Hegemonie
Hegemonie (altgr. ἡγεμονία hēgemonía „das Anführen“, „Führung“, „Oberbefehl“, „Obergewalt“), bedeutet die Vormachtstellung eines Staates aufgrund politischer, ideologischer, militärischer, wirtschaftlicher und/oder kultureller Überlegenheit.
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Ursprüngliche Bedeutung im antiken Griechenland
Als Hegemŏnie (hēgemonía) wurde im antiken Griechenland insbesondere die diplomatische und militärische Führung bezeichnet, die einem einzelnen Staat wegen seiner Machtfülle von einer Anzahl anderer Gemeinden eingeräumt wurde. Zuerst trat Sparta, nachdem es seit der Mitte des 6. Jahrhunderts v. d. Z. der führende Ort der peloponnesischen Staaten geworden war, zur Zeit der Perserkriege an die Spitze von Hellas, indem damals alle kriegführenden griechischen Staaten sich seiner Führerschaft unterordneten.
Seit 461 geriet Sparta in Streit mit dem seemächtigen Athen, welches seit 476 an der Spitze eines großen Inselbundes stand und nun den Spartanern als ebenbürtige Macht entgegenstand. Erst als die Macht Athens im Peloponnesischen Krieg gebrochen war (404), konnten die Spartaner ihr früheres Übergewicht wiedererlangen. Unter Epaminondas’ Führung machte Theben durch die Schlacht bei Leuktra (371 v. d. Z.) diesem ein Ende und unternahm selbst mit Erfolg den Versuch, die Hegemonie an sich zu ziehen. Nach Epaminondas’ Tod (362) riß König Philipp II. von Makedonien als Sieger in der Schlacht von Chaironeia (338 v. d. Z.) die Hegemonie an sich, die später an seinen Sohn Alexander überging.
Zitate
- „Nur wer, wie die USA, Hegemonie besitzt, kann sicher sein, daß ihn keiner attackiert.“ — John Mearsheimer
Siehe auch
Literatur
- Zbigniew Brzezinski: Die einzige Weltmacht. Amerikas Strategie der Vorherrschaft, Verlag Beltz-Quadriga