Goldner, Colin
Colin Goldner (geb. 1953) ist ein linksextremer Psychologe, Autor, Vertreter des Atheismus, Tierschützer und massiver Kritiker Andersdenkender.
Wirken
Goldner sieht sich selbst als im Geist der 68-Generation erzogen, absolvierte eine Ausbildung zum Erzieher und studierte später Pädagogik, Psychologie und Kulturanthropologie. Er wirkt als Kritiker des von Bert Hellinger entworfenen Systems der Familienaufstellungen. Er war Entwicklungshelfer in Nepal, wo er mit der fernöstlichen Heilslehre des Buddhismus in Kontakt kam. Aufgrund seiner Erfahrungen wurde er zum scharfen Kritiker des Buddhismus und der Person des 14. Dalai Lamas. Als selbsthassender Deutscher ist Goldner der Meinung, daß das Interesse am Buddhismus seine Ursache „in der flächendeckenden Nazipropaganda“ habe.[1]
Goldner war für die taz und die Junge Welt tätig. Er ist als Tierschützer in Bayern aktiv, vermutet aber auch hier „neonazistische“ Umtriebe, die es zu bekämpfen gelte.[2] Goldner ist u. a. Mitglied der Giordano-Bruno-Stiftung, die antiklerikal und atheistisch in der politischen Öffentlichkeit agitiert (und kaum das Erbe Giordano Brunos pflegt).
Bekannt ist seine unter dem Titel „Die Psycho-Szene“ (1997, stark überarbeitete Neuausgabe 2000) erschienene lexikalische Arbeit zum gesamten Esoterik-Markt. Obwohl Goldner selber mit „aufklärerischem“, „emanzipatrischem“ und wissenschaftlichem Anspruch arbeitet, wird seine lebenslange, gründliche Feldforschung auf dem Gebiet der spirituellen Opposition und des freien religiösen Marktes ausgerechnet innerhalb der linken Medien angegriffen.
Es nimmt nicht wunder, daß praktizierende Buddhisten Goldners Attacken auf den Dalai Lama beleidigt und aggressiv zurückgewiesen haben – sie tun dies allerdings in einer Weise, die die ganze Person herabsetzt. Umgekehrt jedoch läßt sich nicht leugnen, daß der Dalai Lama eine enge Verbindung mit dem halbblinden japanischen Sektenführer und späteren Massenmörder Shoko Asahara gepflegt hat (diesen initiierte und legitimierte), worauf Goldner in seinen Vorträgen hartnäckig immer wieder hinweist. Shoko Asaharas Organisation, in Presse und Literatur zumeist „Aum Shinrikyō“ genannt (und heute – trotz Namensänderung in „Aleph“ – auch als „Ōmu Shinrikyō“ bekannt), verübte 1995 ein Giftgasattentat auf die Tokioter U-Bahn mit dreizehn Toten und mehreren Tausend Verletzten.
Hintergrund dieses Teils der überzeugenden Kritik Goldners ist der Umstand, daß in der BRD-Öffentlichkeit vorwiegend kitschig-unsinnige Auffassungen darüber verbreitet sind, um wen es sich im Falle des früheren „Gottkönigs“ Dalai Lama überhaupt handelt.
Literatur
- Colin Goldner: Die Psycho-Szene. Alibri-Verlag, Aschaffenburg 2000, ISBN 3-932710-25-8 (Erweiterte und völlig überarbeitete Neuausgabe des 1997 im katholischen Augsburger Pattloch-Verlags erschienenen Lexikons)