Dreckmann, Heinrich
Heinrich Dreckmann ( 11. Oktober 1885; 6. oder 7. September 1930 in Hamburg) war ein deutscher Widerstandskämpfer gegen die Weimarer Republik und ein Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung.
Inhaltsverzeichnis
Wirken
Am 7. September 1930, einen Tag nach einer Rede Adolf Hitlers zur anstehenden Reichstagswahl in Hamburg veranstaltete die Hamburger SA einen Propagandamarsch. Heinrich Dreckmann war hierbei Truppführer. Der Senat hatte allerdings einen geschlossenen Umzug der SA verboten.
In der Nähe des Sternschanzenbahnhofs sammelten sich bolschewistische Gegner, und fünftausend Rote stellten sich fünfhundert SA-Männern entgegen. Nach kurzer Zeit hatten die Braunhemden die zehnfache Übermacht in die Flucht geschlagen. Dreckmann wurde während des Kampfes getötet.
Der SA-Sturmführer Conn berichtete darüber:
- „Ecke Susannenstraße und Schanzenstraße, fiel der stellvertretende Truppenführer Heinrich Dreckmann vom Sturm 50 unter den Messerstichen von Rotfront.“
Nachruhm
Die Susannenstraße im Hamburger Stadtteil Sankt Pauli wurde später in Erinnerung an den Mord in Heinrich-Dreckmann-Straße umbenannt.
Nach Heinrich Dreckmann wurde ein Alsterschiff benannt, das nach der Niederlage des Reiches im Zweiten Weltkrieg und der damit verbundenen Fremdherrschaft in „Alster“ umbenannt werden mußte.
Bildergalerie
Das Hamburger Tageblatt über die Ermordung von
Paul Kessler, Heinrich Dreckmann, Heinrich Heißinger, Heinz Brands und Harry Hahn
Literatur
- André-Klaus Busch: Blutzeugen – Beiträge zur Praxis des politischen Kampfes in der Weimarer Republik, Deutsche Stimme, ISBN 978-3935102209
- Hermann Liese: Ich kämpfe, Franz Eher Verlag 1943
- Hans Weberstedt / Kurt Langner: Gedenkhalle für die Gefallenen des Dritten Reiches, Franz Eher Verlag 1938