Hartz, Peter

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Peter Hartz (* 9. August 1941 in St. Ingbert) ist ein ehemaliger deutscher Manager. Er war bis Juli 2005 der Personalvorstand und Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG. Peter Hartz ist Mitglied der SPD und der IG Metall.

Er war von 1993 an Personalvorstand und Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG und blieb dies, bis er im Jahre 2005 wegen Korruptionsverdacht und millionenschwerer Zahlungen von Bordellbesuchen aus der Firmenkasse bei VW rausflog.

Werdegang

Ausbildung

Peter Hartz wurde als jüngster dreier Söhne eines Hüttenarbeiters im saarländischen St. Ingbert geboren. Er ist in Niederwürzbach aufgewachsen.

Nach seiner mittleren Reife machte er eine Ausbildung als Industriekaufmann. Nach seinem zweiten Bildungsweg folgte 1965 ein dreijähriges Studium in Saarbrücken.

Von der Universität Trier erhielt Hartz 1994 die Ehrendoktorwürde. 2004 wurde ihm vom Ministerpräsidenten des Saarlands, Peter Müller, der Ehrentitel Professor verliehen.

Karriere

Hartz führte nach seiner Ausbildung mehrere saarländische, aber auch internationale Unternehmen. Parallel initiierte er gemeinnützige Projekte und sicherte so Beschäftigten den Arbeitsplatz. So gilt er auch als Initiator der deutschen Stahlstiftung.

Ab 1993 war Hartz Personalvorstand bei der Volkswagen AG in Wolfsburg. Hier erarbeitete er Projekte wie die Vier-Tage-Woche oder 5000×5000. Das Projekt 5000×5000 bedeutete, dass Volkswagen 5000 neue Arbeitnehmer einstellte, die allerdings nicht nach dem geltenden Haustarifvertrag bezahlt wurden, sondern brutto jeweils 5000 DM pro Monat verdienten.

Nach ihm wurden die als Hartz-Konzept benannten Arbeitsmarkt-Reformen der frühen 2000er Jahre benannt. Nach Peter Hartz wurde das von ihm maßgeblich mitgestaltete Hartz-Konzept zur Reform der deutschen Sozialsysteme benannt.

Zu größerer Bekanntheit kam Hartz Anfang 2002, als er von der Bundesregierung zur Entwicklung von Reformen am Arbeitsmarkt beauftragt wurde. Dies tat er zusammen mit der nach ihm benannten Hartz-Kommission, die das ebenfalls nach ihm benannte Hartz-Konzept erarbeitet hat. Einige seiner Maßnahmen wurden allerdings nicht umgesetzt.

Schlüssel Saarland

Hartz ist Stifter und Kuratoriumsmitglied der SHS-Foundation, einer Stiftung mit dem Ziel, alle Saarländer rund um die Welt zu vernetzen. Sein Bruder Kurt Hartz war von 1980 bis 1999 Abgeordneter im saarländischen Landtag für die SPD.

Korruption

Er gilt als Freund des früheren Škoda-Managers Helmuth Schuster, gegen den im Juli 2005 wegen Untreue und Betrugs im Rahmen der VW-Korruptionsaffäre ermittelt wird. Auch Personalvorstand Peter Hartz geriet in diesem Zusammenhang immer mehr in die Schusslinie.

Am 8. Juli 2005 bot er seinen Rücktritt an, nachdem in der Presse immer wieder von einer Mitwisserschaft Hartz' spekuliert wurde. Am 13. Juli 2005 empfahl das vierköpfige Präsidium des VW-Aufsichtsrates einstimmig, das Rücktrittsangebot von Peter Hartz als Personalvorstand anzunehmen. Hartz wird jedoch keine Abfindung gewährt, er geht mit dem Ausscheiden aus dem Vorstand in Rente.

Dem Präsidium gehörten zu diesem Zeitpunkt der Vorsitzende des Aufsichtsrates Ferdinand Piëch, der Ministerpräsident des Landes Niedersachsen Christian Wulff, der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Metall Jürgen Peters sowie der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates der Volkswagen AG Bernd Osterloh an.

