Hegen, Hannes
Hannes Hegen (eigentlich Johannes Eduard Hegenbarth; 16. Mai 1925 in Böhmisch-Kamnitz, Böhmen; 8. November 2014 in Berlin) war ein deutscher Graphiker und Zeichner von Bildergeschichten.
Leben
Hegen wurde als Sohn eines Glasgraveurs geboren.
Nachkriegszeit
Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Vertreibung aus dem Sudetenland siedelte sich die Familie zunächst in Ilmenau (Thüringen) an.
Beruf und Berufung
Von 1948 bis 1951 studierte Hegenbarth an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Das Studium schloß er jedoch nicht ab, sondern begann für Satire-Zeitschriften wie den „Eulenspiegel“ zu arbeiten, ehe er 1955 unter seinem Künstlernamen Hannes Hegen „Das Mosaik“ mit den drei Hauptfiguren Dig, Dag und Digedag ins Leben rief. Die Hefte erfreuen sich bis heute einer riesigen Fangemeinde.
Bis 1975 hauchte Hegen dem abenteuerlustigen Trio Leben ein. Insgesamt erschienen unter seiner künstlerischen Leitung 220 Mosaik-Hefte, in sechs Serien und Auflagen von bis zu 600.000 Exemplaren. Nach einem langen Streit mit dem Verlag Junge Welt, bei dem es unter anderem um die politische Ausrichtung des Heftes ging, stieg Hegen als Zeichner aus. Ein Jahr später brachte der Verlag ein neues „Mosaik“ heraus – „Die Abrafaxe“. Diese Reihe erscheint bis heute. Hegen ging damals gegen das Abrafaxe-Mosaik vor, in dem er eine Kopie seiner Digedags sah. Auch wollte er den Gebrauch des Namens „Mosaik“ untersagen. Hegen scheiterte vor Gericht.
Nach dem Tod seiner Frau überließ Hegen seinen gesamten Nachlaß an Zeichnungen und Skizzen 2009 dem Zeitgeschichtlichen Forum in Leipzig. Der damals 84 Jahre alte Hegen hatte sich nach einem Besuch persönlich an das Forum gewandt, weil er von der „Qualität der Arbeit“ dort beeindruckt gewesen sei. Das Zeitgeschichtliche Forum hatte damals zunächst das Gesamtwerk Hegens erfaßt und daraufhin eine Ausstellung organisiert.