Fouqué, Heinrich August de la Motte

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Generalmajor de la Motte Fouqué, 1745

Ernst Heinrich August de la Motte Fouqué, seit 1751 Freiherr von La Motte Fouqué (Lebensrune.png 4. Februar 1698 in Den Haag; Todesrune.png 3. Mai 1774 in Brandenburg an der Havel), war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, zuletzt General der Infanterie.

Leben

Gemälde von Menzel
„Acht Jahre alt, wurde er Page am Dessauer Hofe. Anläßlich des pommerschen Feldzugs 1715, trat er freiwillig in das Riesenregiment des ‚alten Dessauers‘, und rückte in demselben 1729 auf zum Compagniechef. Ein echt gottesfürchtiger und leidenschaftlich dienstbeflissener Soldat, fand F. besondere Gnade vor den Augen König Friedr. Wilhelms I.; und, als militärischer Gesellschafter demgemäß zum Kronprinzen berufen, erwarb er sich auch des Thronerben Hochschätzung; denn dieser würdigte F. als Vorbild eines ritterlichen und autodidactisch wissenschaftlich fortschreitenden Officiers. Der in Rheinsberg von Friedrich gestiftete Bayardritterbund, zu dessen Großmeister F. vom Ordensstifter gewählt wurde, einte beide zu unwandelbarer gegenseitiger Zuneigung. – Ueber die militärisch-wissenschaftliche Tendenz jenes kronprinzlichen Geheimordens und über F. als Bayardsmann geben Aufschluß das Milit. Wochenblatt 1874 Nr. 8 und das Januarheft 1875 der ‚Neuen Militärischen Blätter‘. Von Fouqué’s kriegerischer Befähigung und Geschicklichkeit spricht Friedrich d. Gr. in den Oeuvres T. III, 145. Cogniazzo (Geständnisse eines österr. Veteranen) rühmt seine ‚unbeschreibliche Bravour‘. Das schönste aber an Zeugnissen für Fouqué’s Werth findet man in der Privatcorrespondenz des großen Königs mit dem in seiner Domherrnpfründe langsam absterbenden ‚Veteranen‘ (Band 20 der Oeuvres). Seit 1751 Generallieutenant und Ritter des Schwarzen Adlerordens, am 1. März 1759 zum General der Infanterie ernannt, trat F. bald nach dem Hubertusburger Frieden in den wohlverdienten durch des Königs Fürsorge behaglichen, durch des Königs cameradschaftliche Freundschaft äußerst ehrenvoll sich gestaltenden Ruhestand. – Eine biographische Schilderung dieser für die preußische Heeresgeschichte sowohl, wie für die Darlegung der Herzensgüte Friedrichs d. Gr. wichtigen, lehrreichen Persönlichkeit ist niedergelegt im Milit.-Wochenblatt 1868 d. 27. Mai u. ff. – Die von Fouqué’s Secretär Büttner [202] (1788) und von v. Fouqué, einem Enkel des Generals (1824, ebenfalls in Berlin) herausgegebenen Biographien enthalten incorrecte Ortsnamen.“[1]

De la Motte Fouqué, Sohn des Charles de la Motte Fouqué (1625–1701) und der Suzanne, geb. de Robillard (1670–1740), war ein tapferer Offizier Friedrichs des Großen und stammte aus einer alten Adelsgeschlecht hugenottischer Herkunft. Durch Leopold I. gelangte er ins preußische Heer. Durch Mut und Umsicht zeichnete er sich in den Kriegen des großen Preußenkönigs aus, 1757 wurde er Gouverneur der Zitadelle Wesel unter Generalfeldmarschall Friedrich Wilhelm von Dossow. Doch wurde er im Siebenjährigen Krieg 1760 bei Landeshut in Schlesien von einen weit überlegenden österreichischen Korps besiegt und viel schwer verwundet in der Gefangenschaft des Feindes. Als Krüppel mußte er seitdem im Rollstuhl gefahren werden. Er starb 1774 in Brandenburg.

„Als Page bei Fürst Leopold von Anhalt-Dessau nahm M. 1715 an der Belagerung Stralsunds teil. In dessen Regiment rückte er zum Kompaniechef auf und gewann die Aufmerksamkeit Kg. Friedrich Wilhelms I., der ihn zum militärischen Gesellschafter des Kronprinzen Friedrich berief. In dem Bayard-Orden, den dieser in Rheinsberg stiftete, fungierte M. als Großmeister. Im 1. Schles. Krieg zeichnete er sich als Truppenführer aus und wurde 1743 zum Kommandanten der Festung Glatz ernannt. 1745 erhielt er rückwirkend das Patent als Generalmajor. Im September 1756 übernahm er das Kommando über das in Schlesien kantonierende Korps unter dem Oberbefehl des Generalfeldmarschalls von Schwerin und führte nach dessen Tod in der Schlacht bei Prag (1757) die dort stehenden preuß. Truppen. 1760 mußte er eine Stellung bei Landeshut beziehen, um das Festungsviereck Glatz-Neiße-Breslau-Schweidnitz gegen die Österreicher zu verteidigen. Angesichts der feindlichen Übermacht gab M. den Befehl zum Rückzug über den Bober, wo er eine Niederlage erlitt und gefangengenommen wurde. Vergeblich versuchte Friedrich II., die Auslösung seines Freundes zu erreichen, dessen Tat er mit der des Leonidas bei den Thermopylen verglich. Erst kurz nach dem Hubertusburger Frieden erhielt M. die Freiheit wieder und wurde vom König, der ihn bereits 1759 zum General der Infanterie ernannt hatte, durch Einladungen zur Tafelrunde in Sanssouci geehrt.“[2]

Familie

Ernst Heinrich August de la Motte Fouqué heiratete in Halle seine Verlobte Susanne Henriette Friederike Mason (1705–53). Aus der Ehe sind fünf Söhne (drei starben früh) und drei Töchter (zwei starben früh) entsprossen. Sohn Heinrich (1727–96) auf Sakrow (Havelland) wurde Leutnant der Preußischen Armee und Domherr zu Brandenburg und Halberstadt, Sohn Heinrich August Friedrich Louis (1731–92) war Kapitän im Füsilier-Regiment Nr. 33.

Generals-Beförderungen

Auszeichnungen (Auszg)

Literatur

  • Die Großen der Weltgeschichte, Eckstein-Halpaus G.m.b.H., Dresden o.J. (1930)

Fußnoten