Hilgendorf, Robert
Robert Hilgendorf (
31. Juli 1852 in Schievelhorst bei Groß Stepenitz am Stettiner Haff; 
4. Februar 1937 in Hamburg) war ein deutscher Kapitän, der auf Segelschiffen 70mal das Kap Horn umrundete.
Leben
Im Alter von siebzehn Jahren war er bereits als ausgebildeter Matrose auf Segelschiffen in der Nord- und Ostsee unterwegs. Nach einigen Jahren bei der Kaiserlichen Marine erhielt er 1879 sein Kapitänspatent an der Navigationsschule in Altona und begann dann als 27jähriger bei der Reederei Laeisz in Hamburg. Zwei Jahre später übernahm er mit der Bark „Parnass“ sein erstes Segelschiff als Kapitän. Im Laufe von zwanzig Jahren führte er insgesamt neun Laeisz-Segler, darunter so legendäre Schiffe wie die „Placilla“, die „Pitlochry“ und zuletzt die Fünfmastbark „Potosi“, bis zur Indienststellung der „Preußen“ das seinerzeit größte Segelschiff der Welt. Als Nachfolger Hilgendorfs übernahmen die Kapitäne Schlüter, Nissen, Frömcke und Miethe die „Potosi“. Während der 28. Reise unter Kapitän Robert Miethe lief das Schiff in Valparaiso am 23. September 1914 ein, wo es infolge des inzwischen ausgebrochenen 1. Weltkrieges interniert wurde. Durch seine Salpeterfahrten an die Westküste Südamerikas brachte es Robert Hilgendorf ebenso zu Weltruhm wie durch eine Vielzahl der schnellsten Kap-Hoorn-Umrundungen in der Geschichte der Segelschiffahrt. Im November 1901 beendete er im Alter von 49 Jahren seine Kapitäns-Laufbahn obwohl ihm angeboten wurde, das Fünfmast-Vollschiff „Preußen“, das nun größte Laeisz-Schiff, als Kapitän übernehmen zu können.
Literatur
- Heino Brockhage: „Kapitän Robert Hilgendorf. Sein Leben und Wirken auf frachtfahrenden Segelschiffen“, Oceanum-Verlag (Beschreibung und Bestellmöglichkeit)
