Saarland

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Flagge des Saarlandes (BRD)

Das Saarland ist eine Region im Südwesten Deutschlands. Innerdeutsch grenzt es an Rheinland-Pfalz, Luxemburg sowie Elsaß-Lothringen. Derzeit ist es Bestandteil der Bundesrepublik Deutschland.

Geschichte

Saargebiet.jpg

Nach dem Ersten Weltkrieg

Völkischer Beobachter
16. Januar 1935:
Deutsch ist die Saar!
Das Saarland kehrt Heim.
Ankunft der Abstimmungsberechtigten in Berlin
Das Musikkorps der Leibstandarte-SS „Adolf Hitler“ unter Hermann Müller-John bei der Rückgliederung der Saar, 1. März 1935
„Die Saar kehrt heim“ – Sondermarke der Reichspost von 1935 zur Rückgliederung

Als politische Einheit wurde das Saarland (damals offiziell: Saarbeckengebiet, im Volksmund: „Saargebiet“ „die Saar“, oder „Saarlandgebiet“) 1920 in Folge des Versailler Diktats gebildet und wegen der Bodenschätze von Frankreich annektiert. Es war etwas kleiner als das spätere Saarland, da die damals festgelegte Nordgrenze südlicher als die heutige lag. Man legte dabei fest, daß der Zustand dieses Gebietes auf 15 Jahre dem Völkerbund unterstellt wurde, jedoch war es einseitig zum Vorteil Frankreichs. In 20 Jahren sollte eine Volksabstimmung klären, zu welchem Staat die Saarbevölkerung künftig gehören möge.

Saarabstimmung

1935 war die Frist um, und die Saarabstimmung stand an. Frankreich betrieb daher einen heftigen Wahlkampf, um die Bevölkerung davon zu überzeugen, daß sie bei Frankreich bleiben möge. Da die Emotionen diesbezüglich überzukochen drohten, war man im Reich besorgt, daß es zu Ausschreitungen kommen könnte. Adolf Hitler schlug daher vor, auf die Volksabstimmung zu verzichten und die Zugehörigkeit stattdessen auf andere Weise zu regeln: Durch eine „freundschaftliche Vereinbarung zwischen beiden Regierungen“ sollte das Saarland wieder Teil des Deutschen Reiches werden, Frankreich dort aber nach wie vor Industrie betreiben dürfen. Frankreich lehnte den Vorschlag des Reichskanzlers jedoch siegessicher ab.[1]

Rückgliederung der Saar

Bei der Wahl am 13. Januar 1935 stimmten dann 90,8 Prozent der Saarländer für die Heimkehr zum Reich, 8,8 Prozent wollten den aktuellen Status des Saarlandes beibehalten und lediglich geringe 0,4 Prozent waren bereit, künftig zu Frankreich zu gehören.[1][2][3] Da die Abstimmung außerhalb des deutschen Reichsgebietes stattfand, ist ausgeschlossen, daß es von deutscher Seite zu Manipulationen kam. [1] Mit dem 18. Februar 1935 wurde das Saargebiet in das deutsche Zollgebiet aufgenommen und die Reichsmark als Währung neben dem französischen Franc eingeführt. Dem Volkswillen entsprechend verfügte der Völkerbundsrat die Rückgliederung mit Wirkung zum 1. März 1935.

Die Nationalsozialisten planten später, das Saarland mit der Pfalz und dem deutschen Teil Lothringens zu einem Reichsgau Westmark zusammenzulegen, wozu es jedoch aufgrund des Kriegsverlaufes nicht mehr kam. Die Putsch-Regierung um Stauffenberg hätten im Falle einer Machtübernahme ebenso diese Gebiete zur Westmark zusammen legen wollen, wie die Reichsreformpläne zeigen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Saarland am 20. März 1945 von US-amerikanischen Truppen besetzt und am 10. Juli 1945 unter französisches „Protektorat“ gestellt. Am 30. August etablierte sich die Délégation Supérieure de la Saare unter der Leitung von Oberst Gilbert Grandval, die in den nächsten Jahren die Geschicke des Landes lenken sollte. Im Jahr darauf, am 22. September 1946 folgte die endgültige Abtrennung des Saarlandes von den übrigen deutschen Besatzungszonen.

