Kütemeyer, Hans

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Hans Kütemeyer.jpg

Hans Georg Kütemeyer (Lebensrune.png 27. Juli 1895; Todesrune.png 17. November 1928 in Berlin-Tiergarten) war ein deutscher Widerstandskämpfer gegen die Weimarer Republik und ein Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung.

Leben

Im Gaubüro der NSDAP in Berlin saß im Jahre 1928 nur eine kleine Schar von Männern, die unter Führung des Gauleiters Dr. Josef Goebbels mit eisernem Willen und in unermüdlicher Tatkraft das rote Berlin dem Nationalsozialismus eroberten. Einer der eifrigsten Mitarbeiter im Gau war im politischen Dienst wie im Dienst als SA-Scharführer Hans Kütemeyer.

Am 16. November 1928 sprach der Führer zum ersten Mal im Berliner Sportpalast. Hans Georg Kütemeyer war unter denen, die zuhörten. Nach der Kundgebung, in der Nacht zum 17. November 1928, begab sich der Scharführer auf den Weg zu seinem Sturmlokal. Da stürzten die gedungenen Mörder Moskaus über den einzelnen im Dunkel der Straßen her, schlugen in bestialischer Wut auf den Kämpfer Adolf Hitlers ein und warfen den todwund Geschlagenen anschließend in den Landwehrkanal.

Tausende deutscher Männer und Frauen begleiteten die Bahre Hans Georg Kütemeyers auf ihrem Weg zum Friedhof. Der berüchtigte Polizeivizepräsident Bernhard Weiß ließ das Trauergefolge mit Polizeiknüppeln auseinanderjagen.

Hier fiel Hans Kütemeyer, Berlin

Die Grabrede von Dr. Joseph Goebbels über Hans Kütemeyer am 26. November 1928:

