Gries, Johann Diederich

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Johann Diederich Gries (geb. 7. Februar 1775 in Hamburg; gest. 9. Februar 1842 ebendort) war ein deutscher Übersetzer und Dichter.

Leben und Wirken

Nach einer kaufmännischen Ausbildung in Hamburg studierte Gries seit 1795 in Jena Rechtswissenschaften. Der Beifall, den einige seiner Gedichte bei August Wilhelm Schlegel fanden, ermunterte ihn zu größeren Versuchen. Seinen „Phaeton“ nahm Schiller in seinen Musen-Almanach von 1798 auf. Nachdem Gries den Sommer 1798 in Dresden verlebt hatte, kehrte er in Begleitung Schellings nach Jena zurück und setzte dann ein Jahr lang in Göttingen seine Rechtsstudien fort. Nach kurzem Aufenthalt in Wetzlar kehrte er nach Jena zurück, ging 1806 nach Heidelberg, im Herbst 1808 wieder nach Jena, lebte von 1824-27 in Stuttgart, dann wieder in Jena, bis er im Herbst 1837 in seine Vaterstadt übersiedelte, wo er dann bis zu seinem Lebensende wohnte.

Gries gehört zu unseren bedeutendsten Übersetzern. Wenn auch seine dichterischen Werke als mittelmäßig gelten, waren seine Berufung und seine bleibenden Leistungen jedoch die Übersetzungen. Er beschränkte sich dabei auf italienische Epik und den spanischen Dichter Calderón. Mit sicherem Stil- und Formgefühl begabt und sprachgewandt, versuchte Gries – unter Beibehaltung des ursprünglichen Versmaßes und nach zähen Verbesserungen – höchste formale Originaltreue zu erreichen.

Übersetzungen

  • Torquato Tassos Befreites Jerusalem, 1800–1803
  • Ariosts Rasender Roland, 1804–1808; neu bearbeitete Ausgabe: Lodovico Ariosto's Rasender Roland, 5 Bände, Jena 1827–1828
  • Calderons Schauspiele, 1815–1826
  • Bojardos Verliebter Roland, 1835–1837

Verweise