Gustav-Linie
Die Gustav-Linie war die deutsche Verteidigungslinie im Zweiten Weltkrieg quer über die italienische Halbinsel nördlich von Neapel. Nach dem Frontwechsel Italiens zog sich die deutsche Wehrmacht auf die so genannte „Gustavlinie” zurück.
Geschichte
Das Abwehrbollwerk wurde in fieberhafter Eile von der Organisation Todt und italienischen Arbeitsbataillonen ausgebaut, zog sich von der Garigliano-Mündung am Tyrrhenischen Meer bis zur Mündung des Sangro an der Adria und erstreckte sich durch unwegsame Gebirgslandschaften. Ein schneller Vorstoß der Alliierten nach Norden war dadurch unmöglich gemacht worden. Die Kämpfe verharrten im Winter 1943/44 in Stellungskriegen, wobei die Schlacht um Monte Cassino besonders heftig tobte. Nachdem die Alliierten Neapel schon am 1. Oktober 1943 besetzt hatten, planten sie die Einnahme von Rom noch im Oktober, stießen jedoch plötzlich auf massiven Widerstand der deutschen 10. Armee unter Generaloberst Heinrich von Vietinghoff. Im Dezember 1943 bezog sie hier Stellung und lieferte von den Höhen herab dem an Feuerkraft und Luftwaffe zehnfach überlegenen Gegner eine über vier Monate dauernde Abwehrschlacht, die sich vor allem auf die Sperrstellung bei Monte Cassino konzentrierte. Der Versuch der Alliierten, durch die Landung bei Anzio am 22. Januar 1944 die Gustav-Linie von hinten zu umgehen, scheiterte.
Die Gustav-Linie wurde von den deutschen Truppen erst nach fünf Monaten aufgegeben, um zur weiter nördlich gelegenen deutschen Verteidigungslinie auszuweichen.
Siehe auch
- Fridolin von Senger und Etterlin – Kommandeur der Verteidigungstruppen
- Gotenstellung