Gleichnis

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Ein Gleichnis (von mhd. gelīchnisse, ahd. gilīhnissa, eigentlich = das, was sich mit etwas anderem vergleichen lässt[1]) ist eine kurze bildhafte Erzählung, die einen abstrakten Gedanken oder Vorgang durch Vergleich mit einer anschaulichen, konkreten Handlung verständlich machen will. Dies geschieht grundsätzlich in belehrender Absicht. Ein weiter ausgesponnenes, zur Erzählung entwickeltes Gleichnis heißt Parabel. Handelt es sich hingegen nur um eine kurze Andeutung, um die Versinnlichung eines Begriffs durch Hinweis auf etwas Wirkliches, das ihm ähnlich ist (z. B. „edel wie Gold“, „schlau wie der Fuchs“), so nennt man dies einen Vergleich (auch: Komparation).

Von der Metapher unterscheidet sich das Gleichnis dadurch, daß in jener das Hauptbild in dem Gegenbild ganz aufgeht, während beim Gleichnis beide nebeneinander bestehen und das Gegenbild nur zur Hervorhebung des Hauptbildes dient. Eine Metapher ist es z  B., wenn man das jugendliche Alter schlechtweg den „Frühling des Lebens“ nennt, ein Gleichnis dagegen, wenn man sagt: „das jugendliche Alter ist in der Reihe der Lebensalter das, was der Frühling in der Reihe der Jahreszeiten ist“.

Siehe auch

Fußnoten

  1. Zur Wortherkunft siehe auch: Gleichnis, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (Bd. 7, Sp. 8184 bis 8205)