Hagen, August
Ernst August Hagen ( 12. April 1797 in Königsberg in Preußen; 15. Februar 1880 ebenda) war ein deutscher Schriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Hagen studierte seit 1816 Medizin und Naturwissenschaften in Königsberg, wandte sich aber bald dem Studium der Kunst- und Literaturgeschichte zu und ließ noch während seiner Studienzeit sein romantisches Gedicht „Olfried und Lisena“ (Königsberg 1820) in zehn Gesängen erscheinen. 1821 unternahm er eine Reise nach Rom und veröffentlichte seine Sammlung „Gedichte“ (Königsberg 1822). Nach der Rückkehr nach Königsberg erhielt er 1825 eine außerordentliche, 1831 eine ordentliche Professur für Kunst- und Literaturgeschichte sowie die Aufsicht über die dortigen Kunstsammlungen. Er selbst stiftete 1830 die Universitäts-Kupferstichsammlung, 1831 den Königsberger Kunstverein und das städtische Museum.
Literarisch wurde Hagen besonders durch seine „Künstlergeschichten“ (4 Bände, Leipzig 1833–1840) bekannt.
Schriften (Auswahl)
- Olfried und Lisena. Ein romantisches Gedicht in zehn Gesängen. 1820
- Gedichte. 1822
- Norica, nürnbergische Novellen aus alter Zeit. Breslau, 1829[1], Norika Alt-Nürnbergische Geschichten von August Hagen, neu herausgegeben von Arthur Schurig, Dresden 1920
- Ueber die Gypsabgüsse nach Antiken auf der Universität zu Königsberg. 1827
- Die Chronik seiner Vaterstadt vom Florentiner Ghiberti. Breslau, 1833
- Die Beschreibung der Domkirche zu Königsberg und der in ihr enthaltenen Kunstwerke. Königsberg, 1833; gemeinsam mit A. R. Gebser
- Die Wunder der heil. Katharina von Siena. Leipzig, 1840
- Leonardo da Vinci in Mailand. Leipzig, 1840
- Geschichte des Theaters in Preußen. Königsberg, 1854
- Die deutsche Kunst in unserm Jahrhundert. Berlin, 1857
- Max v. Schenkendorfs Gedichte. Mit einem Lebensabriß und Erläuterungen. (Herausgabe v. A. Hagen), Berlin, 1862
- Max v. Schenkendorfs Leben, Denken und Dichten. Berlin, 1863
- Acht Jahre aus dem Leben Michelangelo Bonarrottis. Berlin, 1869
- Königsberg's Kupferstecher und Formschneider im 16. und 17. Jahrhundert. Königsberg, 1879
- Eduard der Dritte: Trauerspiel in fünf Aufzügen. Leipzig, 1879
Einen wissenschaftlichen Charakter tragen Hagens „Beschreibung der Domkirche zu Königsberg“ (Königsberg 1833) und die „Geschichte des Theaters in Preußen“ (in den „Neuen preußischen Provinzialblättern“, ebenda 1850–1853). Als Stifter der 1844 in Königsberg begründeten Altertumsgesellschaft Prussia gab er zudem von 1846 bis 1857 die „Neuen preußischen Provinzialblätter“ heraus. Auch veröffentlichte er eine Schrift über „Max von Schenkendorfs Leben, Denken und Dichten“ (Berlin 1863).
Verweise
- Gause, Fritz: Hagen, Ernst August in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 470 f.
- Literatur von und über Ernst August Hagen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek