Groth, Paul von
Paul Heinrich Ritter[1] von Groth (geb. 23. Juni 1843 in Magdeburg; gest. 2. Dezember 1927 in München) war ein deutscher Kristallograph und Mineraloge.
Groth studierte an der Bergakademie Freiberg, an der Polytechnischen Schule in Dresden und von 1865 an bei dem Physiker G. Magnus und bei dem Mineralogen G. Rose an der Berliner Universität. Nachdem er in Berlin 1870 als Dozent an der Bergakademie angestellt war, habilitierte er sich auch als Privatdozent an der Universität und erhielt bald darauf an der Straßburger Universität die ordentliche Professur für Mineralogie; das von ihm dort eingerichtete mineralogische Institut und Laboratorium war eines der ersten seiner Art in Deutschland. Im Herbst 1883 siedelte er als Nachfolger Franz von Kobells nach München über, wo ihm außer der Professur für Mineralogie auch die Stelle als Konservator der Mineralogischen Sammlungen des Staates übertragen wurde.
Groths besondere Verdienste liegen in der Lehre, im Ordnen und im Suchen nach den Zusammenhängen zwischen Form und chemischer Natur der Kristalle.
Schriften (Auswahl)
- Tabellarische Übersicht der Mineralien nach ihren krystallographisch-chemischen Beziehungen geordnet. Braunschweig 1874 (3. Auflage 1889)
- Über das Studium der Mineralogie auf den deutschen Hochschulen. Straßburg und London 1875
- Physikalische Krystallographie. Leipzig 1876 (2. Auflage 1885)
- Das Gneisgebiet von Markirch im Oberelsaß. Straßburg 1877
- Die Mineraliensammlung der Kaiser-Wilhelms-Universität Straßburg. Straßburg und London 1878
- Grundriß der Edelsteinkunde. Leipzig 1887
1877 begründete Groth die angesehene „Zeitschrift für Krystallographie und Mineralogie“ (Leipzig), die noch heute (2014) unter dem Namen „Zeitschrift für Kristallographie“ existiert.
Verweise
- Georg Menzer: Groth, Paul Heinrich Ritter von, in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 167
- Literatur von und über Paul von Groth im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek