Gitt, Werner

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Werner Gitt (* 22. Februar 1937 in Uschdeggen, Landkreis Stallupönen, Ostpreußen) ist ein deutscher Buchautor und einer der bekannteren Vertreter des Kreationismus in Deutschland. Vor seinem Ruhestand 2002 war er Direktor des Fachbereichs Informationstechnologie der Abteilung für Wissenschaftlich-Technische Querschnittsaufgaben innerhalb der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig.

Lebenslauf

Werner Gitt wurde 1937 in Ostpreußens geboren. Nach dem Einmarsch der Roten Armee im Januar 1945 wurde während des Flüchtlingstrecks nach Westen zunächst sein älterer Bruder Fritz von den Russen verschleppt, kurz darauf seine Mutter in die Ukraine, wo sie wenig später verstarb. Als er von den Polen ausgewiesen wurde, gelangte Werner Gitt nach Westdeutschland. Als sein Vater aus französischer Kriegsgefangenschaft zurückkehrte, zog er mit ihm zunächst in die Gegend von Lüchow, später nach Westfalen.

Von 1963 bis 1968 absolvierte Gitt ein Ingenieurstudium an der Technischen Hochschule Hannover, das er als Diplomingenieur abschloß. Im Anschluß war er als Assistent am Institut für Regelungstechnik der Technischen Hochschule Aachen tätig. Hier promovierte er 1971 zum Dr.-Ing. Seit 1971 war er Leiter des Fachbereichs Informationstechnologie an der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig, wo er 1978 zum Direktor und Professor ernannt wurde. In dieser Position ging er 2002 in den Ruhestand.

Seit 1966 ist er mit seiner Frau Marion verheiratet und hat zwei Kinder. Gitt erlebte zusammen mit seiner Frau während einer Evangelisationsveranstaltung in Braunschweig seine Bekehrung und ist heute ehrenamtlicher Ältester der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde (Baptistengemeinde) „Braunschweiger Friedenskirche“. Er ist auch Mitglied der Studiengemeinschaft Wort und Wissen und tritt in ganz Deutschland auf Evangelisationen als Vortragsredner auf. Er hat zahlreiche Bücher verfaßt und seine Vorträge werden auf Kassetten vertrieben, sind als MP3-Datei im Weltnezt verfügbar und werden regelmäßig im Biblischen Hörfunk (Bible Broadcasting Network) BBN-Deutsch über Radio und Weltnetz-Livestream verbreitet.

Gitts Verständnis von Information

1997 schlug Gitt ein „neues Maß zum Vergleich hoher Speicherdichten“ vor, das er „Kennzahl der Informationsdichte“ (Formelzeichen: q) nennt. Die maximale Informationsdichte des DNA-Moleküls lebender Zellen schätzt er dabei mit 1,9 × 1018 Bit/mm3 ab; q soll der Quotient aus der vorliegenden Informationsdichte und der der DNA sein. Dieser Quotient ist bei technischen Realisierungen stets kleiner als 1, beim damals aktuellen 256-Megabit-Speicher abgeschätzt etwa 5 × 10-13.

  • „Dieser kleine Wert zeigt an, daß die moderne Computertechnologie noch weit entfernt ist von der Speicherdichte in der Natur. Da die beschriebene Kennzahl sich jedoch am Maximalwert orientiert, bleibt für alle künftigen Technologien genug Spielraum, so daß 0 < q < 1 stets gewährleistet bleibt. Die vorgestellte Maßzahl erlaubt es, auch den Integrationsgrad beliebiger anderer Speichermedien ... zu vergleichen.“

Information ist für Werner Gitt neben Materie und Energie die dritte grundlegende Größe aller technischen und biologischen Prozesse. Jedoch darf die Shannon'sche Informationstheorie, so Gitt, nicht auf das Gebiet der Biologie angewandt werden, da diese nur die statistische Ebene abdeckt. Demnach sieht Gitt in statistischen Prozessen (zufällige Senkungen) keine Entstehung von Information. Für die vollständige Charakterisierung von Information, die eine Art von „Naturgesetzen für Information“ (NGI) genügen soll, sind für Gitt folgende fünf Aspekte notwendig:

