Heilige

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Eine katholische Heilige: Anjezë Gonxha Bojaxhiu, von Verehrern Mutter Teresa genannt

Heilige, lat. Sancti, ist 1. im Neuen Testament die Bezeichnung für die christliche Gemeinde oder für christliche Missionare; 2. sind es nach katholischer Lehre Tote, von denen der Papst feierlich verkündet („Kanonisation“), daß sie in Verbreitung des Christentums de facto den Tod gesucht und gefunden haben („Märtyrer“) oder sonst eine aktuell kirchlich geschätzte Tugend in ihrem Leben geübt haben und deshalb von den Gläubigen verehrt und um ihre Fürbitte bei Gott angerufen werden dürfen (Heiligenverehrung). Heilige erfreuen sich im katholischen Verständnis der Anschauung Gottes.

Erläuterung

Das Wort heilig, das noch in der Merowingerzeit auch auf Lebende angewendet wurde, gelangte erst allmählich, vor allem seit Entwicklung der Heiligsprechung, zu der angegebenen Bedeutung.

Anfänglich wurden nur „Märtyrer“ als Heilige verehrt, seit dem fünften Jahrhundert auch sogenannte Bekenner („confessores“). Die Heiligenverehrung trug zuerst nur örtlichen Charakter, insofern jede Kirche nur jene Heiligen verehrte, die aus ihr hervorgegangen waren oder mit ihr in Beziehung standen. Erst später erfolgte ein Austausch, gefördert durch die Reliquienübertragungen, die allgemeine Annahme der römischen Meßbücher mit den Festen der römischen Lokalheiligen, die Einführung orientalischer Heiliger (Georg, Katharina, Barbara usw.) infolge der Pilgerfahrten und der Kreuzzüge nach dem „Heiligen Land“.

Eine Pflicht, die Heiligen zu verehren, besteht nicht, nur die Leugnung der Zulässigkeit der Heiligenverehrung verfiel der kirchlichen Verurteilung. Eine Schranke für die Ausdehnung des Heiligenkultes war das Recht der Heiligsprechung, das die Päpste seit Alexander III. († 1181) für sich allein in Anspruch nahmen, und strenge Verordnungen, die gegen den Kult nicht kanonisierter Heiliger erlassen wurden. Gegen die Verehrung der Heiligen traten mit Schärfe sämtliche Reformatoren auf.

In den Ostkirchen werden als Heilige vor allem Märtyrer, gewisse „Kirchenväter“ und Asketen verehrt. In der anglikanischen Kirche wurde die Verehrung der Heiligen unter dem Einfluß der Oxfordbewegung belebt.

Die christliche Verehrung der Heiligen ist in religionshistorischer Parallele verschiedentlich als eine der Sklavenmoral des Christentums entsprechende Verkehrung des Heroenkults der antiken griechischen Religion angesehen worden.

Siehe auch

Literatur

  • Kenneth L. Woodward: Die Helfer Gottes. Wie die katholische Kirche ihre Heiligen macht. Bertelsmann Verlag, München 1991, ISBN 3-570-06270-8

Verweise