Fallada, Hans

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Hans Fallada (Lebensrune.png 21. Juli 1893 in Greifswald; Todesrune.png 5. Februar 1947 in Berlin; eigentlich Rudolf Wilhelm Friedrich Ditzen) war ein deutscher Schriftsteller. Er nannte sich nach dem geschundenen Schimmel Falada aus dem grimmschen MärchenDie Gänsemagd“, dessen abgeschlagenes Haupt die Wahrheit spricht.

Leben

Rudolf Ditzen wurde 1893 in Greifswald als Sohn eines Justizbeamten geboren und verließ das humanistische Gymnasium ohne Abschluß. Am 17. Oktober 1911 beschloß er gemeinsam mit seinem Freund, Hanns Dietrich von Necker, in einem Scheinduell Doppelselbstmord zu verüben, wobei der Freund starb. Rudolf Ditzen, schwer verletzt, wurde wegen Mordes verhaftet und zunächst in die psychiatrische Klinik der Universität Jena eingewiesen. Die Mordanklage wurde jedoch durch eindeutige Hinweise auf seine Selbstmordabsichten fallengelassen.

Im Januar 1912 wurde Rudolf Ditzen in die „Heilanstalt für Nerven- und Gemütskranke“ Tannenfeld eingewiesen. Im Ersten Weltkrieg zuerst Kriegsfreiwilliger, wurde er später jedoch wieder ausgemustert. Nach einer Ausbildung als Landwirt arbeitete er von 1915 bis 1918 auf verschiedenen Gütern als wissenschaftlicher Assistent, Kassenverwalter und Kartoffelspezialist.

1920 erschien sein Pubertätsroman „Der junge Goedeschal“. Anschließend arbeitete er als Buchhalter und Verlagsangestellter, bevor er ab 1931 als freiberuflicher Schriftsteller lebte. Wiederholt litt er jedoch unter Depressionen, denen er zeitweise mit Rauschgift zu entfliehen versuchte, und begab sich deswegen nochmals in das Tannenfelder Sanatorium.

Aufgrund seiner Drogenabhängigkeit wurde er kriminell und daraufhin zu diversen Gefängnisstrafen verurteilt. Im Jahre 1938 erschien sein Kinderbuch „Geschichten aus der Murkelei“, die er für seine eigenen Kinder geschrieben hatte. Es handelt sich um liebenswerte Nonsensgeschichten mit moralisierendem Hintergrund. Es waren zunächst sein Sohn Uli, seine Tochter Mücke und dann der kleine Achim, die die Geschichten des Vaters nicht nur hören, sondern auch lesen wollten. „Immer, wenn eine neue fertig ist“, berichtete er am 28. Oktober 1933 dem Freund Kagelmacher, „wird sie Uli vorgelesen, und es ist ihm sehr gut anzumerken, wie sie wirkt, was haftet, was verfehlt ist, was langweilig ...“

In der „Geschichte vom verkehrten Tag“ wird der Vater vor die Kutsche gespannt und mit einem knappen „Hüh, Papa!“ angetrieben. Die Tiere werden gesiezt, und die Fenster gucken aus den Leuten. In der „Geschichte von der gebesserten Ratte“ versucht die Ratte Erika mit den Menschen Frieden zu schließen, doch das erweist sich – bei den unterschiedlichen Interessenlagen und Charaktereigenschaften – als unrealisierbare Utopie.

Während des Zweiten Weltkrieges lebte er zurückgezogen und unbehelligt und verfaßte eine Reihe weiterer Romane. Im Jahre 1943 war er Sonderführer des Reichsarbeitsdienstes in Frankreich.

Nachkriegszeit

1945 übte er für eine kurze Zeit das Amt des Bürgermeisters in der Kleinstadt Feldberg in Mecklenburg aus. Das kommunistische Regime sah in Fallada ein Aushängeschild, so daß er zusammen mit den Machthabern der SED und den mit ihr sympathisierenden Prominenten im bevorzugten und von der Außenwelt abgeschotteten Quartier Majakowskiring („das Städtchen“) wohnen durfte. Die hier erlebte Abschottung wird in Falladas Roman „Der Alpdruck“ thematisiert.

