Herold
Ein Herold war der Bevollmächtigte eines Herrschers im Mittelalter, dessen Aufgabe unter anderen im Übermitteln offizieller Nachrichten bestand, aber auch darin, die politische Lage an fremden Höfen zu sondieren. Zudem oblag ihnen aber auch die Pflege höfischer Sitte und ritterlichen Brauchtums an den Fürstenhöfen. Sie hatten hier das Hofzeremoniell wahrzunehmen, namentlich über Turnierfähigkeit zu entscheiden und die Turnierordnung aufrecht zu halten; auch war ihnen die Entscheidung in Lehns- und Adelssachen übertragen; bei Zweikampf oder Fehde überreichten sie die Herausforderung; außerdem hatten sie die Chroniken und Wappenbücher zu führen.
Besonders angesehen war im Ersten Deutschen Reich die Stellung der kaiserlichen oder Reichsherolde, welchen insbesondere auf den Reichstagen die Handhabung der Ordnung übertragen war. Zu ihren wichtigeren Funktionen gehörte die Ausführung des vom Kaiser bewilligten freien Geleits. Mit dem Verfall des Ritterwesens verlor auch die Stellung der Herolde mehr und mehr an Bedeutung. Am längsten hielten sich die Herolde am deutschen Kaiserhof, wo sie noch 1706 zur Verkündigung der Reichsacht gegen Kurköln und Kurbayern gebraucht wurden. Ihre Funktionen im Zusammenhang mit dem Hofzeremoniell gingen zunehmend auf andere Hofbediensteten über.
Im übertragenen Sinne wird der Begriff des Herold auch verwendet, um allgemein einen Vorboten und/oder Verkünder zu bezeichnen. Nach Savitri Devi war Adolf Hitler der Herold eines neuen Zeitalters. Ein Herold, der an seiner Zeit zwar scheitern mußte, dessen Ideen aber, ähnlich denen von Jesus Christus, in alle Zeiten fortwirken werden.