Eberlein, Gustav

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Gustav Heinrich Eberlein (Lebensrune.png 14. Juli 1847 in Spiekershausen bei Kassel; Todesrune.png 5. Februar 1926 in Berlin) war ein deutscher Bildhauer, Maler und Schriftsteller. Er schuf für die Berliner Siegesallee zwei Denkmalgruppen und unter anderem auch das Königin-Luise-Standbild in Tilsit und darüber hinaus eine Vielzahl von Kriegerdenkmälern als Erinnerung an die deutschen Gefallenen nach dem französischen Überfall auf Deutschland 1870.

Leben

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Das Grabmal von Gustav Adolf von Götzen in Hamburg

Im Alter von 8 Jahren zog er mit seinen Eltern nach Hann um. Nach begonnener Lehre als Anstreicher, Stockschnitzer und Schreiber für einen Gerichtsvollzieher erlernte er das Goldschmiedehandwerk und schuf 1865 „Die Verkündung der Geburt Christi“, ein Buchsbaumrelief. Dieses Werk erregte die Aufmerksamkeit des Direktors der Nürnberger Kunstschule, F. A. von Kreling, welcher ihm 1866 den Besuch ebendieser Schule ermöglichte. Er studierte dann an der Kgl. Preussischen Akademie Berlin und ging 1872 als Stipendiat nach Rom. Am 29. Januar 1887 wurde er 39jährig in die Königliche Akademie der Künste in Berlin berufen. Maßgebend für die Aufnahme war die Schöpfung der Skulptur „Knabe, durch einen Dorn verwundet“ (Dornauszieher), deren Marmorausführung von der Nationalgalerie 1886 angekauft wurde. Im Jahre 1893 wurde er auf Vorschlag der Berliner Akademie zum Professor ohne Lehrtätigkeit ernannt. Im Oktober 1903 wurde sein Denkmal des Komponisten Richard Wagner in Berlin enthüllt.


Einführung in Leben und Werk:[1]

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Er schuf für das Ausland das Nationaldenkmal Argentiniens sowie weitere Personendenkmäler in Buenos Aires, den „Deutschen Brunnen“ in Santiago de Chile und das Goethe-Denkmal in Rom. Im Laufe seiner Schaffensperiode wurden die Darstellungen von Personen immer freizügiger, so daß diese Werke vermehrt auf Ablehnung stießen. Zudem war er auch in seiner naturalistischen Tendenz für den einen oder anderen Skandal gut. Aus der Großen Berliner Kunstausstellung 1900 wurden deshalb einige seiner Werke wieder entfernt.

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Neben den sechs Berliner Malern, deren Sonderausstellungen wir in der ersten Hälfte unseres Berichts [...] charakterisiert haben, war auch ein Berliner Bildhauer, Gustav Eberlein, mit einer solchen vertreten – freilich nur im Katalog. Denn von den dort verzeichneten zwanzig Bildwerken waren zuletzt nur noch sieben oder acht zu sehen, nachdem die übrigen bald nach Eröffnung der Ausstellung aus uns unbekannten Gründen wieder entfernt worden waren. Das war um so mehr zu bedauern, als diese Werke einen umfassenden Ueberblick über die neueste Entwicklungsphase des phantasiereichen, ungemein wandlungsfähigen Künstlers gewährten. Von der spielenden Eleganz, die seine mythologischen und Idealfiguren während der mittleren Zeit seines Schaffens kennzeichneten, von der strengen Monumentalität seiner Denkmäler ist er in neuerer Zeit zu einer starken Betonung des psychologischen Moments bei feinfühliger, naturalistischer Gestaltung übergegangen. In der Absicht, das menschliche Antlitz zum Spiegel aller seelischen Regungen bis zu den stärksten Schmerzempfindungen und leidenschaftlichsten Erschütterungen zu machen, entfaltet er bisweilen eine Kraft und Tiefe der Charakteristik, die in dem Beschauer das Gefühl des Grauens erweckt. Die Besucher der modernen Kunstausstellungen sind aber in der Mehrzahl nicht so schwachnervig, dass sie den Anblick solcher Kunstwerke nicht ertragen könnten. Die ausländischen Künstler, insbesondere die belgischen Bildhauer, sind in ihrem Naturalismus viel weiter gegangen als Eberlein, und es ist deshalb schwer begreiflich, weshalb gerade eine seiner genialsten Schöpfungen, der „Geist Bismarcks“, eine freihändig ohne Modell aus Stein gehauene Figur, deren Erfindung jedenfalls von reinster Begeisterung für unseren Volkshelden eingegeben war, von der Ausstellung entfernt worden ist. Wenn es wahr sein sollte, dass die Ausstellungsleitung hier einer Forderung der Familie des Verewigten nachgegeben hat, so muss dem gegenüber betont werden, dass die Erben des berühmten Namens damit nicht zugleich das Recht erworben haben, über der künstlerischen Gestaltung eines Mannes zu wachen, der dem ganzen Volke angehört. Erschreckend auf den ersten Blick wirkte freilich der fleischlose Kopf mit den leeren Augenhöhlen; aber nicht mehr als der Kopf Dantes und der in den Armen seines Ministers von Hertzberg sterbende Friedrich der Grosse, die neben dem ergreifenden Kruzifix für Kiel, dem Heiland, der die Kindlein zu sich kommen lässt, und der Gruppe der an den Wassern Babylons trauernden Juden in der Ausstellung Eberleins verblieben waren.

Quelle: Berliner Architekturwelt, Bände 3-4, 1901, S. 256ff. (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!


Werke (Auswahl)

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  • Das Goethe-Monument in Rom und andere Werke von Gustav Eberlein. [Nach photographischen Aufnahmen der Original-Gypsmodelle], Berlin, G. Stilke, 1904
  • MICHELANGELO nebst anderen Dichtungen und Gedanken über Kunst, Meisenbach, Riffahrt & Co, Berlin-Schöneberg, 1902

Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. Velhagen & Klasings Monatshefte, Band 7, Ausgabe 2, Teil 1, 1893, S. 225ff. (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!