuld und Sühne (Преступление и наказание) wurde Verbrechen und Strafe, aus Die Dämonen (Бесы) wurde Böse Geister, aus Der Jüngling (Подросток) wurde Ein grüner Junge. Zuletzt erschienen Dostojewskis Der Bauer Marej (2008) und Der Spieler (2009).
Auszeichnungen
Für ihre herausragenden Verdienste um die Vermittlung russischer Kultur, Geschichte und Literatur erhielt Swetlana Geier unter anderem
- 1995: Reinhold-Schneider-Preis der Stadt Freiburg
- 1995: Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung (Anerkennungspreis)
- 1998: Verdienstmedaille der Universität Karlsruhe
- 2000: Goldene Eule der Sokratischen Gesellschaft
- 2003: Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg
- 2004: Ehrendoktorwürde der Philosophisch-Historischen Fakultät der Universität Basel
- 2007: Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie „Übersetzung“
- 2007: Ehrendoktorwürde der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Verweise
- Abgerufen am 11. September 2016. Bei WebCite® archivieren.Martin Lichtmesz: Svetlana Geier gestorben, Sezession, 9. November 2010