Gebrüder Grimm

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Kupferstich 1845

Die Gebrüder Grimm oder die Brüder Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm, sind als Sprachwissenschaftler und Sammler von Märchen (Grimms Märchen) bekannt. Sie gelten gemeinsam mit Karl Lachmann und Georg Friedrich Benecke als „Gründungsväter“ der Deutschen Philologie bzw. Germanistik.

Wirken

Gebrüder Grimm

Zu ihrem Wirken heißt es:

„Zwei Brüder, durch Lebenslauf, Wirken, Sinnes art so innig gesellt, daß man des Einen nicht ohne den Andern gedenken mag. In deutscher Sprach-, Literatur- und Alterthumswissenschaft haben sie durch tiefe Forschung, schöpferischen Genius, sinnvolles Eingehen auf Gefühls- und Phantasieleben der Völker neue Gesichtskreise eröffnet: Deutsche Grammatik, Mythologie, Sagen, Weisthümer, altdeutsche Textausgaben, vor allem ‚Deutsches Wörterbuch‘ sind ihre Hauptwerke. Mit eminenter Begabung des Geistes verbanden sie liebenswürdige Einfachheit des Gemüthes. Unter den Gelehrten ihres Gleichen suchend, haben sie sich in unserer Jugend dankbarste Herzen geschaffen durch ihre im Anschluß an ‚Des Knaben Wunderhorn‘ gesammelten ‚Kinder- und Haus-Märchen‘. Ihre männliche Charakterfestigkeit und Gewissenstreue aber hat sich an den Tag gelegt in ihrer Theilnahme an dem Göttinger Professorenprotest 1837. Beide wurden 1841 nach Berlin berufen; ein Doppeldenkmal errichtet den Dioskuren in ihrem Geburtsorte Hanau der preußische Staat und das deutsche Volk.“[1]
Grab der Gebrüder Grimm
Berlin, Friedhof der St. Matthäi-Gemeinde

Märchen der Gebrüder Grimm ‎

Bereits in frühen Jahren begannen die Gebrüder Grimm, gemeinsam Sagen und Märchen zu sammeln, die sie in zwei Bänden als Kinder- und Hausmärchen (1812–1815) veröffentlichten. Angeregt zu ihrer Sammeltätigkeit wurden die Brüder durch die Sammlung von Volksliedern in „Des Knaben Wunderhorn“, die von Achim von Arnim und Clemens Brentano herausgegeben worden war.

Das letzte große Sammelwerk der Brüder erschien mit den „Deutsche[n] Sagen“ (1816 und 1818). Jacob und Wilhelm Grimm arbeiteten häufig zusammen, so auch an ihrem umfassenden Werk „Deutsches Wörterbuch“, das sie 1838 begannen und dessen erste drei Bände zwischen 1854 und 1862 erschienen. Die erste vollständige Ausgabe, zunächst unter der Obhut der Deutschen Kommission der Berliner Akademie der Wissenschaften und später von einer Zentralredaktion in Berlin betreut, erschien mit 32 Bänden im Jahr 1961. Eine überarbeitete Ausgabe mit 33 Bänden erschien schließlich 1984.

1857 erschien in der siebten Auflage diese Ausgabe der Märchensammlung in erweiterter Form mit 211 Märchen von letzter Hand.

Werke

Gemeinsame Werke

Literatur

  • 96-book.png PDF Albert Duncker: Die Brüder Grimm, 1884
  • Will-Erich Peuckert: Wilhelm und Jacob Grimm, in: Willy Andreas / Wilhelm von Scholz (Hgg.): Die Großen Deutschen – Neue Deutsche Biographie, Propyläen Verlag, Berlin, 4 Bde. 1935–1937, 1 Ergänzungsbd. 1943; dritter Band, S. 185–202
  • Rainer Schmitz: Was geschah mit Schillers Schädel? Alles, was Sie über Literatur nicht wissen, Eichborn, Frankfurt am Main 2006, ISBN 978-3-8218-5775-6 [1.828 Kolumnen, zahlreiche Abbildungen; das umfassende Lexikon sammelt Kuriosa und wenig bekannte biographische Verbindungen und Umstände zur gesamten Literaturgeschichte]

Verweise

Fußnoten

  1. Ludwig Bechstein / Karl Theodor Gaedertz / Hugo Bürkner: Dreihundert Bildnisse und Lebensabrisse berühmter deutscher Männer, Leipzig am Sedantage 1890, 5. Auflage (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!