Greene, Lorne
Lorne Greene (geb. 12. Februar 1915 in Ottawa als Lyon Himan Green; gest. 11. September 1987 in Santa Monica, Kalifornien, Vereinigte Staaten) war ein ostjüdischer Schauspieler in Kanada.
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Werdegang
Lorne Greene war der Sohn eines gelernten Sattelmachers, der eine Werkstatt für orthopädische Maßschuhe betrieb. Er besuchte die High School und anschließend von 1932 bis 1937 die Queen's University in Kingston, Ontario, an der er sich zunächst auf das Fach Chemie-Ingenieurwesen konzentrierte, später auf Sprachen (Französisch, Deutsch), daneben aber fleißig im Studententheater mitspielte. Das Theaterspielen faszinierte ihn so, daß er nach seinem Examen (B.A.) eine Schauspieler-Ausbildung in Neu York absolvierte, u. a. an der Martha Graham School of Contemporary Dance.
Nach zweijährigem Studium kehrte er 1939 nach Kanada zurück, wo er nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges keine lohnende schauspielerische Aufgabe fand und deshalb Nachrichtensprecher bei der Canadian Broadcasting Corp. wurde. Seine kräftige Bariton-Stimme machte ihn in dieser Funktion schon bald als „Voice of Canada“ bekannt. Er übernahm nun auch erste Hörspielrollen. 1942 wurde er als Nachrichtensprecher mit dem Preis der National Broadcasting Comp. ausgezeichnet. Nach kurzem Kriegsdienst in der kanadischen Armee setzte er seine Rundfunkkarriere zunächst fort, trat nun aber zunehmend häufig auch im Fernsehen auf. Er begründete die Academy of Radio Arts, die rd. 400 Absolventen zählte, und zählte zu den Begründern der Jupiter Theatre Inc., für die er als Schauspieler und Regisseur in mehr als 50 Produktionen tätig war.
Ab 1953 trat Lorne Greene auch im amerikanischen Fernsehen und am Broadway auf.
Trotz dieser vielen Rollen wurde Lorne Greene erst bekannt und populär, als er 1959 in der Western-Serie „Bonanza“ die Rolle des kantig-gütigen Patriarchen Ben Cartwright übernahm. Die Fernsehserie lief bis 1973, wurde in rd. 80 Länder verkauft und zählt heute zu den erfolgreichsten Fernsehserien überhaupt. Sie machte Greene zum reichen Mann und verhalf ihm zu weltweiter Bekanntheit.
In der BRD wurde er wegen seiner Beliebtheit sogar mit dem Bambi 1968 ausgezeichnet.
Familie
Lorne Greene war ab 1961 in zweiter Ehe mit Nancy, geb. Deale verheiratet. Er hinterließ aus erster Ehe die Zwillinge Linda und Charles, aus der zweiten die Tochter Gilian Donia (geb. 1968). Er starb am 11. September 1987 im Alter von 72 Jahren in einem Krankenhaus in Santa Monica, Kalifornien, wo er sich zuvor einer Magenoperation unterzogen hatte. Todesursache war eine Lungenentzündung.
Filmographie (Auswahl)
- 1941: Churchill’s Island (Kurzfilm, als Sprecher)
- 1941: Warclouds in the Pacific (Kurzfilm, als Sprecher)
- 1954: Der silberne Kelch (The Silver Chalice)
- 1955: In die Enge getrieben (Tight Spot)
- 1955–1958: Sailor of Fortune (Fernsehserie, 26 Folgen)
- 1956: Herbststürme (Autumn Leaves)
- 1957: Glut unter der Asche (Peyton Place)
- 1957: Reif für den Galgen (The Hard Man)
- 1958: König der Freibeuter (The Buccaneer)
- 1959: Der Henker (The Hangman)
- 1959: Die Falle von Tula (The Trap)
- 1959–1973: Bonanza (Fernsehserie, 430 Folgen)
- 1968: A Way Out of the Wilderness (Kurzfilm, als Sprecher)
- 1973: Der Untergang Japans (Nippon chinbotsu)
- 1973–1975: Griff (Fernsehserie, 12 Folgen)
- 1974: Erdbeben (Earthquake)
- 1977: Roots (Fernsehserie, 3 Folgen)
- 1977: Todesflug (SST: Death Flight; Fernsehfilm)
- 1978–1980: Kampfstern Galactica (Fernsehserie, 31 Folgen)
- 1979–1982: Love Boat (Fernsehserie, 3 Folgen)
- 1980: Vegas (Fernsehserie, Folge Gehirnwäsche auf Hawaii)
- 1980–1981: Code Red (Fernsehserie, 19 Folgen)
- 1985: Ein Engel auf Erden (Fernsehserie, 1 Folge)
- 1987: Alamo – 13 Tage bis zum Sieg (Alamo; Fernsehfilm)