Eines Tages kommt er auf die Geschäftsstelle und fragt, ob er etwas mitarbeiten dürfe. Er sei erwerbslos, lebe mit seiner Frau schlecht und recht von der Arbeitslosenunterstützung und stelle gern Zeit und Kraft der Partei zur Verfügung. Man nimmt ihn an, still und bescheiden setzt er sich an den ihm zugewiesenen Platz, redet kaum, macht nicht ein kleines Aufsehen von sich und seinem freiwilligen Dienst, und nach vier Monaten hat er in emsigen Fleiß die durch Verbot und Verfolgung vollkommen durcheinander geratene Kartothek wieder in Ordnung gebracht.
Morgens kommt er als erster, abends geht er als letzter. Der Gruß beim Kommen und Gehen ist fast das einzige, was er am Tage sagt. Gerate ich durch einen Zufall in seine Abteilung hinein, dann springt er von seinem Platz auf, steht stramm, schüttelt mir die Hand und ist gerührt und schüchtern wie ein Kind.
Er diente draußen an der Front als tapferer Feldsoldat. Nach dem Kriege wurde er Kaufmann, die Inflation warf ihn aus Brot und Beruf; er ging aufs Land als Arbeiter, verlor dann durch seinen politische Aufklärung Dach und Nahrung, kam zurück in die Stadt und reihte sich schweigend ein in die Armee der Millionen, die heute schon in Deutschland zu viel sind.
Am Abend vor der Hitlerversammlung: er geht mit Kameraden los zum Plakatkleben. Bis zum Morgengrauen ist er auf den Beinen. Todmüde kehrt er heim. Seine Treusorgende Frau zwingt ihm drei Stunden Schlaf ab, dann steht er wieder zum Dienst bereit.
Heute klopft das Herz zum Zerspringen. Das bleiche, abgehärtete Gesicht überfließt eine jähe Röte, wenn er daran denkt, daß er am Abend zum ersten Male seinen Führer sehen und hören soll. Um fünf Uhr tritt er an zum Kassendienst im Sportpalast. Als er sich von der Geschäftsstelle verabschiedet, fragt er in einer dumpfen Ahnung einen Kameraden; „Wer wird wohl der nächste sein, den wir beerdigen?“
Als ich gegen halb sieben Uhr zu kurzer Kontrolle in den Sportpalast komme, sehe ich ihn am Schalter hantieren. Ich kann mich nicht erinnern, ihn vorher einmal lachen gehört zu haben. Jetzt lacht er. Das ganze Gesicht verklärt eine einzige große Freude. Er ruft mir noch etwas nach, das ich im Trubel nicht verstehe.
Um 8.15 Uhr sagt ihm der Kassenverwalter: „Kütemeyer, Sie haben Hitler noch nicht gehört, rechnen sie schnell ab, und dann marsch in den Saal.“ Er rechnet ab. Auf den Pfennig genau. 420,40 Mark. Nun noch die Quittung, und dann weg. In die hinterste Reihe klemmt er sich, denn alles, alles ist drückend voll. Da steht er zwischen Tür und Angel, erlebt den Jubelsturm, als Hitler den Saal betritt, hört mit klopfendem Herzen dieses aufpeitschende Evangelium des jungen Deutschlands, und am Ende erhebt er sich mit den sechzehntausend anderen und singt mit Tränen in den Augen: „Deutschland, Deutschland über alles, und im Unglück nun erst recht.“
Wer wollte es ihm verargen, daß er in dieser Hochspannung der ergriffenen Gefühle noch nicht in die Dürftigkeit seines kargen Lebens zurückkann. Zwei Stunden sitzt er mit den Kameraden in freudig erregten Debatten zusammen. Dann will er heim zu seiner Frau, die gleich nach Schluss der Versammlung nach Hause gegangen ist.
In einer Straßenecke wird er angepöbelt. Er wehrt sich. Mit zwanzigfacher Übermacht schlägt man ihn nieder. Das Gesicht wird ihm im Nu zu einer blutigen Ecce-Homo zerquetscht; das Nasenbein gebrochen, die Augen blutunterlaufen, die Lippen zerrissen, so wankt er langsam, von seinen Kameraden nunmehr endgültig abgedrängt, dem stillen Ufer zu. Dort hofft er, in der Dunkelheit der blutrünstigen Meute zu entkommen, vielleicht auch einen seiner Kameraden, die man wie ihn, gleich gehetztem Wild, einzeln durch die Straßen treibt, wieder zu treffen.
Die Berliner Morgenpost zum zehnten Todestag
Durch die Regennacht stößt das Fauchen einer Autotaxe. Vollbesetzt mit rotem Blutgesindel. Hämisch grinst der Fahrer und gibt Vollgas. Unten am Ufer pirschen sie ihn auf, wie ein angeschossenes Wild. Dort lehnt ein bleicher Mann am Geländer, das Gesicht zu blutigem Brei zerquetscht. Los auf den Hund! Ein paar Schläge mit Eisenstangen auf den Kopf, daß er ganz bewußtlos wird, angepackt, übers Geländer mit der Kanaille, hinein in den Kanal! Ist er schon tot, oder stirbt er jetzt?
Man hört laute Hilferufe, während die Autotaxe davonrast. In den kalten, kalten Wellen geht ein Deutscher unter. Es ist nur ein Arbeiter, was gilt das? Einer von den drei Millionen.
Morgens um sechs Uhr wird die Leiche geländet. In seiner Tasche findet man eine Mitgliedskarte und Propagandazettel der Partei. Sonst nichts. Kein Geld, keinen Dolch, keine Pistole. Nur Zettel, auf denen der Name Hitler steht. Der Beamte der Polizei, der ihn zuerst im Schauhaus sieht, kennt ihn kaum wieder, so zerquetscht ist sein Gesicht.
Um vier Uhr nachts wacht seine Frau auf. Es ist ihr, als hörte sie ihren Mann „Mama, Mama!“ rufen. Das war die Stunde, in der er starb.
„Selbstmord! Unfall! Betrunken! Ertrunken!“ stammelt die Journaille.
Die Polizei faselt von einem bedauerlichen Fehltritt am Ufer. Ein todwunder Mensch ist über ein meterhohes Geländer gefallen. An der Spitze dieser Polizei steht ein Mann jüdischen Volkstums. Der Tote ist nur ein deutscher Arbeiter.
Die Mützen ab und die Fahnen in Trauer gesenkt! Aber nur einen Augenblick! Dann schnallt die Sturmriemen herunter und beginnt am Werk der Rache den Vernichtern unseres Volkes. Arbeiten, Kameraden, arbeiten!
Auch dieser Tote hat ein Recht zu fordern.

Die SA-Standarte 2 „Kütemeyer“ Bezirk Schönberg wurde nach dem SA-Mann Hans Kütemeyer benannt.

Literatur