Schäfer, Wilhelm

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Wilhelm Schäfer führte während der ersten Ehe von 1890 bis 1896 den Doppelnamen „Wilhelm Schäfer-Dittmar“.
Unterschrift- Schäfer, Wilhelm.jpg

Wilhelm Schäfer (Lebensrune.png 20. Januar 1868 in Ottrau, Todesrune.png 19. Januar 1952 in Überlingen am Bodensee) war ein deutscher Schriftsteller. Mit dem 1922 erschienenen Buch Die dreizehn Bücher der deutschen Seele wurde er zu einem der populärsten Autoren Deutschlands.

Leben

Schäfer um 1930
Schäfer, 1937

1871 zog die Familie nach Gerresheim, wo Schäfer eine evangelische Volksschule besuchte. Anschließend war er Schüler eines Realgymnasiums in Düsseldorf und bereitete sich ab 1883 auf einer Präparandenanstalt in Mettmann auf den Beruf des Volksschullehrers vor. Von 1890 bis 1897 war er als Lehrer in Vohwinkel und Elberfeld tätig. Während dieser Zeit, die auch von einer Freundschaft mit Richard Dehmel geprägt war, begann er, literarische Werke zu veröffentlichen. Durch ein Stipendium des Cottaschen Verlages begab er sich nach Genf und dann nach Paris, um Kunstgeschichte zu studieren. 1898 ging er nach Berlin und zog 1900 um nach Düsseldorf, wo er die Kulturzeitschrift „Die Rheinlande“ herausgab und Geschäftsführer des „Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein“ war.

Wilhelm Schäfer war ab 1926 Mitglied der Sektion Dichtkunst der Preußischen Akademie der Künste; 1931 verließ er die Akademie gemeinsam mit Erwin Guido Kolbenheyer und Emil Strauß wegen Differenzen um die ideologische Ausrichtung der Institution. Ab Mai 1933 war er Ehrensenator der Deutschen Akademie der Dichtung.

Im August 1944 wurde er in die sogenannte Gottbegnadeten-Liste der wichtigsten Schriftsteller aufgenommen. Schäfers Schriften (alle erschienen bei Langen/Müller, München) Preußen und das Bismarckreich. Aus „Dreizehn Bücher der deutschen Seele (1934), Christophorusrede (1935) und Krieg und Dichtung: Festrede zum Dichtertreffen in Weimar am 10. Okt. 1942 (1943) wurden in der Sowjetischen Besatzungszone auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt, um das kollektive Gedächtnis des deutschen Volkes zu zerstören.[1][2][3]

Auszeichnungen (Auszug)

Schäfer erhielt u. a. folgende Auszeichnungen:

Schriften (Auswahl)

