Höfler, Franz

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Franz Höfler zu Lebzeiten.

Franz Höfler (Lebensrune.png 26. September 1933 in Lana; Todesrune.png 22. November 1961 in Bozen) war ein deutscher Südtirolaktivist und Freiheitskämpfer in den 1960er Jahren. Er war Mitglied des BAS und Oberjäger der Schützenkompanie Lana. Er wurde nach eigener Angabe von Italienern gefoltert, weil er Deutscher war, und verstarb mutmaßlich an den Folgen im Alter von 28 Jahren.

Leben

Franz Höfler wurde als vorletztes von fünf Kindern in Lana geboren. Er erlebte als Kind in den 1930er Jahren die Unterdrückung durch die Besatzungsmacht Italien und besuchte, wie viele andere, die Katakombenschule.

Freiheitkampf

In der Herz-Jesu-Nacht (Feuernacht) im Jahr 1961 sprengte der deutsche Freiheitskämpfer Strommasten in Lana und St. Pankraz. Am 15. Juli 1961 wurden alle vier Höfler-Brüder von den Carabinieri verhaftet und in die Kaserne von Meran gebracht. Die drei Brüder, Luis, Karl und Georg wurden bald wieder entlassen, Franz Höfler mußte bleiben. Die Folterungen, die er erleiden mußte, schilderte er in einem Brief an den Landeshauptmann Dr. Silvius Magnago:

Herr Dr. Silvius Magnago […] Bin am Samstag 15. Juli nachts verhaftet worden. Mußte vom Samstag bis Dienstag früh ununterbrochen in Habachtstellung stehen ohne Essen und Trinken. Am Dienstag wurde ich dann verhört, wo man mir das Unglaublichste vorwarf. Als ich dies alles verneinte, wurde ich dann mit Fußtritten und Fausthieben ins Gesicht überdeckt. Ebenso wurde mir mit dem Gewehrschaft so stark auf die Zehen geschlagen sodaß ich heute noch, nach zwei Monaten, am großen Zehn nicht geheilt bin, und ärztliche Pflege bedarf. Bin dann noch 3-4 Stunden unter einer Lampe gestanden und habe daraus Schaden gezogen, da ich in den Augen empfindlich bin und jetzt viel weniger sehe. Sie haben mir dann noch das linke Ohr losgerissen, wo ich sehr blutete. Am Mittwoch wurde ich dann nochmals zu Boden geschlagen, und ich war fast bewusstlos. Um diesen Mißhandlungen endlich zu entgehen, habe ich dann ein vorgelegtes Protokoll unterschrieben. Da ich schon vor dem Untersuchungsrichter war, habe ich aus den Karabinieriprotokollen entnommen, mit was für Lügendokumente die Polizei versucht hatte mich schuldig zu stempeln. […]

Auch dieser Folterbrief verschwand, wie auch alle anderen, in der Schublade Magnagos.

Tod

Als bei Franz Höfler Lähmungserscheinungen aufgetreten waren, brachte man ihn vom Gefängnis ins Krankenhaus von Bozen. Am 22. November 1961 starb der 28-jährige an den Folgen der erlittenen Mißhandlungen im Krankenhaus von Bozen. Die Angehörigen Höflers durften ihn nicht sehen, sie erfuhren den Tod von einem Nachbarn, der die Nachricht im Rundfunk hörte. Im Obduktionsbefund war von einem Bruch der Aorta die Rede. Die Familie bekam den Befund nie zu sehen. Gerichtlich geahndet wurde der Tod Franz Höflers nie, seine Folterer kamen, so wie alle anderen „Foltercarabinieri“, ungeschoren und von ihren Vorgesetzten hoch belobigt davon.

Die Beerdigung Höflers in Lana am 29. November war ein schweigender Massenprotest gegen die polizeistaatlichen Methoden. Die Menge wurde auf etwa 15.000 Trauergäste geschätzt. Nur drei SVP-Politiker nahmen am Trauerzug teil.

In Lana wurde eine Straße nach ihm benannt (Franz-Höfler-Straße). Auch die Schützenkompanie Lana trägt nun den Beinamen „Franz Höfler“. Alljährlich findet in Lana eine Gedenkfeier zu Ehren des verstorbenen deutschen Freiheitskämpfers statt.

Zusammenfassung

„Franz Höfler wurde am 26. September 1933 auf dem elterlichen Pallgut-Hof in Niederlana geboren. Schon in früher Jugend setzte Höfler mit Lananer Kameraden Zeichen des Protestes gegen die italienischen Besatzer. Unter anderem wurde die damals, im demokratischen Italien der 1950er Jahre, verbotene Tiroler Fahne an schwer zugänglichen Stellen gehißt oder aufgepinselt. Er war der erste Oberjäger der im Jahre 1958 wieder gegründeten Schützenkompanie Lana. Beim Festumzug in Innsbruck im Jahre 1959 zum 150. Gedenkjahr trug Franz Höfler mit Burggräfler Kameraden einen großen Tiroler Adler auf den Schultern. Franz Höfler war an der Vorbereitung und an der Ausführung der Feuernacht beteiligt. Daraufhin wurde er am 15. Juli 1961 verhaftet, in die Speckbacher-Kaserne nach Meran gebracht und dort gefoltert. Von den Mißhandlungen hat Franz Höfler einige Folgeschäden davongetragen. Am 17. November mußte er, mittlerweile im Bozner Gefängnis inhaftiert, ins Bozner Spital eingeliefert werden. Dort lag er einige Tag, ohne daß jemand zu ihm vorgelassen wurde. Franz Höfler starb am Abend des 22. November an den Folgen der Misshandlungen, alleine, erst 28 Jahre alt. Die Familie wurde nicht benachrichtigt, sie erfuhr es am nächsten morgen von einem Nachbarn, der die Todesmeldung im Radio gehört hatte. Seine Beerdigung, an der rund 10-15 Tausend Menschen teilnahmen, wurde zu einem schweigenden Massenprotest gegen die unmenschliche Behandlung der politischen Häftlinge. In Lana ist seit 1984 eine Straße nach ihm benannt. An der Einweihung der Franz-Höfler-Straße nahmen neben Bürgermeister Lösch auch die übrigen Mitglieder der Gemeindeverwaltung teil. Der frühere Obmann des Südtiroler Heimatbundes, Hans Stieler, hielt die Festrede und der Ritterkreuzträger und erste Schützenhauptmann der wieder gegründeten Schützenkompanie Lana, Helmuth Valtiner schnitt vor den anwesenden Bürgern und Schützen das Band durch. Die Franz-Höfler-Straße ist heute sichtbares Zeichen der Wertschätzung, welche Franz Höfler von seiner Heimatgemeinde Lana entgegengebracht wurde und wird. Im März 2000 hat sich auch die Kompanie Lana den Beinamen ihres verstorbenen Mitgründers und Freiheitskämpfers Franz Höfler gegeben. Ihm zu Ehren wurde eine neue Kompaniefahne angefertigt, die am 26. Mai 2002 geweiht wurde. Fahnenpatin ist seine Schwägerin Anna Maria Höfler.“[1]

Literatur

  • Helmut Golowitsch: Für die Heimat kein Opfer zu schwer. Folter – Tod – Erniedrigung. Südtirol 1961–1969 (Inhaltsverzeichnis), Edition Südtiroler Zeitgeschichte, 2009, ISBN 978-3-941682-00-9

Fußnoten