Am 7. Oktober 2005 gab die Staatsanwaltschaft Braunschweig an, ein Ermittlungsverfahren gegen Hartz wegen Verdachts der Untreue einzuleiten. Unstreitig ist, dass Peter Hartz Rechnungen von Prostituierten und Bordellbesuchen im Wert von 4,5 Mio Euro abgezeichnet hat, so dass diese Rechnungen aus der VW-Firmenkasse bezahlt werden konnten.

Verurteilung

Das Landgericht Braunschweig verurteilte Hartz am 25. Januar 2007 wegen Untreue und Begünstigung des VW-Betriebsratschefs zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung. Außerdem muss Hartz eine Geldstrafe von rund 576 000 Euro zahlen.[1] Somit ist Peter Hartz, der maßgeblich an der größten Arbeitsmarktreform der Bundesrepublik Deutschland mitgewirkt hat, vorbestraft.

Am 17. Januar 2007 ließ Peter Hartz in der auf lediglich zwei Verhandlungstage angesetzten Gerichtsverhandlung alle 44 Klagepunkte durch seine Anwälte gestehen. Der Gesamtschaden dieser Schmiergeld-Affäre beträgt 2,6 Millionen Euro. Fast zwei Millionen Euro dieser Summe zahlte Hartz an seinen engen Freund Klaus Volkert, damaliger Chef des Betriebsrats. Trotz einer theoretischen Höchststrafe von 15 Jahren Freiheitsstrafe einigten sich Staatsanwaltschaft und Verteidiger allerdings auf eine Freiheitsstrafe von 2 Jahren, die zur Bewährung ausgesetzt wurde, und eine Geldstrafe von 360 Tagessätzen a 1600 € im Gegenzug für ein volles Geständnis. Auf die Vernehmung einer Reihe von Zeugen konnte, aufgrund des vollumfänglichen Geständnisses, verzichtet werden.

Dieser "kurze" Prozess wurde kritisiert. Nach der Sächsischen Zeitung vom 18. Januar 2007 sei es "instinktlos, 'Urteilsabsprachen' schon bei Prozessbeginn zu treffen." Schon das Wort zeuge von mangelndem Gefühl für die gesellschaftliche Bedeutung dieses Prozesses.

16.000 Euro Betriebsrente

Tagesschau Online vom 23. Februar 2008 zufolge behauptete Klaus Volkert, daß Peter Hartz vom VW-Konzern weiter seine volle Betriebsrente von 16.000 Euro monatlich bekomme, seine eigenen Altersbezüge seien dagegen "um 50 Prozent gekürzt" worden.

Familie

Peter Hartz lebt heute noch im Saarland, ist verheiratet und hat einen Sohn.

Zitate

Zitate aus der Hartz-Rede 2002:

Wir haben einen Masterplan aufgestellt, in dem wir die Profis der Nation definiert haben. Wer hat denn Multiplikatorenwirkung, wer hat denn Machtpromotorenfunktion in einer Demokratie, wer hat denn eigentlich noch die Möglichkeiten etwas beizutragen?" - - "Was können 80.000 Funktionäre in Gewerkschaften tun, um das Problem zu lösen, was können 800 Arbeitsinitiativen tun, was ist möglich, wenn man das abstimmt und die Arbeit teilt? Was können 260.000 Künstlerinnen und Künstler tun, was 1.318.000 Wissenschaftler, was 1.868.000 Lehrer, was können 53.000 Geistliche tun für dieses konkrete Problem?" - - "Wir haben heute morgen dem Bundeskanzler diese kleine CD überreicht, auf der die Vorschläge enthalten sind für minus zwei Millionen Arbeitslose in drei Jahren, wenn wir alle mitmachen. Weil jeder Arbeitsplatz ein Gesicht hat, weil jeder Arbeitsplatz benötigt wird, weil jeder Arbeitsplatz eine Familie hat.[2]

Fußnoten