Ingolstadt

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Ingolstadt

Wappen seit 1985
Staat: Deutsches Reich
Landkreis: Kreisfreie Stadt
Einwohner (2008): 123.317
Bevölkerungsdichte: 924 Ew. p. km²
Fläche: 133,35 km²
Höhe: 374 m ü. NN
Postleitzahl: 85049–85057
Telefon-Vorwahl: 0841
08450 (Zuchering, Brunnenreuth)
08424 (Irgertsheim)
Kfz-Kennzeichen: IN
Koordinaten: 48° 46′ N, 11° 25′ O
Ingolstadt befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern

Ingolstadt ist eine kreisfreie Stadt an der Donau im Freistaat Bayern. Mit einer Einwohnerzahl von 123.232 (zum 31. Dezember 2007) ist Ingolstadt nach München die zweitgrößte Stadt Oberbayerns sowie nach München, Nürnberg, Augsburg, Würzburg und Regensburg die sechstgrößte Stadt Bayerns. Die Grenze von 100.000 Einwohnern überschritt Ingolstadt 1989 und ist seither Deutschlands jüngste Großstadt.

Die Stadt wurde 1472 Sitz der ersten bayerischen Universität, die sich im konfessionellen Zeitalter als Zentrum der Gegenreformation profilierte, in deren Kreis sich 1776 aber auch der freidenkerische Illuminatenorden gründete. In Ingolstadt wurde im Jahr 1516 das bayerische Reinheitsgebot für Bier, das älteste heute noch gültige Lebensmittelgesetz der Welt erlassen. Daneben war die Stadt für gut 400 Jahre bayerische Landesfestung. Die im Jahr 806 erstmals erwähnte Stadt feierte 2006 das 1200-jährige Stadtjubiläum und hat eine weitgehend erhaltene historische Altstadt.

Ingolstadt hat zwei Hochschulen und bildet eines der 23 Oberzentren in Bayern. Die Stadt ist überwiegend vom verarbeitenden Gewerbe, wie etwa dem Automobil- und Maschinenbau geprägt. Die offiziell genannte Arbeitslosenquote lag im Juli 2008 bei 3,7 %.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1885 16.388
1939 33.394
1945 33.923

Geschichte

Mittelalter

Zur Zeit Karls des Großen (806) noch ein königlicher Meierhof, erhielt Ingolstadt 1250 durch Ludwig den Strengen einen Befestigungsgraben und -mauer, 1313 durch Ludwig IV. (Ludwig der Bayer) sein Wappen und die Privilegien und Freiheiten, welche unter dem Namen der Handfeste bekannt sind, und wurde 1392 die Residenz der Herzöge von Bayern-Ingolstadt, nach deren Aussterben das Land an die Herzöge von Landshut und München überging. Herzog Ludwig IX. (Ludwig der Reiche von Landshut) gründete 1472 in Ingolstadt eine Universität, an der berühmte Lehrer, wie z. B. Johannes Eck, Johannes Reuchlin, Aventin, und die gekrönten Dichter Konrad Celtes, Jakob Locher und Urban Rhegius wirkten.

Neuzeit

1549 erfolgte für Bayern die erste Niederlassung der Jesuiten in Ingolstadt, wo sie an der Universität den theologischen Lehrstuhl übernahmen. Die Universität wurde 1800 nach Landshut und von da 1826 nach München verlegt. Seit 1539 war Ingolstadt mit Festungswerken versehen, die jedoch 1800 von den Franzosen geschleift wurden. König Ludwig I. ließ sie 1827 wiederherstellen; der Bau dauerte 21 Jahre. Nach 1872 wurde ein Festungsgürtel gebaut.

Zweiter Weltkrieg

Pfeil 2 siehe auch.pngSiehe auch: Luftangriffe auf Ingolstadt

Kriegsende

Nach der Kapitulation Nürnbergs am 20. April richtete sich der VS-amerikanische Vorstoß auf Regensburg und Passau und weitere US-Kampfeinheiten bewegten sich, aus Crailsheim und Rothenburg kommend, in Richtung Ingolstadt. Seit dem 15. April operierte zur Verteidigung des Ingolstädter Raumes die 38. SS-Grenadier-Division „Nibelungen“. Am 17. April gab der kommandierende General im Wehrkreis Generalleutnant Greiner seinen Plan bekannt, die Donau als natürliche Verteidigungslinie zur Hauptkampflinie (HKL) zu erklären und die Stadt unter allen Umständen zu halten.

Die von der NS-Gauleitung zur Verteidigung herangezogenen Volkssturmgruppen, Einheiten der Organisation Todt sowie 500 Hitlerjungen wurden unter den Befehl des örtlichen Kampfkommandanten, Major Paul Weinzierl gestellt. Die Verteidigung Ingolstadts unterblieb allerdings, da angeblich Weinzierl verräterisch diese Truppen lediglich zu Scheinaufträgen in den Raum Hohenkammer beorderte.