Da die schlechte Behandlung der Saarländer nach dem Ersten Weltkrieg für die Franzosen letztlich fatale Auswirkungen gehabt hatte, versuchten sie nun mit einer moderateren Politik die Zuneigung der Saarländer zu gewinnen. So war die Ernährungslage im Saarland deutlich besser als in den übrigen deutschen Gebieten, außerdem waren schon seit Anfang 1946 politische Parteien wieder zugelassen. In den ersten Gemeindewahlen konnte sich die profranzösische Christliche Volkspartei (CVP) unter Johannes Hoffmann durchsetzen, die auch die Wahlen zur gesetzgebenden Versammlung im Oktober 1947 klar für sich entschied. Johannes Hoffmann wurde an der Spitze einer großen Koalition aus CVP und SPS, die über die komfortable Mehrheit von 45 der 50 Sitze verfügte, zum ersten Ministerpräsidenten des Saarlandes gewählt. Die neue Regierung arbeitete daraufhin eine Verfassung aus, die am 15. Dezember 1947 verabschiedet wurde. In ihr wurde eine dauerhafte Abtrennung des Saarlandes von Deutschland festgelegt.

Innenpolitisch war die unmittelbare Nachkriegszeit im Saarland geprägt von einer linksliberalen kulturellen Wende. Das Schulsystem wurde nach französischem Vorbild umgestaltet, „avantgardistische“ Kunstprojekte erfuhren staatliche Förderung. Allerdings stieß die neue Kulturpolitik in weiten Teilen der Bevölkerung auf Ablehnung und Widerwillen, vor allem das neue Schulsystem fand kaum Akzeptanz unter den Saarländern. Zudem vergiftete das selbstherrliche und bisweilen paranoide Verhalten der Regierung Hoffmann gegenüber Oppositionellen und ehemaligen Funktionsträgern aus der Zeit des Dritten Reiches das politische Klima. "Prodeutsche" Parteien wie die DPS wurden einfach verboten, saarländische Ableger bundesdeutscher Parteien wie der CDU oder der SPD gar nicht erst zugelassen, während die Regierung eine rigorose Zensur übte und tausende politische Gegner ausgewiesen wurden.

Das sollte sich bitter rächen, denn als im Jahr 1955 wie in den Pariser Verträgen vorgesehen eine Volksabstimmung zur Annahme des Saar-Statuts, das eine Europäisierung der Saar vorsah, anstand, entwickelte sich ein aufgeheizter, teilweise gewalttätiger Wahlkampf, der bald von den deutschgesinnten Kräften unter dem DPS-Vorsitzenden Heinrich Schneider dominiert wurde. Am Ende lehnten 67,7% das Statut ab, was Frankreich dazu veranlaßte, Verhandlungen mit der BRD zum zukünftigen Verbleib des Saarlandes einzuleiten. Am 27. Oktober 1956 wurden die Luxemburger Verträge unterzeichnet, in denen Frankreich, das mit „wirtschaftlichen Kompensationen“ entschädigt wurde, dem Beitritt des Saarlandes zur BRD zustimmte. Dieser wurde am 1. Januar 1957 vollzogen. Die wirtschaftliche Eingliederung erfolgte erst am 5. Juli 1959.

In der BRD

2014 wurde durch die BRD-Regierung, unter anderem von Annegret Kramp-Karrenbauer, im Saarland beschlossen dieses solle künftig zweisprachig, mit der Zweitsprache Französisch, werden.[4] Damit erreicht die Entdeutschung einen weiteren Höhepunkt. Im Volk wurde jedoch diese Ansinnen als hanebüchen abgelehnt.

Siehe auch

Literatur

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 Gerd Schultze-Rhonhof: Der Krieg der viele Väter hatte. Der lange Anlauf zum Zweiten Weltkrieg, 6. Auflage, Augsburg 2007, S. 97
  2. Zeitungszeugen, Ausgabe 13, S. 2
  3. Lexikon der deutschen Geschichte, Renningen 2005, S. 249 - Das hier nur genannte Ergebnis für Deutschland wird auf 91 Prozent aufgerundet.
  4. Saarland soll zweisprachig werdenJunge Freiheit