Inflation
Inflation (von lat. inflatio „das Aufschwellen“, zu: inflare „hinein-, aufblasen“) bezeichnet eine deutliche Erhöhung der im wirtschaftlichen Kreislauf zirkulierenden Geldmenge. Erhöht sich hierbei die umlaufende Menge an Gütern nicht in entsprechendem Maße, ist die Folge jener Geldvermehrung bzw. inflationären Finanzpolitik eine Geldentwertung, d. h. eine entsprechend ansteigende Teuerungsrate aller Güter.
Meistens wird der Begriff Inflation ungenau auch mit Geldentwertung bzw. der Teuerungsrate gleichgesetzt, jedoch sind diese nur die eventuell eintretenden Folgen von jener. Wird zum Beispiel die Geldmenge nur entsprechend einer steigenden Gütermenge inflationiert, ist dies keine Voraussetzung für Preissteigerungen bei Gütern.
Inhaltsverzeichnis
Offizielle Berechnung der „Inflationsrate“ (eigentlich: Teuerungsrate)
In den meisten Staaten werden zur Berechnung der „Inflationsrate“, korrekt eigentlich Teuerungsrate, nur bestimmte Güter über sogenannte „Warenkörbe“ definiert. Aus diesen „Warenkörben“ wird dann u. a. die offiziell verlautbarte „Inflationsrate“ errechnet, deren Höhe wiederum davon abhängt, welche Güter man bei der Errechnung in welcher Höhe und in welchem Verhältnis untereinander berücksichtigt. Hierbei ist den Staaten ein deutlicher Spielraum gegeben. Drastische Preisschwankungen bei Gütern des alltäglichen Bedarfs können so statistisch minimiert – oder sogar weggerechnet – werden, indem Preisen etwa von Kühlschränken oder Möbeln (die ein einzelner täglich konsumierender Haushalt weit seltener erwirbt) ein unrealistisch hohes Gewicht innerhalb des definierten „Warenkorbs“ zugewiesen wird.
Zitate
- „Der Staat hat durch die Inflation eine Besteuerungsmethode willkürlichster Art betrieben. Die Warenvorräte, die er sich durch Steuern und Anleihen nicht beschaffen konnte, hat er den Besitzern von Papiermark und Papiermarkforderungen gleichsam unter den Händen weggezogen.“ — Walter Eucken[1]
- „Die Inflation kommt nicht über uns als ein Fluch oder als ein tragisches Geschick; sie wird immer durch eine leichtfertige oder sogar verbrecherische Politik hervorgerufen.“ — Ludwig Erhard[2]
- „Der einzige Weg zu verhindern, daß man durch andauernde Inflation in eine zentral gelenkte Wirtschaft hineingleitet, und somit letztlich die Zivilisation zu retten, wird darin bestehen, den Regierungen ihre Macht über das Geld zu entziehen.“ — Friedrich August von Hayek, Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften
- „Die gesamte Finanzwelt liebt es, Geld zu drucken, und ich werde Ihnen auch sagen, warum. Diese Leute werden entsprechend der Assetbewertungen, entsprechend der Performance bezahlt. Und das sind dann die Experten, die im Fernsehen interviewt werden, verstehen Sie? Das Fernsehen, CNBC, Bloomberg, die Medien im Allgemeinen werden keine normalen Menschen interviewen, keine Elektriker, Tischler oder Kfz-Mechaniker. Sie laden stattdessen Personen ein, die ein persönliches Interesse daran haben, dass mehr Geld gedruckt wird, weil sie dann Performancegebühren und Verwaltungsgebühren einstreichen können. Aus diesem Grund lieben die Leute auf CNBC usw. das Gelddrucken und hassen Gold.“ — Mark Faber[3]
Siehe auch
Literatur
- Thorsten Polleit / Michael von Prollius: Geldreform: Vom schlechten Staatsgeld zum guten Marktgeld, FinanzBuch Verlag, 2014, ISBN 978-3898796910 [288 Seiten]
Verweise
- Die zwei Grundvoraussetzungen für Hyperinflation, Goldseiten.de, 26. November 2011
- „Grinario“ (Pseudonym): Draghis Vorbild ist das alte Rom, GEOLITICO, 10. Februar 2015 (historische Schilderung der planvollen Münzentwertung in der römischen Antike über ein Vierteljahrtausend hinweg)
- Markus Blaschzok: Die Druckerpressen laufen schneller, Goldseiten.de, 25. September 2015