Goch, Johann von
Johann(es) von Goch, eigentlich Johann Pupper oder Capupper (geb. nach 1400 in Goch; gest. 28. März 1475 in Tabor bei Mecheln; daher gelegentlich auch: Johann von Mecheln) war ein deutscher Theologe, theologischer Schriftsteller und Vorläufer der Reformation, sowie Prior des von ihm gegründeten Augustiner–Kanonissinnenpriorats Tabor.
Gochs Schriften wurden zu seinen Lebzeiten nur wenig verbreitet. Erst 1521 gab sie Cornelius Grapheus, Sekretär des Rats von Antwerpen, heraus. In diesen stellte sich Goch auf augustinischer Grundlage mit allem Nachdruck gegen die äußere Werkgerechtigkeit, ganz besonders gegen die Verdienstlichkeit des Mönchtums und seiner Gelübde, betonte die wahre Freiheit der Kinder Gottes und verlangte ein Zurückgehen der Theologie auf die Bibel als die einzige Erkenntnisquelle der religiösen Wahrheit. Goch stand der scholastischen Lehre des Nominalismus nahe.
Schriften (Auswahl)
- De libertate christiana. 1473 (Druck 1521)
- De quattuor erroribus circa legem evangelicalm exortis. (Druck 1523)
- Epistola apologetica declarans, quid de scholasticorum scriptis et religiosorum votis et obligationibus sit censendum et tenendum.
- In divinae gratiae et christianae fidei commendationem.
- De votis et de religionibus facticiis.
Sekundärliteratur
- Carl Ullmann:
- Reformatoren vor der Reformation. Verlag Friedrich Perthes, Hamburg 1841
- Johann von Goch und Johann von Wesel nebst reformatorischen Männern ihrer Umgebung. Verlag Friedrich Perthes, Hamburg 1841
- Albert Knaake: Johann von Goch. Studien und Kritiken. 1891
Verweise
- Cardauns, Hermann: Goch, Johann von, in: Allgemeine Deutsche Biographie (1879)
- Johann von Goch, in: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 279