Stone, Harlan Fiske

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Harlan Fiske Stone (1872-1946)

Harlan Fiske Stone (Lebensrune.png 11. Oktober 1872 in Chesterfield, Neuhampshire; Todesrune.png 22. April 1946 ebenda) war ein US-amerikanischer Rechtswissenschaftler, Politiker der Republikanischen Partei und der zwölfte Oberrichter (Chief Justice) am Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten.

Leben und Wirken

1894 schloß Stone ein Allgemeinstudium am Amherst College ab, gab dann ein Jahr Chemieunterricht, um anschließend ein Studium der Rechtswissenschaften an der Columbia University aufzunehmen, welches er 1898 erfolgreich beendete. Ein Jahr später nahm er seine Anwaltstätigkeit in einer Neu Yorker Kanzlei auf. Für die nächsten fünfundzwanzig Jahre teilte er seine Zeit zwischen seiner Rechtsanwaltstätigkeit und einer Karriere als Professor für Rechtswissenschaften an der Columbia University auf. Von 1910 bis 1923 war Stone Dekan der dortigen juristischen Fakultät. 1924 ernannte ihn Präsident Calvin Coolidge zum Justizminister, im folgenden Jahr, am 5. Januar 1925, ernannte Coolidge ihn zum Richter am Obersten Gerichtshof. Der Senat bestätigte die Ernennung am 5. Februar 1925. Nach sechzehn Jahren als assoziierter Richter wurde Stone am 12. Juni 1941 von Franklin D. Roosevelt zum Obersten Richter der Vereinigten Staaten ernannt. Von 1941 bis 1946 war er Vorsitzender der Justizkonferenz der Vereinigten Staaten. Stone diente dem Gericht insgesamt zwanzig Jahre lang. Er starb am 22. April 1946 im Alter von 73 Jahren.[1]

Nürnberger Tribunal

In seinen 1956 posthum erschienenen Erinnerungen nannte Stone, obwohl sein Richterkollege Robert H. Jackson Chefankläger war, das Nürnberger Tribunal ein „Beispiel für die Rache des Siegers.“ Er bemerkte, daß das deutsche Oberkommando, das den Polenfeldzug plante und durchführte, wegen angeblicher Verbrechen gegen die Menschlichkeit für schuldig befunden wurde. Die sowjetischen Generäle, die das Gleiche getan und sich mit den Deutschen verschworen hätten, wurden nicht angeklagt, noch wurden sie wegen irgendwelcher Verbrechen angeklagt. Deswegen sei das Tribunal nur eine „hochkarätige Lynchjustiz-Party“ gewesen. Stone schloß mit den Worten:

„Das ist ein zu scheinheiliger Betrug, um meinen altmodischen Ideen zu entsprechen.“[2][3]

Fußnoten

  1. Biographie bei der Supreme Court Historical Society (englischsprachig)
  2. Alpheus T. Mason, H. F. Stone: Harlan Fiske Stone: Pillar of the Law. New York 1956 (Erinnerungen)
  3. A high-grade lynching party, Renegadetribune