Hochzeitsnacht (1941)

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Hochzeitsnacht
Hochzeitsnacht.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Hochzeitsnacht
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1941
Stab
Regie: Carl Boese
Drehbuch: Richard Billinger, Werner Eplinius
Vorlage: Otto C. A. zur Nedden (Lustspiel „Der Stier geht los“)
Produktion: UFA
Musik: Werner Bochmann
Kamera: Herbert Körner
Schnitt: Roger von Norman
Besetzung
Darsteller Rollen
Hans Hanauer
Heli Finkenzeller Vroni Eglinger
Karl Etlinger Standesbeamter
Friedrich Ulmer Kreisamtmann
Geraldine Katt Magd Zenzi
Hans Fidesser Müller Balduin
Gudrun Söhn
Lissy Kübler
Albert Janscheck Holzfäller Franz
Irmgard Wimmer
Theodor Danegger Herr Kleefaß
Lisa Ulrich
Rudolf Carl Gemeindediener Gichtel
Willy Schultes
Georg Vogelsang Bürgermeister Eglinger
Maly Delschaft Mutter Anna Eglinger
Klaus Pohl
José Held Schmied
Irmgard Hoffmann Frau des Schmiedes
Franz Lichtenauer Bader
Vera Comployer Frau des Baders
Walter Ladengast
Ursula Zeitz
Lutz Götz

Hochzeitsnacht ist eine deutsche Literaturverfilmung von 1941. Der Film wurde vom 9. August bis Oktober 1940 in Ötztal und Inntal (Tirol) gedreht. Die Uraufführung fand am 14. Februar 1941 in Berlin (Atrium) statt.

Handlung

Quelle
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Ein alter Spitzbube war der Kleefaß aus Grillhausen schon! Ein kleiner Pfiffikus mit listigen Augen leihen und schelmischen Lächeln, der wohl schon so manche Teufelei in seinem Leben angestellt hatte. Aber das, was sich sein gewitztes Köpfchen zu der Hochzeit der Vroni ausgedacht hatte, das war doch das tollste, was die Grillhausener jemals erlebt hatten. - Der alte Eglinger, Vronis Vater, wollte nämlich, daß sein Töchterlein den reichen Müller Balduin heiratet. Geld gehört zu Geld und Stand zu Stand, dachte der alte Materialist. Die Vroni aber sagte „Nein, ich mag den Holzfäller Franz.“ Damit war natürlich der Familienkrach im Hause, und Anna Eglinger, Vroni Mutter flehte den Kleefaß um Hilfe an. - Kleefaß schmunzelte nur. Er schnappte sich Gichtel, den Gemeindediener, der gerade dabei war, im Dorf sämtliche Familienurkunden einzusammeln, weil die Gemeindebücher bei einem Brand vernichtet worden waren und nun neue angelegt werden mußten. Wenn nun diese Urkunden auch verschwinden würden, dachte er mit listigen Lächeln, dann würde nach dem Gesetz keiner geboren, getauft, verheiratet oder gestorben sein. Und wenn einer a Tochter hätt, dann wär's gar nicht sein`Tochter und er könnte nicht mehr über sie bestimmen. Also - jetzt hatte er den Eglinger! Er ging ans Werk. Er setzte den kleinen Gichtel mächtig unter Alkohol, nahmen ihn dann unter den Arm und torkelte mit ihm zum Gemeindehaus. Die Dokumente legte er in den Schrank und Gichtel ins Bett. Es dauerte keine Minute, da war Gichtel im Reich der Träume, und Kleefaß schlüpfte noch mal ins Gemeindezimmer, holte die Papier heraus und verschwand damit. - Inzwischen war der Krach im Hause Eglinger an seinen Höhepunkt. Die Vroni wollte mit ihrem geliebten Franz ausreißen. Der Eglinger aber lag auf der Lauer und sperrte sie in ihr Zimmer ein. Franz wartet derweil vor seiner Hütten und schäumte vor Wut, weil er dachte, die Vroni hätt`ihn an der Nas`herum geführt. Er schrieb ihr einen Brief - und Vroni weinte schrecklich, als sie ihn las, verzweifelt über dieses Mißverständnis. Da sie vom Vater aber auch so`n bisschen Dickköpfigkeit geerbt hatte, sagte sie, nun heirat`ich den Balduin doch, dem Franz werd`ich`s zeigen! Nun schien also alles in Ordnung! Der alte Eglinger triumphierte! Der Hochzeitszug ging los! Als die Kapelle den Hochzeiter Balduin abholte, da stand aber unter dem Türpfosten Zensi, seine Wirtschaftlerin, und weinte auch, weil ihr kleines Herzchen nun endgültig alle Hoffnungen auf Balduin schwinden sah, obwohl sie noch vor kurzen auf dem Heuboden festgestellt hatte, daß Balduin sie scheinbar auch recht gern hatte... Dann aber kam wieder Kleefaß an die Reihe. Wo waren die Dokumente? Balduin und Vroni saßen im Gemeindehaus mit ihren Anhang, aber ohne Dokumente konnte der Kommissar die Trauung nicht vornehmen. Der Bürgermeister brüllte, Gichtel brüllt, der Kommissar brüllt. Nur Kleefaß saß still und ruhig zwischen Ihnen und nahm Gichtel mit auffallender Anteilnahme in Schutz, da er ja Zeuge war, wie Gichtel die Papiere an den bewussten Abend in den Schrank gelegt hatte. So ging die Schreiherei hin und her, dem Balduin wurde die Sache langweilig, außerdem uninteressant, da er bei dem Gezerre erfahren hatte, daß Vroni ihn gar nicht haben wollte, und so ging er auf die Straße und teilte der Dorfmenge mit, daß die Trauung nicht stattfinden könnte, weil die Papiere eben nicht da wären. Und solange die Dokumente verschwunden seien, sei jeder frei und ledig. Das hatte er nämlich drin vom Kleefaß und vom Kommissar gehört und brächte es nun, stolz ob seiner juristischen Kenntnisse, unter die Leute. „Was hast da angerichtet,“ sagte Anna bloß. „Jetzt geht der Stier los.“ Hüte flogen in die Luft, Jauchzer stiegen auf. Eine Herde wildgewordene Männer stürmte los, um ihre Freiheit endlich mal wieder auszukosten. Und hinterher die angsterfüllten Frauen! Als die Nacht hereinbrach, war das Dorf wie ein Bienenhaus. Überall sah man Leitern an den Fenstern stehen, im Stroh raschelte es, hinter den Türen kicherte es. Der Franz und die Vroni aber und der Balduin und die Zensi fanden sich in dieser hochzeitlichen Nacht fürs Leben. Daran konnte auch der Eglinger nichts mehr ändern. Er hatte zwar immer noch Hoffnung, unbd als am nächsten Tage die Urkunden plötzlich wieder an Ort und Stelle waren die der Kleefaß in der Nacht zurückgebracht hatte, da ja nun sein Ziel erreicht war, da polterte Eglinger nochmal siegesbewußt los. Aber als Franz sich dann plötzlich als Vater seines - allerdings noch nicht sichtbaren - Enkels vorstellte, da fiel der Alte wieder in alle Tiefen seiner hartnäckigen Seele und konnte nur noch fassungslos nach Luft schnappen. Den Eglinger konnte Kleefaß nicht mehr umkrempeln, aber der Jugend hat er ihr Glück gerettet.