Halsbandaffäre

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Die sogenannte Halsbandaffäre war eine Intrige gegen die Königin Marie Antoinette am französischen Hof in den Jahren 1785 und 1786.

Vorgang

Kardinal Louis de Rohan hegte den Ehrgeiz, Erster Minister von Frankreich zu werden, war aber wegen seines sittenlosen Lebenswandels bei Marie Antoinette in Ungnade gefallen. Als Gesandter in Wien brachte er diese durch Bemerkungen bei ihrer Mutter, der deutschen Kaiserin Maria Theresia, in Mißkredit. Nach seiner Rückkehr nach Frankreich 1774 sollte Marie Antoinette dann mit gefälschten Briefen erpreßt werden, die angeblich von ihr stammten, aber von einer gewissen Jeanne de Lamotte (die sogenannte Gräfin Lamothe-Valois) gefälscht worden waren. Diese erzählte dann dem Kardinal, daß die Königin von den Pariser Juwelieren Böhmer & Bassenge ein Diamanten-Halsband erwerben wolle. Das Diamantencollier im Wert von 1,6 Millionen Livres wurde bereits eine Jahre zuvor angefertigt, da sie hofften, es an den französischen Hof verkaufen zu können. Nachdem der Hof abgelehnt hatte, scheiterten auch die Versuche der Juweliere, es im Ausland zu verkaufen. In der Person von Jeanne de la Motte sahen sie die Möglichkeit für einen zweiten Verkaufsversuch gekommen. Diese verkündete im Januar 1785, daß die Königin das Collier nun kaufen wolle, das Geschäft aber durch Kardinal Rohan abgewickelt werden solle. Er müsse nur dafür bürgen und könne somit die Königin von sich abhängig machen. Kardinal Rohan verbürgte sich bei den Juwelieren, daß der Schmuck vom Hof bezahlt würde, und händigte ihn am 1. Februar 1785 der Lamotte aus. Als mehrere Zahlungstermine verstrichen, mahnten Böhmer & Bassenge den Königshof energisch an und der Skandal flog auf. Inzwischen war Jeanne de Lamotte über alle Berge, hatte die Diamanten aus dem Collier gebrochen und verkauft. Obwohl Marie Antoinette in die Affäre persönlich nicht verwickelt war, veranlaßte sie König Ludwig XVI., den Kardinal am 15. August 1785 verhaften zu lassen. Daraufhin mischte sich der Papst ein und verlangte die Freilassung Rohans, weil ein Kardinal nur von der römischen Kurie abgeurteilt werden dürfe. Als im Mai 1786 Rohan freigelassen wurde, trug der Pöbel demonstrative Schadenfreude gegen die verhaßte deutsche Königin zur Schau. Das Königshaus stand ohne Verteidiger da und Marie Antoinette wurde nur noch „L'Autrichienne“ („die Österreicherin“, mit Betonung auf „chienne“ aber auch „die Hündin“), „Madame Defizit“ oder gar „Hure“ genannt. Jeanne de Lamotte, die Auslöserin der Affäre, wurde schließlich auf beiden Schultern mit der Lilie gebrandmarkt und zu lebenslangem Kerker verurteilt. Schon ein Jahr später entkam sie unter mysteriösen Umständen nach London. Es liegt nahe, daß England in die ganze Angelegenheit verwickelt war. In Folge wurde jedoch Marie Antoinette beschuldigt, das ganze selbst eingefädelt zu haben um dem Kardinal zu schaden, was allerdings reichlich unlogisch erscheint.

Literatur

Verweise