„In das nur wenige Schritte entfernte Wohngebiet am ‚Majakowskiring‘ zog nach 1949 nahezu die gesamte Führungsriege der DDR. Neben den Politikern wohnten dort und in der Umgebung auch prominente Schriftsteller und Künstler, z. B. Kulturminister Johannes R. Becher, Hans Fallada und der Präsident der Akademie der Künste Arnold Zweig. Im ‚Städtchen‘ – wie das Viertel nach sowjetischem Vorbild auch genannt wurde – zu wohnen, war ein politisches Privileg und der engeren Führung vorbehalten. Der Zutritt zum rund um die Uhr bewachten Areal war nur ausgewählten Personen mit Passierschein gestattet.“[1]

Auf Druck Johannes R. Bechers schrieb der zeitlebens unpolitische Hans Fallada den Roman „Jeder stirbt für sich allein“ Anfang 1947 in nur 24 Tagen, um damit den kommunistischen Machthabern in der SBZ dienlich zu sein und seinen Drogenkonsum finanzieren zu können. Dieser Roman wird in der quasi-kommunistischen Groß-BRD mittlerweile politisch korrekt zum angeblichen „Widerstandsroman“ umgedeutet, obwohl Fallada im Vorwort selbst betont, daß es sich um „reine Phantasie“ handelt, die Romanfiguren „frei erfunden“ sind und „ein Drittel des Romans in Gefängnissen und Irrenhäusern“ spielt.

Tod

Kurz darauf wurde Fallada aufgrund seines Alkoholismus und Morphinismus in einem Nebengebäude der Charité in Berlin-Niederschönhausen behandelt. Er starb dort an Herzversagen.

Verfilmung

Sein Roman „Ein Mann will nach oben“ wurde in den 1970er Jahren von der damaligen West-BRD erfolgreich verfilmt.

Werke (Auswahl)

Schriften
Illustrationen von Conrad Neubauer
  • Der junge Goedeschal, 1920 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Anton und Gerda, 1923
  • Bauern, Bonzen und Bomben, 1931
    • Schauspiel in 5 Akten von Heinz Dietrich Kenter nach dem gleichnamigen Roman (PDF-Datei)
  • Kleiner Mann – was nun?, 1932
  • Wer einmal aus dem Blechnapf frißt, 1934
  • Wir hatten mal ein Kind, 1934
  • Märchen vom Stadtschreiber, der aufs Land flog, 1935
  • Altes Herz geht auf die Reise, 1936 (nur auf englisch verfügbare PDF-Datei)
  • Hoppelpoppel – wo bist du?, Kindergeschichten, 1936
  • Wolf unter Wölfen, 1937
  • Geschichten aus der Murkelei, Märchen, 1938 (Bestellmöglichkeit des Nachdrucks)
  • Der eiserne Gustav, 1938
  • Süßmilch spricht, 1938
  • Kleiner Mann, Großer Mann – alles vertauscht oder Max Schreyvogels Last und Lust des Geldes, 1939
  • Süßmilch spricht. Ein Abenteuer von Murr und Maxe, Erzählung, 1939
  • Der ungeliebte Mann, 1940
  • Die Stunde, eh' du schlafen gehst, 1941
  • Das Abenteuer des Werner Quabs, Erzählung, 1941
  • Damals bei uns daheim, Erinnerungen, 1942
  • Heute bei uns zu Haus, Erinnerungen, 1943
  • Fridolin, der freche Dachs, 1944
  • Der Alpdruck, 1947 (Netzbuch und einzelne Seiten als PDF-Dateien speicherbar) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Jeder stirbt für sich allein (Netzbuch und einzelne Seiten als PDF-Dateien speicherbar) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Zwei zarte Lämmchen weiß wie Schnee
  • Der Trinker
  • Ein Mann will nach oben
  • Junger Herr – ganz groß
Filmvorlagen
  • 1933: Kleiner Mann – was nun?
  • 1934: Little Man, What Now?
  • 1938: Altes Herz geht auf die Reise
  • 1942: Himmel, wir erben ein Schloß!
  • 1958: Der eiserne Gustav
  • 1962: Jeder stirbt für sich allein
  • 1962: Wer einmal aus dem Blechnapf frißt
  • 1964: Wolf unter Wölfen
  • 1967: Der Trinker
  • 1967: Kleiner Mann – was nun?
  • 1970: Jeder stirbt für sich allein
  • 1973: Bauern, Bonzen und Bomben
  • 1973: Kleiner Mann – was nun?
  • 1973: Bauern, Bonzen und Bomben
  • 1975: Jeder stirbt für sich allein
  • 1978: Ein Mann will nach oben
  • 1978: Der eiserne Gustav
  • 1984: Die Geschichte vom goldenen Taler
  • 1995: Der Trinker
  • 2016: Jeder stirbt für sich allein

Verweise

Fußnoten