In der Nacht vom 20. auf den 21. April wurde zum ersten Mal die Annäherung feindlicher Panzer gemeldet. Obwohl sich diese Meldung als falsch erwies, standen für die Bevölkerung und vor allem für die Verantwortlichen Tage einer fieberhaften Ungewißheit bevor: wird die Stadt verteidigt, kommt es zu einem Häuserkampf?

Am Vormittag des 24. April erfolgte die Verlegung der 352. Volksgrenadierdivision, die zuvor westlich von Eichstätt in heftigen Abwehrkämpfen verwickelt war, nach Ingolstadt. Zur gleichen Zeit hatte die 86. US-Infantriedivision mit dem 342. und 343. US-Infanterie-Regiment an verschiedenen Stellen die Altmühl überquert. Da die Ingolstädter Großsirenenanlage beim letzten Luftangriff vom 21. April zerstört worden war, verkündete die Glocke des Münsters „Panzeralarm“. Der größte Teil der Bevölkerung begab sich daraufhin in die Luftschutzkeller, wo sie nun Tag und Nacht geduldig und in ständiger Unklarheit die letzten Kriegstage verbringen mußten.

Auf einen Befehl des Generalkommandos wurden in den frühen Morgenstunden des 26. April die Donaubrücken in Ingolstadt gesprengt. Von 01:00 bis 04:58 Uhr sanken die Autobahnbrücke, die Eisenbahnbrücke und letztlich die Donaustraßenbrücke in die Fluten des Stromes. Am Vormittag des 26. April setzten sich dann die Volksgrenadiere in Richtung Süden ab, worauf es im gesamten Stadtgebiet halbwegs „friedlich“ geworden war.

Gegen Mittag hatten die US-Invasoren die Stadt vom Westen her umfaßt und die Donau erreicht. Der deutsche Stab beobachtete von der Brückenkopfkaserne den Aufmarsch der Amerikaner am nördlichen Donauufer, zu Kampfhandlungen kam es jedoch nicht mehr. Dann setzten etliche amerikanische Jagdbomber im Tiefflug längs des Südufers mehrmals zum Angriff an (am nördlichen Mauerwerk des Reduit Tilly sind noch heute Beschädigungen an der Fassade infolge dieser Treffer sichtbar). Nebelgranaten der US-Artillerie ermöglichten schließlich dem 1. Btl. der 86. US-Division um 19:20 Uhr mit drei Kompanien in kleinen Sturmbooten einen ungehinderten Flußübertritt. Um 23:00 Uhr schlug das 3. Btl. der 86. US-Division flußabwärts, zwischen der gesprengten Straßen- und Eisenbahnbrücke eine Spurtafelbrücke über die letzte natürliche Barriere, worauf noch in der Nacht ein Übersetzen größerer Verbände mit schwerem Gerät gelang.

Erst jetzt bemerkten die Amerikaner, daß sich im Brückenkopf, aus dem keinerlei Gegenwehr kam, noch zahlreiche deutsche Soldaten befanden. Die Amerikaner setzten zum Angriff an und drohten, den gesamten Brückenkopf mit Artillerie und Bombenabwürfen zu zerstören. Vor dem Tor forderte anschließend ein US-Parlamentär mit weißer Fahne binnen 20 Minuten die Kapitulation der gesamten Kommandostelle Süd. Da der Kampfkommandant infolge eines Herzschwächeanfalls nicht mehr handlungsfähig war, wurde der nächst ranghöchste Offizier mit der Stadtübergabe beauftragt. Um die Waffen und Munitionsbestände abzulegen, versammelte sich am Vormittag des 27. April 1945 die komplette Brückenkopfbesatzung mit weißer Fahne vor der Pionierkaserne am Brückenkopf. Am nächsten Tag trat die Einheit als amerikanische Kriegsgefangene den Weg in ein Auffanglager an.

Die 86. Infanteriedivision, auch großspurig „Black Hawks“ (schwarze Falken) genannt, konnte noch am gleichen Tag ihren südlichen Brückenkopf von Zuchering bis Manching ausdehnen. So war es den Feind-Truppen gelungen, von Donauwörth bis Vohburg Brückenköpfe über die Donau zu bilden. Am 8. Mai 1945 war es dann offiziell, die Schlagzeile des Army-Propagandablattes „Stars and Stripes“ lautete: „Nazi-Deutschland hat bedingungslos kapituliert“.

Wie groß die Gefahr an diesem Tag für die Stadt bei dem nur geringsten Widerstand gewesen wäre, bestätigen Aussagen von amerikanischen Einsatzkräften. In der Tat ist in den Tagebüchern des 342. US-Infanterie Regiments für den 26. April um 6 Uhr ein Luftangriff auf Ingolstadt avisiert, der dann jedoch um 09:30 Uhr wieder zur Annullierung kam.

Bekannte, in Ingolstadt geborene Personen

Literatur

  • Hans Fegert: Luftangriffe auf Ingolstadt, 3K-Verlag, Kösching 1989
  • Stadtarchiv Ingolstadt: Ingolstadt im Nationalsozialismus, Ingolstadt 1995

Verweise