Eschwege, Helmut

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Helmut Eschwege (* 10. Juli 1913 in Hannover; † 19. Oktober 1992 in Dresden) war ein jüdischer Dokumentarist und Verfasser von Judaika.

Werdegang

Helmut Eschwege, gelernter Kaufmann, zog nach dem Wahlsieg der NSDAP in Deutschland nach Palästina. Dort arbeitete er zunächst als Transport- und Plantagenarbeiter und schloß sich der regionalen Kommunistischen Partei an. 1942 meldete er sich freiwillig zur britischen Armee, die ihn als Zivilbeschäftigten einsetzte. 1946 kam er in die Sowjetzone Deutschlands. Dort erhielt er eine Anstellung an der TU Dresden. In seiner Freizeit verfaßte er Schriften zu jüdischen Themen.

Vom MfS wurde Eschwege als inoffizieller Mitarbeiter („IM Ferdinand“) geführt. Er wollte bis zum Ende der DDR nicht daran glauben, daß die SED ihre Ansichten zum Antizionismus/Antisemitismus und ihre Haltung zu Israel nicht ändern könnte. Er erkannte wohl auch deshalb kein Problem darin, sich als informeller Mitarbeiter anheuern zu lassen. Der erste Kontakt kam jedoch durch schlichte Erpressung zustande: Eschwege wollte seine nicht nach Deutschland zurückgekehrten Schwestern und seine Mutter in Israel besuchen. Die SED wollte ihn ursprünglich nicht reisen lassen, das MfS stimmte zu, band seine Zustimmung jedoch an die Bereitschaft des Historikers Berichte zu schreiben. Seine Berichte verfasste Eschwege dann nicht selten mit einer gehörigen Portion Hintersinn: ihn bewegte, wie die Historikerin Hartewig schrieb, „der Ehrgeiz mit seinen Reiseberichten maßgeblich auf das Israel-Bild der Staatssicherheit und der SED Einfluss zu nehmen.“ Freilich gehörte Eschwege in den 1980er Jahren zu den wichtigsten Informanten des MfS in den jüdischen Gemeinden und über ihren langjährigen Verbandsvorsitzenden Helmut Aris. Den Aufruf der – sich in der DDR-Wende neu gründenden – Sozialdemokratischen Partei (SDP), zu deren Mitbegründern Eschwege in Dresden selbst gehörte, überreichte er noch seinem MfS-Offizier.

BRD-Referenzen

Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit der Bundesrepublik verlieh ihm 1984 die Buber-Rosenzweig-Medaille.