Heendorf, Michael
Michael Heendorf ( 5. Oktober 1964 in Magdeburg; Januar 2017 ebenda) war ein deutscher Polizist, Kommunalpolitiker in Sachsen-Anhalt sowie Mitbegründer der Alternative für Deutschland. Er galt als erster Förderer von Frauke Petry.
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Leben und Wirken
Heendorf wuchs in der DDR auf wurde mit 21 Jahren Mitglied der Volkspolizei. Nachdem ein Familienmitglied bei einem Fluchtversuch gefaßt worden war, verweigerte Heendorf eine Distanzierung von der Tat, wofür er vom Polizeidienst suspendiert wurde. Er arbeitete als Tellerwäscher und nach der deutschen Teilvereinigung zunächst als Handelsvertreter in der West-BRD, bis er 2005 erneut in den Polizeidienst eintrat.[1] Nach einer Krankheit wurde er dienstuntauglich und Frührentner.[2]
Politik
Heendorf war Mitglied der PDS, wirkte als Stadtrat und trat dann in die CDU ein. Nachdem er die desaströse Eurorettungspolitik von Angela Merkel kritisiert hatte, wurde er von Parteikollegen stark unter Druck gesetzt und verließ die Partei wieder. Auf der Suche nach einer politischen Heimat gründete er die Wahlalternative 2013, aus der später die AfD hervorging. Zu den Gründen sagte er später:
- „Verglichen mit der Zeit in der DDR ist Opposition heute sehr entspannt, deshalb ist es heute umso wichtiger, nein zu sagen, wenn man etwas als falsch erkannt hat.“[2]
Auf dem Gründungsparteitag der AfD wurde Heendorf mit großer Mehrheit zum ersten Vorsitzenden des Landesverbandes Sachsen-Anhalt gewählt. Er wirkte ausschließlich ehrenamtlich und kämpfte für einen Euroaustritt. Nachdem Bernd Lucke ihm in die Parteiarbeit seines Landesverbandes hatte hineinreden wollen und er sich zudem geweigert hatte, Geld aus der staatlichen Kostenerstattung für den Bundestagswahlkampf zur Tilgung eines Kredits zur Verfügung zu stellen, wurde er Opfer einer Parteiintrige. Als ein Parteikonkurrent ihn als Landesvorsitzenden ablösen wollte und hinter seinem Rücken versucht hatte, die nötige Mehrheit zu organisieren, verließ er Ende 2013 die AfD und arbeitete für einen Sicherheitsdienst.
Familie
Heendorf war verheiratet und Vater zweier Söhne. Er verstarb im Januar 2017 und wurde am 27. Januar auf dem Magdeburger Westfriedhof beigesetzt.[1]