Gewitterkerze

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Als Gewitterkerze, auch Wetterkerze oder Schauerkerze genannt, wird im deutschen, christlichen Brauchtum eine gesegnete Kerze bezeichnet, die bei Gewitter und Unwetter zum Gebet entzündet wird, um Blitzeinschläge abzuwenden. Der Brauch ist noch heute im Voralpen- und Alpenraum gebräuchlich, aber auch darüber hinaus in Franken oder Sachsen anzutreffen.

Schwarze Gewitterkerze aus Franken

Geschichte

Der Brauch, Gewitterkerzen zu entzünden, entstand wahrscheinlich aus dem Wettersegen, der vor allem in ländlichen Gegenden meist zwischen dem Fest der Kreuzauffindung (3. Mai) und dem Fest der Kreuzerhöhung (14. September) im Gottesdienst gespendet wurde. Erstmals erwähnt wurden Gewitterkerzen im Jahre 1497, als eine Kirche in Ingolstadt beim örtlichen Händler Wachs „zu den schauerkertzen“ kaufte.[1]

Örtlich und regional bedingt gibt es schwarze und weiße Gewitterkerzen. Da sie oft als Devotionalien an Wallfahrtsorten verkauft werden, sind sie auch mit einer Abbildung des jeweiligen Gnadenbildes, der Muttergottes oder anderen Schutzheiligen versehen. Gesegnet werden die Gewitterkerzen traditionell an Mariä Lichtmess, einem Kerzenfest, das auf heidnische Ursprünge zurückzuführen und im keltischen Raum das Fest der Göttin Brighid war.[2]

Nutzung

Die Gewitterkerze wird ausschließlich zum Schutze von Hof und Haus gegen Sturm und Gewitter verwandt. Nach dem Unwetter wird sie wieder gelöscht und verräumt. Aufbewahrt wird die Kerze im Herrgottswinkel oder in einer Schublade in greifbarer Nähe.

Fußnoten