Gyatso, Tsültrim

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Der zehnte Dalai Lama Tsültrim Gyatso

Tsültrim Gyatso (Lebensrune.png 25. April 1816 in Lithang, Provinz Kham, Tibet, Todesrune.png 30. September 1837 in Lhasa, Tibet) war vom 6. Februar 1822 bis zu seinem Tod der 10. Dalai Lama.

Leben

Kindheit/Jugend

1818 fiel die Aufmerksamkeit der Gelugpa-Meister gleich auf fünf Jungen, die als Nachfolger des früh verstorbenen 9. Dalai Lamas in Frage kamen. Zwei von ihnen schieden schnell aus dem Kreis aus, so daß sich die Auswahl auf drei in Kham geborene Kinder beschränkte. Die Gelehrten einigten sich auf einen Kandidaten und baten die kaiserliche Regierung in Peking darum, Tsültrim Gyatso als Reinkarnation seines Vorgängers anzuerkennen. China weigerte sich und forderte, die vorher installierte „Lama-Lotterie“ durchzuführen.[1] Die Lotterie wurde am 6. Februar 182 durchgeführt, und es gelang den Gelugpa-Meistern, wahrscheinlich durch Manipulation der Lotterie, Tsültrim Gyatso als Reinkarnation durchzusetzen. Am 23. September 1822 wurde Tsültrim Gyatso („Ozean der Sittlichkeit“) inthronisiert.

Politik im verarmten Tibet

Tibet war nach wie vor ein Feudalstaat. Das Volk litt unter der hohen Abgabenlast, mit der sich Chinesen und die Gelugpa-Oberen ein angenehmes Leben sicherten. Obwohl ohne jede politische Macht ausgestattet, wurden die Eltern des Dalai Lama mit Adelstiteln und Ländereien bedacht. Tsültrim Gyatso verachtete diese schamlose Bereicherung der herrschenden Seilschaften und liebte es, sich zuweilen unter das gewöhnliche Volk in Lhasa zu mischen. Gesundheitlich war der Dalai Lama von labiler Konstitution, so daß er keinerlei Energie aufbrachte, um gegen das korrupte und intrigante Feudalsystem vorzugehen. Erst am 15. März 1834 erhielt er die Ordination zum Vollmönch. Bis 1834 herrschte weitestgehend Frieden in Tibet.

Tod des Dalai Lamas

Am 30. September 1837 starb Tsültrim Gyatso. Die genauen Todesumstände sind nicht geklärt. Es ist lediglich bekannt, daß er seit vielen Jahren an einer nicht näher benannten Krankheit litt. Befürworter einer Verschwörung gegen Tsültrim Gyatso gehen davon aus, daß er durch den Regenten Jampel Thsultrim vergiftet wurde. Bei der Untersuchung seiner Leiche wurde eine mysteriöse Halswunde entdeckt, die auf eine schleichende Vergiftung des Dalai Lamas hindeuten könnte.[2]

Verweise

Fußnoten

  1. Beschreibung siehe 8. Dalai Lama Jampel Gyatso
  2. Karl-Heinz Golzio / Pietro Bandini: Die vierzehn Wiedergeburten des Dalai Lama. O. W. Barth, Bern/München/Wien 1997, ISBN 3-502-61002-9