Die dreizehn Bücher der deutschen Seele.jpg
Meine Eltern von Wilhelm Schäfer (1944).jpg
  • Fritz und Paul auf der höheren Bürgerschule. Berlin 1894
  • Mannsleut. Elberfeld 1894
  • Ein Totschläger. Elberfeld 1894
  • Lieder eines Christen. Elberfeld 1895
  • Nora: eine Lebensgeschichte (1895) (PDF-Datei)
  • Jakob und Esau. Berlin 1896 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Die Zehn Gebote. Berlin 1897 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Gottlieb Mangold. Berlin 1900 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • William Shakespeare. Zürich 1900 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Die Béarnaise. Berlin 1902 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Internationale Kunstausstellung Düsseldorf 1904. Düsseldorf 1904 (zusammen mit Rudolf Klein)
  • Der Deutsche Künstlerbund. Düsseldorf 1905
  • Anekdoten. Düsseldorf 1907 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Der Niederrhein und das Bergische Land. Stuttgart 1907
  • Rheinsagen. Berlin 1908 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Die Halsbandgeschichte. München [u.a.] 1909
  • Die Mißgeschickten. München [u.a.] 1909 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Der Schriftsteller. Frankfurt a.M. 1910 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Wie entstanden meine Anekdoten?. Dortmund 1910 (Netzbuch und Seitenweise als PDF speicherbar) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • 33 Anekdoten. München [u.a.] 1911 (PDF-Datei)
  • Der verlorene Sarg und andere Anekdoten. München [u.a.] 1911
  • Karl Stauffers Lebensgang. München [u.a.] 1912 (PDF-Datei)
  • Die unterbrochene Rheinfahrt. München [u.a.] 1913 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Lebenstag eines Menschenfreundes. Berlin 1915 (PDF-Datei)
  • Anekdoten und Sagen. Bern 1918
  • Die begrabene Hand und andere Anekdoten. München 1918
  • Erzählende Schriften. München
    • 1. Anekdoten und Novellen. 1918
    • 2. Rheinsagen. 1918
    • 3. Eine Chronik der Leidenschaft. 1918
    • 4. Lebenstag eines Menschenfreundes. 1918
  • Lebensabriß. München 1918 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Drei Briefe. München 1921
  • Frühzeit. Leipzig [u.a.] 1921 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Rheinische Novellen. Leipzig 1921
  • Winckelmanns Ende. München 1921
  • Die dreizehn Bücher der deutschen Seele. München 1922 (PDF-Datei)
  • Der deutsche Gott. München 1923
  • Flämmchenverse. Stettin 1924
  • Das Lied von Kriemhilds Not. München 1924
  • Die moderne Malerei der deutschen Schweiz. Leipzig 1924
  • Urania. Stettin 1924
  • Die Badener Kur. Stuttgart 1925
  • Benno Rüttenauer zum siebzigsten Geburtstag. München 1925
  • Die deutsche Judenfrage. München 1925
  • Deutschland. Dessau 1925
  • Hölderlins Einkehr. München 1925
  • Jakob Imgrund. Chemnitz 1925
  • Das Fräulein von Rincken. München 1926
  • Huldreich Zwingli. München 1926
  • Lebenstag eines Menschenfreundes. Berlin 1926
  • Neue Anekdoten. München 1926
  • Briefe aus der Schweiz und Erlebnis in Tirol. München 1927
  • Rheinische Geschichten und anderes. Berlin 1927
  • Albrecht Dürer. Chemnitz 1928
  • Ludwig Böhner gibt sein letztes Konzert. München 1928
  • Novellen. München 1928
  • Sommerhalde. Chemnitz 1928
  • Die Anekdoten. München 1929
  • Ausgewählte Anekdoten. Hamburg 1929
  • Der Hauptmann von Köpenick. München 1930
  • Die rote Hanne. Düsseldorf 1930
  • Der Dichter und sein Volk. Kassel 1931
  • Das Frühstück auf der Heidecksburg. Eisenach 1931
  • Das Haus mit den drei Türen. München 1931
  • Wahlheimat. Frauenfeld [u.a.] 1931
  • Das fremde Fräulein. Zehn Anekdoten. Insel, Leipzig 1931
  • Die Fahrt in den heiligen Abend. Eisenach 1932
  • Die Frau von Stein und andere Erzählungen. Breslau 1932
  • Goethes Geburtshaus. Frankfurt a.M. 1932
  • Auf Spuren der alten Reichsherrlichkeit. München 1933
  • Deutsche Reden. München 1933
  • Der Fabrikant Anton Beilharz und das Theresle. München 1933
  • Der hartnäckige Taler oder Eine literarische Nacht in Berlin. Eisenach 1933
  • Der deutsche Rückfall ins Mittelalter. München 1934
  • Johann Sebastian Bach. Leipzig 1934
  • Ein Mann namens Schmitz. München 1934
  • Mein Leben. Berlin 1934
  • Preußen und das Bismarckreich. München 1934
  • Christophorusrede. München 1935
  • Vom alten Blücher. Güstrow, Meckl. 1935
  • Anckemanns Tristan. München 1936
  • Der Dichter des Michael Kohlhaas. München 1936
  • Die Handschuhe des Grafen von Brockdorff-Rantzau. Leipzig 1936
  • Die Posthalterin zu Vöcklabruck. Eisenach 1936
  • Die Quellen des Rheins. Berlin [u.a.] 1936
  • Verhehltes Leben. Leipzig 1936
  • Frau Hulla. Eisenach 1937
  • Hermann W. Schäfer. München 1937
  • Meine Eltern. München 1937
  • Der Siegelring von Tirol. Eisenach 1937
  • Der tapfere Maruck. Leipzig 1937
  • Wendekreis neuer Anekdoten. München 1937
  • Der Klosterbrauer. Leipzig 1938
  • Mein Lebenswerk. München 1938
  • Sechs Streichhölzer. Berlin 1938
  • Der andere Gulbransson. Berlin [u.a.] 1939
  • Elf Goethe-Anekdoten. Berlin 1939
  • Jan Wellm. Saarlautern 1939
  • Theoderich, König des Abendlandes. München 1939
  • Aus der Zeit der Befreiungskriege. München 1940
  • Der Enkel des Tiberius. Eisenach 1940
  • Der falsche Fünfzigmarkschein. Überlingen 1940
  • Hundert Histörchen. München 1940
  • Johannes Gutenberg. Mainz 1940
  • Bismarck. Köln 1941 (zusammen mit Otto Brües und Richard Euringer)
  • Das dreifache Deputat. Weimar 1941
  • Die Handschuhe des Grafen von Brockdorff-Rantzau und andere Anekdoten. Wiesbaden 1941
  • Kleine Truhe. München 1941
  • Maria Enderlins Heilung. Frankfurt am Main 1941
  • Altmännersommer. München 1942
  • Das deutsche Gesicht der rheinländischen Kunst. Ratingen 1942
  • Goethesche Prüfung. München 1942
  • Der Rebell von Freiburg. Gütersloh 1942
  • Die silberne Hochzeit. Köln 1942
  • Spätlese alter und neuer Anekdoten. München 1942
  • Krieg und Dichtung. München 1943
  • Wider die Humanisten. München 1943
  • Zwei Anekdoten. Leipzig 1943
  • Zwei rheinische Erzählungen. Leipzig 1943
  • Die Absonderung und das Gemeine. Straßburg 1944
  • Der Gottesfreund. Kempen-Niederrh. 1948
  • Rechenschaft. Kempen-Niederrh. 1948
  • Die Biberburg. München 1950
  • Das Halsband der Königin. Augsburg 1951
  • Frau Millicent. Stuttgart 1952

