Kessler, Paul
Paul Kessler ( 24. März oder 19. April 1930) ist einer der vielen tausend Opfer des Terrors gegen die Nationalsozialisten während der Zeit der sogenannten Weimarer Republik, die auf der offiziellen Liste der Blutzeugen der Bewegung keine Erwähnung finden oder die mittlerweile gänzlich vergessen sind.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Die SA-Angehörigen wurden von Kommunisten, Reichsbannerangehörigen, Separatisten und auch durch die damalige Weimarer System-Polizei verfolgt, mißhandelt, verletzt und viele von ihnen wurden bei ihrem Kampf um die deutsche Einheit und den Zusammenhalt des Reiches ermordet. Der Terror endete erst mit der Wahl der NSDAP und der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler im Jahre 1933. Durch die zeitweise Internierung der Gegner in Konzentrationslagern konnten die bis dahin bürgerkriegsähnlichen Zustände in Deutschlands Städten endgültig beendet werden.
Der von seinen Kameraden als still und unscheinbar beschriebene Paul Kessler stammte aus Berlin und gehörte dort der Einheit an, die Horst Wessel geführt hatte.
In Hamburg war er für die Partei als Propagandaobmann der NSDAP-Sektion im Stadtteil Borgfelde tätig und trug die Kragenspiegel des SA-Sturmes 6/76. Am 11. Januar gehörte Kessler einer Klebegruppe an, die von Kommunisten überfallen wurde. Mit einem Mülleimer brachten ihm die Angreifer schwerste Schädelverletzungen bei. Die anderen SA-Männer trugen Kessler zunächst in das Sturmlokal Quandt, um ihn dort zu versorgen. Wenig später veranlaßte der eintreffende Arzt die sofortige Überführung in ein Krankenhaus. Der junge Hamburger SA-Mann starb drei Monate später an den Folgen der Kopfverletzungen.
Nachwirken
Die Stadt Hamburg benannte ihm zu Ehren im März 1934 die Hasencleverstraße und die Geibstraße in Paul-Kessler-Straße um.
Zum Gedenken an Paul Keßler haben nationale Sozialisten am 19./20. April 2011 eine hölzerne Gedenktafel an einer Häuserwand in der Hasencleverstraße zwischen Kroogblöcke und Hermannstal angebracht.[1]
Das Hamburger Tageblatt über die Ermordung von
Paul Kessler, Heinrich Dreckmann, Heinrich Heißinger, Heinz Brands und Harry Hahn
Literatur
- Andree-Klaus Busch: Blutzeugen - Beiträge zur Praxis des politischen Kampfes in der Weimarer Republik, Deutsche Stimme, ISBN 978-3935102209