Heine, Veitel Ephraim

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Veitel Heine Ephraim (Heine=Chaim, * 1703 in Berlin; † 1775 ebenda) war ein Berliner Hofjude unter Friedrich dem Großen, bekannt geblieben durch seine Münzfälschungen und einen Berliner Wohnpalast.

Geschäft

Ephraim war Teilhaber der Bankfirma Itzig, (Veitel Heine) Ephraim & Sohn, die Friedrich dem Großen für seine Feldzüge Geld lieh. Er besass mehrere Gold- und Silber-Manufakturen und belieferte wie schon sein Vater den Hof mit Juwelen und Schmuck.

Mit Beginn des Siebenjährigen Krieges 1756 erhielt Daniel Itzig von Friedrich d.G. die Münzpacht in Preussen zu der er zwei Jahre später Ephraim als Geschäftspartner hinzuzog. Dieser war nach der Besetzung Sachsen's durch Preussen Pächter des Leipziger und Dresdener Münzregals geworden. Ephraim stellte kursächsische Goldmünzen mit minderwertigem Kern unter Verwendung erbeuteter und nachgemachter Stempel her (Ephraimiten). Die Fälschungen veranlassten Bürger, die auf dem wertlosen Geld sitzen blieben, zu reimen: „Von außen schön, von innen schlimm. Von außen Friedrich, von innen Ephraim.“ Sohn Benjamin Veitel Ephraim tat 1772 dann in Polen nach der Teilung das gleiche wie der Vater. Der Jude Moses Mendelssohn, den die Berliner Akademie der Wissenschaften 1771 hinauswarf, kritisierte die Ephraim-Fälschungen - allerdings aus Angst vor antijüdischer Volksstimmung, nicht wegen moralischer Bedenken. Der Legende nach verbot die Krone selbst später eine gerichtliche Untersuchung.

Lessing

Der Fragmentist Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781) lebte 1760 zwei Jahre als Sekretär des Münzdirektors Friedrich Bogislaw von Tauentzien in Breslau. Er wirkte hier als Kontakt Veitel Heine Ephraim's, der mit ihm über seinen Neffen Ephraim Moses Kuh sowie Moses Mendelson diskrete Geschäftsnachrichten austauschte. Lessing war wahrscheinlich von Anfang an über die Münzfälschungen informiert. Er wurde bald zum auswärtigen Mitglied der preußischen Akademie der Wissenschaften ernannt, „ohne dass ein Antragsteller bekannt wurde“. [1] (Es war wohl Mendelsohn selbst, der sich hier „bedankte“ und der dann 1771 selbst aus der Akademie ausgeschlossen wurde.)

Ephraim-Palais

Itzig und Ephraim verdienten am Krieg neben der Münze auch als Heereslieferanten und Eintreiber von Kriegskontributionen riesige Vermögen. Sie bauten sich Wohnpaläste auf dem Mühlendamm in Berlin. Der Profit war so offensichtlich, das die Krone 1768 das Schutzgeld der Juden in Preußen erhöhte. Der Rokoko-Palast des Ephraim basiert auf einem Gebäude Kurfürst Friedrich III. aus dem Jahr 1700. Ephraim kaufte es und liess es 1762-66 umbauen. 1935 wurde es wegen Verbreiterung des Mühlendamms abgerissen, 1985 allerdings wieder neu errichtet (derzeit ein Museum, Poststr. 16).

„Veitel Heine Ephraimsche Lehranstalt“

Nachdem Geschäftspartner Itzig 1778 eine jüdische Schule in Berlin erlaubt wurde, wollte Ephraim nicht nachstehen und eröffnete 1783 seine eigene, noch prächtigere Anstalt. Sie existierte 150 Jahre lang mit komplett jüdischem Lehrkörper und wurde von den Nationalsozialisten geschlossen. Weiter betrieb er eine Schule für jene Waisenkinder die in seinen Fabriken Kinderarbeit verrichteten.

Sohn Ephraim Veitel Ephraim (1729-1803) hinterliess eine Stiftung für jüdische Anliegen, bestehend aus 33.000 Talern Kurant, die auch die Lehranstalt mitfinanzierte. Ein jüdischem Vorstand übernahm 2000 wieder die Geschäfte, nachdem der 1936 eingesetzte arische Verwalter verstorben war. Man finanziert damit Rabbinerlehrstühle in Potsdam und andernorts.

Fußnoten

  1. Willi Jasper:Lessing. Aufklärer und Judenfreund, 2001