  • Es müssen Zeichen zur materiellen Repräsentation vorhanden sein (Buchstaben, Magnetisierungen auf einer Festplatte, DNA-Basenpaare, Schallspektrum). Diese Ebene der Informationsübertragung wird Statistik genannt.
  • Die Zeichen sind nach bestimmten syntaktischen Regeln einer Grammatik angeordnet
  • Aus der syntaktischen Struktur lässt sich durch einen Code die Semantik der Nachricht erschließen. Wenn der Code nicht bekannt ist, lassen die NGI keine Aussage zu. Die codierten Zeichen auf dem Informationsträger müssen Stellvertretercharakter haben: zum Beispiel steht „GGA“ im Codesystem der Gene für ein Glycin-Molekül.
  • Die Information muss einen pragmatischen Aspekt umfassen. Bei dem Sender der Information liegt eine Absicht vor, die beim Empfänger gegebenenfalls eine Handlung hervorrufen soll. Eine HTTP-Anfrage an einen Server hat offensichtlich eine senderseitige Pragmatik; beim genetischen Code lässt sich zumindest eine empfängerseitige Pragmatik beobachten, denn er bewirkt in lebenden Zellen die Synthese von Proteinen.
  • Den fünften notwendigen Aspekt nennt Gitt „Apobetik“ (von griechisch αποβαίνοντα: Ergebnisse, Erfolg). Er meint damit den beim Sender beabsichtigten oder den beim Empfänger erreichten Zweck der Nachricht.

Seinen Schlußfolgerungen zufolge muß jede Information einen Urheber, bzw. Sender haben, der den dazugehörigen Code und Sinn festlegt. Jedoch betont er, dass diese NGI falsifizierbar seien, wenn man einen Prozess angeben könnte, in dem Information, die alle fünf Forderungen erfüllt, aber beispielsweise keinen Sender hat, also aus dem Zufall entsteht. Biologische Information zählt er nicht zu den vollständig bekannten Beispielen, da ihre Entstehung weder empirisch zugänglich sei noch bisher reproduziert werden konnte. Weil sich nach den NGI jede Information und jedes Codesystem zu einem mit kreativer Intelligenz ausgestatteten Urheber zurückverfolgen lasse (in den vollständig bekannten Beispielen handelt es sich dabei um Menschen) und der genetische Code im Definitionsbereich der NGI liege, müsse auch der Mensch einen Urheber haben. Werner Gitt identifiziert diesen Urheber nach seiner persönlichen Überzeugung als den Gott der Heiligen Schrift.

Schriften

  • Parameterbestimmung an linearen Regelstrecken mit Hilfe von Kennwertortskurven für Systemantworten deterministischer Testsignale. Dissertation Technische Hochschule Aachen 1970.
  • zusammen mit Arnd Koch: Kriterien zur Bewertung eines Grossrechnersystems im technisch-wissenschaftlichen Bereich während der Planungsphase (= PTB-Bericht : ATWD ; 9). Braunschweig 1977.
  • Neues Maß zum Vergleich hoher Speicherdichten. In: Physikalisch-Technische Bundesanstalt Jahresbericht 1997, S. 307.- ISSN 0340-4366.
  • Logos oder Chaos: Aussagen und Einwände zur Evolutionslehre sowie eine tragfähige Alternative. Hänssler Verlag 1980. ISBN 3-7751-0502-6
  • Am Anfang war der Urknall? - Bielefeld: CLV, - ISBN 3-89397-433-4
  • Am Anfang war die Information. Herkunft des Lebens aus der Sicht der Informatik. - Holzgerlingen: Hänssler, 2004. - ISBN 3-7751-3702-5
  • Das biblische Zeugnis der Schöpfung - Holzgerlingen: Hänssler, 2004. - ISBN 3-7751-1492-0
  • Faszination Mensch (PDF) - Bielefeld: CLV, 2003. - ISBN 3-89397-649-3
  • Fragen, die immer wieder gestellt werden. - Bielefeld: CLV, siehe auch - ISBN 3-89397-127-0
  • Schuf Gott durch Evolution? - Holzgerlingen: Hänssler, 1988. - ISBN 3-7751-1391-6
  • Signale aus dem All. Wozu gibt es Sterne? - Bielefeld: CLV, 1993. - ISBN 3-89397-705-8
  • So steht's geschrieben. Zur Wahrhaftigkeit und Autorität der Bibel - Holzgerlingen: Hänssler, 2000. - ISBN 3-7751-1703-2
  • Und die anderen Religionen? - Bielefeld: CLV, 2001. - ISBN 3-89397-146-7
  • zusammen mit Karl-Heinz Vanheiden: Wenn Tiere reden könnten (PDF) - Holzgerlingen: Hänssler, 1992. - ISBN 3-7751-1528-5
  • Zeit und Ewigkeit - Bielefeld: CLV, 2000. - ISBN 3-89397-420-2
  • Wunder und Wunderbares - Bielefeld: CLV, 2005. - ISBN 3-89397-658-2
  • In 6 Tagen vom Chaos zum Menschen. Logos oder Chaos. Woher kommt das Leben? Naturwissenschaftliche und biblische Grundfragen zur Schöpfung. Aussagen und Einwände zur Evolutionslehre - Hänssler, 6. Aufl., 2002, ISBN 3-7751-3207-4