Herausgeberschaft

  • Bildhauer und Maler in den Ländern am Rhein. Düsseldorf 1913
  • Fedor M. Dostoevskij: Der Großinquisitor. Rudolstadt (Thür.) 1924

Literatur

  • Karl Rick: Wilhelm Schäfer. Bonn 1914
  • Karl Röttger (Hrsg.): Wilhelm Schäfer. München 1918
  • Karl Schorn & Heinz Stephan: „Wilhelm Schäfer“, Köln 1922 (Netzbuch und Seitenweise als PDF speicherbar) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Otto Doderer (Hrsg.): Bekenntnis zu Wilhelm Schäfer. München 1928
  • Hans Lorenzen: Typen deutscher Anekdotenerzählung. Hamburg 1935
  • Franz Stuckert: Wilhelm Schäfer. München 1935
  • Conrad Höfer: Wilhelm Schäfer. Berlin
    • 1 (1937)
    • 2. Fortsetzungen, Ergänzungen, Berichtigungen. 1943
  • Günther Kurt Eten: Wilhelm Schäfer. Borna-Leipzig 1938
  • Karl Zaum: Wilhelm Schäfer. Düsseldorf 1938
  • Josef Hamacher: Der Stil in Wilhelm Schäfers epischer Prosa. Bonn 1951
  • Bernd Kortländer (Hrsg.): Wilhelm Schäfer, Düsseldorf 1992

Verweise

Fußnoten