Hellebarde

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Zwei Hellebarden unterschiedlicher Form

Die Hellebarde (älter: Helle[n]barte, aus mhd. Helmbarte[1]) war eine vielgebrauchte Waffe des Fußvolks im späten Mittelalter. Ursprünglich im 14. Jahrhundert ein langgestieltes Beil, also noch eine reine Hiebwaffe, trat sie im 15. und 16. Jahrhundert gleichzeitig als Hieb- und Stoßwaffe auf. Der mit Hellebarde ausgerüstete Krieger wurde früher Hellebartierer oder Hellpartirer genannt[2].

Übung mit der Hellebarde, Illustration von William Hogarth aus dem Jahre 1726

Der etwas über 2 Meter lange hölzerne Schaft war zum Schutz gegen das Durchhauen mit vielen Nägeln beschlagenen und oben mit einer langen Stoßklinge versehen, an deren unterem Ende sich auf einer Seite ein dünnes, häufig halbmondförmiges scharfes Beil (Barte) befand, das nach der Rückseite in eine wagerechte, zuweilen auch nach abwärts gekrümmte Spitze endete; letztere diente dazu, den feindlichen Reiter vom Pferd zu reißen. In Deutschland wird die Hellebarde bereits 1313 genannt; in den Hussitenkriegen bildete sie die Hauptwaffe des Fußvolkes, wurde aber mit dem 16. Jahrhundert als Kriegswaffe allmählich durch den langen Spieß bzw. die Pike, später durch das Bajonettgewehr verdrängt, erhielt sich aber noch längere Zeit[3] – teils bis heute[4] – als Paradewaffe, der die Waffenschmiede zumeist eine künstlerische Ausstattung verliehen.

Siehe auch

Fußnoten

  1. Entweder Barte, d.h. Beil, zum Einschlagen der Helme des Feindes, oder – Helm in der Bedeutung als Stiel genommen – gestieltes Beil
  2. Vgl.: Hellebartierer, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (Band. 10, Sp. 969 bis 972)
  3. Die Unteroffiziere und Offiziere zogen die Hellebarde ihrer Leichtigkeit wegen noch länger der Pike vor.
  4. Die sogenannte Päpstliche Schweizergarde im Vatikan führt bis heute Hellebarden.